Er kehrt heim: Rodrigues rockt wieder den Kiesbarg

Offensivspieler verlässt BU - "Süderelbe hat sich sehr um mich bemüht"

19. April 2018, 17:11 Uhr

Nach einer Saison bei BU verlässt Marcel Rodrigues (li.) den Verein wieder und kehrt zu seiner aufgewärmten "Ex-Liebe" FC Süderelbe zurück. Foto: KBS-Picture.de

„Die Erinnerungen an die Zeit waren immer positiv. Ich habe in den zweieinhalb Jahren alles mitgemacht: Vom Aufstieg hin zu einer guten Oberliga-Mannschaft“, sagt Marcel Rodrigues, wenn er über den FC Süderelbe spricht. Nach einer zu weilen verkorksten Saison beim HSV Barmbek-Uhlenhorst, wo ihn ein Sehnenriss in der Ferse „lange komplett rausgeworfen“ habe, möchte der 28-Jährige an alter Wirkungsstätte wieder zu alter Klasse zurückfinden. Denn: Rodrigues rockt künftig wieder den Kiesbarg!

Bei BU erzielte Rodrigues (li.) in bisher 13 Einsätzen zwei Tore. Archivfoto: Genat

„Es gab ein Gespräch und ging sehr fix“, so Rodrigues, dessen Abschied nach einer Spielzeit bei BU schnell beschlossene Sache war. „Die beiden Faktoren, weshalb ich dort im Sommer hingewechselt bin, waren einmal der Trainer sowie einige Spieler – und natürlich ist BU auch ein geiler Verein. Die neue Konstellation wäre so etwas wie eine ‚Wundertüte‘ gewesen. Da weiß man nicht, was einen erwartet hätte“, führt der Offensiv-Allrounder aus. Da sowohl der Trainer als auch einige der besagten Spieler im Sommer nach einer neuen Herausforderung suchen, zieht es auch Rodrigues weg von der Dieselstraße. Hin zu seinem ehemaligen Ex-Club FC Süderelbe. „Ich kenne den Verein, das Umfeld und die Leute. Mit Markus Walek habe ich schon während meiner ersten Zeit dort zusammengearbeitet – ein Jahr haben wir sogar noch zusammengespielt. Man hat sich sehr um mich bemüht, was ein schönes Gefühl ist und immer guttut.“ Bei BU habe ihn eine Verletzung lange außer Gefecht gesetzt, sodass er seit Anfang Oktober nur noch sporadisch zum Einsatz kam. „So etwas kann man nie beeinflussen“, weiß auch der 28-Jährige und meint: „Das Wichtigste ist, dass ich weiß, dass es nicht an meiner Leistung lag.“

"Süderelbe wurde vor der Saison als erster Abstiegskandidat genannt"

Mit den "Kiesbarglern" stieg Rodrigues (li.) in die Oberliga auf. Nun kehrt er nach Zwischenstationen bei Vicky und BU zurück. Foto: KBS-Picture.de

Beim FCS wird Rodrigues eine tragende Rolle einnehmen – allein schon aufgrund der Altersstruktur im Kader und seiner Routine. „Bei BU haben wir zahlreiche Spieler mit langjähriger Oberliga-Erfahrung und viele mit Führungsqualitäten. Bei Süderelbe ist das Gegenteil der Fall. Der Kader besteht, bis auf wenige Ausnahmen wie Martin Sobczyk oder auch Yalcin Ceylani, vor allem aus jungen Spielern.“ Umso erstaunlicher sei auch die Entwicklung des Teams. „Ich glaube, Süderelbe war vor der Saison die Mannschaft, die fast jeder als ersten Abstiegskandidaten genannt hat.“ Insbesondere, nachdem auch die letzten „Erfolgsgaranten“ wie Dennis Lohmann und Klaas Kohpeiß (beide SC Victoria) oder auch Samuel Louca (TuS Dassendorf) weggebrochen sind. „Der Verein hat es trotzdem gut aufgefangen, weil eine Idee und ein Plan dahinter stecken.“

Obwohl mit Ian-Prescott Claus (wechselt zu BU) im Sommer der nächste Leistungsträger die Biege macht, ist Rodrigues vor der Saison nicht Angst und Bange. „Das Ziel eines jeden Fußballers ist, sich zu verbessern und so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Ich bin der Meinung, dass ein einstelliger Tabellenplatz auf jeden Fall machbar ist. Wir müssen wieder da hinkommen, dass die Gegner ungern an den Kiesbarg kommen“, gibt der 28-Jährige die Marschroute vor, hofft, dass die Heimstätte wieder zu einer Festung wird – und gesteht abschließend: „Die letzten zwei Jahre waren aus rein sportlicher Sicht ein bisschen zum Vergessen.“ Das soll sich für Marcel Rodrigues spätestens in der kommenden Spielzeit wieder ändern. Doch zunächst einmal plant er einen erfolgreichen Abschied aus Barmbek.

Autor: Dennis Kormanjos