Er kommt doch: Fischer übernimmt Türkiye!

„Ich bin froh und freue mich, wieder zu Hause zu sein“

06. Dezember 2017, 20:10 Uhr

Michael Fischer kehrt nach seinem SH-Ausflug in die Oberlga Hamburg zurück und will den FC Türkiye vor dem Abstieg retten. Foto: KBS-Picture

Ende der vergangenen Woche berichteten wir über die geplatzten Verhandlungen zwischen dem FC Türkiye und Michael Fischer. Der langjährige Übungsleiter des VfL Pinneberg konnte sich mit seinem Ex-Klub VfR Horst nicht auf eine Vertragsauflösung verständigen, woraufhin der abstiegsgefährdete Oberligist aus Wilhelmsburg die Gespräche für beendet erklärte - zumindest vorerst. Denn: Übers Wochenende kam der Stein noch einmal ins Rollen - und am heutigen Mittwochabend gibt’s die frohe Kunde, dass Michael Fischer zurück in der Hansestadt ist und den FC Türkiye (nun doch) übernehmen wird!

„Fischer und Kaplan übernehmen mit sofortiger Wirkung die Liga des FC Türkiye“, teilt uns Manager Klaus Klock mit. Während uns „Fischi“ selbst auf umgehende Nachfrage hin bestätigt: „Ich hatte am heutigen Abend ein sehr angenehmes, faires und offenes Gespräch mit dem Ersten Vorsitzenden des VfR Horst. Am Ende konnten wir die Ampel auf Grün schalten!“ Heißt: Beide Parteien einigten sich auf eine sofortige Auflösung des Arbeitspapiers, woraufhin Fischer dem FC Türkiye seine Zusage geben konnte. „Sehr kurzfristig haben sich noch zwei weitere Optionen ergeben“, verrät er uns. „Aber mit Türkiye war ich am weitesten und vom Sportlichen her ist es auch das reizvollste.“ Am Donnerstagabend wird Fischer der Mannschaft vorgestellt. „Ich freue mich, ab Januar kein ‚Couch-Potato‘ mehr zu sein“, erklärt er uns mit einem Grinsen.

„Wir sehen hier viel Potenzial“

Ömür Kaplan spielte schon unter Fischer in Pinneberg und wird nun Co-Trainer. Foto: KBS-Picture

Dass die Wilhelmsburger „von ihrer fußballerischen Klasse her nicht da hingehören, wo sie aktuell stehen“, sieht auch der 50-Jährige so. „Man darf nicht vergessen, dass in der Hinrunde viel Qualität gefehlt hat. Das ist auf Dauer nur schwer zu kompensieren. Wir werden versuchen, in die Köpfe der Spieler zu kommen, denn da sind nach den letzten Wochen und Monaten viele Sachen in der Birne drin, die raus müssen. Zudem werden wir das Bisherige genauestens analysieren. Hier ist eine Menge möglich und wir sehen viel Potenzial. Nun geht es darum, dass wir unsere Philosophie vermitteln und die richtige Balance finden.“ Wenngleich Fischer betont: „Wir müssen die Jungs auch laufen lassen. Ein Messi hilft auch nicht am eigenen Sechzehner aus. Aber natürlich ist es wichtig, eine gewisse Hierarchie reinzukriegen.“

Man erwarte von ihm und seinem Co-Trainer Ömür Kaplan, der bereits als Spieler in Pinneberg unter Fischer aktiv war, „dass wir in der Mannschaft etwas wecken und sie in die Spur kriegen.“ Obwohl Türkiye derzeit Tabellenletzter ist, sei es „ja nicht so, dass die Mannschaft komplett abgeschlagen ist.“ Vielmehr glaubt er, dass „fünf Mannschaften die drei Absteiger unter sich ausmachen.“ Dazu gehört auch Fischers „Ex-Liebe“ VfL Pinneberg. „Natürlich birgt das eine gewisse Brisanz, aber so ist das im Fußball. Wenn ich mit Türkiye die Klasse halte, habe ich meine Aufgabe erfüllt.“ Die Einigung gelte zunächst einmal bis zum Sommer. „Dann werden wir gucken, inwieweit das passt.“ Abschließend betont er: „Ich freue mich und bin froh, wieder zu Hause zu sein!“

Autor: Dennis Kormanjos