Kreisliga 8

Erfolgsgeschichte endet: Perez verlässt Juventude!

21. Juli 2021, 16:06 Uhr

Nach acht Jahren harter Arbeit und drei Meistertiteln dankt Jens Perez als Trainer bei Juventude do Minho ab. Archivfoto: Mathias Reß

In der Saison 2013/14 begann die „Erfolgsstory“ von Juventude do Minho - und das im wahrsten Sinne des Wortes ganz unten. Als bundesweit erster portugiesischer Verein führte der Weg bis in die Landesliga. Dabei begann Jens Perez, damals noch mit Bruder David Perez und Rogelio Riveros an seiner Seite, mit „Juve“ in der Kreisklasse. Gleich im ersten Jahr katapultierte sich der Club als Meister in die Kreisliga und schaffte - nach einem dritten Platz in der Premiere-Saison - mit zwei aufeinanderfolgenden Titeln den Durchmarsch bis in die sechsthöchste deutsche Spielklasse.

Nach dem historischen Landesliga-Aufstieg wurde Perez von seinen Spielern auf Händen getragen. Archivfoto: Mathias Reß

Der geschichtsträchtige Erfolg ist und bleibt mit dem Namen Jens Perez verbunden. Nun aber findet die Ära ein Ende. Perez macht Schluss! „Jeder, der mich kennt und weiß, wie ich zu dem Club stehe, kann sich vorstellen, wie schwer mir diese Entscheidung gefallen ist“, macht er keinen Hehl daraus, als er uns von seinem Rücktritt berichtet, dass auch Tränen geflossen sind. „Das war nicht nur ein Verein, das war meine Familie“, so Perez. „Ich habe immer versucht, alles für meine Spieler zu geben - als Trainer und Freund.“

"Für einen dritten Neuanfang fehlt die Kraft"

Er habe sich nahezu rund um die Uhr mit Fußball beschäftigt und während der Corona-Zeit für sich festgestellt: „Das war eine unglaubliche Lebenserfahrung. Eine wirklich unheimlich schöne, aber zugleich auch anstrengende Zeit.“ Und so fasste er für sich den Entschluss: „Für einen dritten Neuanfang fehlt mir einfach die Kraft.“ Denn: Nicht nur viele Spieler haben dem Verein den Rücken gekehrt, auch Sponsoren sind in der Pandemie-Phase abgesprungen. „Es wurde einfach zu viel“, erklärt ein sichtlich emotionaler Perez. „Wir haben vor acht Jahren mit einigen Kollegen und Freunden ‚just for fun‘ begonnen. Keiner wusste damals, dass wir solch einen Weg hinlegen würden“, spricht er auf die drei errungenen Meisterschaften und den Sprung in die Landesliga an.

Wie geht's für Juventude weiter?

Jens Perez (2. v. li.) mit seinem damaligen Erfolgs-Staff. Archivfoto: Mathias Reß

Nach dem Wiederabstieg stand Perez bereits vor einem kleinen Scherbenhaufen. „Lediglich vier Spieler sind damals geblieben“, erinnert er sich. Dennoch raffte er sich ein weiteres Mal auf, holte mit Mica da Silva einen guten Freund als Unterstützung heran, formte eine neue Mannschaft und erreichte in der ersten Bezirksliga-Spielzeit nach dem Abstieg einen guten siebten Platz. Nun aber verlässt er seine „Familie“ und macht das Feld frei. 


Eine neuerliche „Sanierung“ des Kaders wird ohne Jens Perez stattfinden. Oder auch nicht? Wie ernst die Lage ist, unterstreichen bereits die Tatsachen, dass Juventude bis dato kein einziges Vorbereitungsspiel absolviert hat und auch in der ersten Pokalrunde nicht antreten wird. Damit befindet sich Gegner Groß Flottbeker SV bereits kampflos in der zweiten Runde. Hinzu kommt, dass der Verein schon zuvor seinen Bezirksliga-Startplatz freiwillig aufgegeben und „nur“ für die Kreisliga gemeldet hat.

Es wäre schade um das, was Jens Perez am Perlstieg in acht Jahren aufgebaut hat. Doch manchmal kann ein Ende auch ein Neuanfang sein. Zu wünschen wäre es dem Verein - vor allem aber dem scheidenden Cheftrainer…

Autor: Dennis Kormanjos