Test-Turnier

„Ein Schritt in die richtige Richtung“ – Sasel erreicht „Mercado-Cup-Finale“

„Parkwegler“ düpieren Drochtersen und ärgern Altona

26. Januar 2019, 22:11 Uhr

Edin Tanovic (hi.) - hier gegen Drochtersens Alexander Neumann - steht mit seinem TSV Sasel im Finale des „Mercado-Cups“. Foto: KBS-Picture.de

Während Berkan Algan befand, dass es „für uns in dieser Phase gut und wichtig war, so starke Gegner zu haben, um uns langsam auf Wettkampfmodus einzustimmen“, sah Danny Zankl „in beiden Spielen einen Schritt in die richtige Richtung“. Insbesondere nach dem enttäuschenden Auftritt seiner Saseler in der Vorwoche im Test beim SVCN (Zankl: „Das war grundsätzlich kein gutes Spiel von uns“) zeigte seine Elf „eine gute Steigerung“, wie selbst Zankl konstatierte. Aber: „Frühform würde ich das nicht nennen, sondern: Wir sind in der Lage, zu jeder Zeit gute Leistungen abzurufen. Aber wir müssen es unbedingt wegtrainieren, dass wir immer wieder zwei, drei Schritte zurück machen.“

Im Kampf um den Ball: AFC-Akteur Niklas Siebert (li.) und der ehemalige Altonaer Jan-Ove Edeling. Foto: KBS-Picture.de

Beim vom FC Teutonia 05 ausgerichteten „Mercado-Cup“ (Die Turnier-Übersicht mit Ergebnissen und Torschützen) machten die Zankl-Zocker jedoch eher zwei, drei große Schritte nach vorne – zumindest im Vergleich zum Curslack-Spiel. Trotz eines frühen Rückstandes gegen Regionalligist SV Drochtersen/Assel – Till Hermandung traf nach Vorlage von Alexander Neumann (8.) – wurde der klassenhöhere Favorit von den „Parkweglern“ in der zweimal 30-minütigen Spielzeit mit 3:1 besiegt. Erst rutschte ein von Nico Zankl getretener Freistoß an Freund und Feind vorbei zum 1:1 ins lange Eck (29.). Dann vollendete Yannis Büge einen bärenstarken Spielzug über Benjamin Nadjem und Tolga Celikten zur TSV-Führung (41.), ehe Lukas-Gabriel Kourkis einen äußerst fragwürdigen Handelfmeter zum verdienten 3:1 für den Oberliga-Vierten verwandelte (59.).

Sasel und Altona mit Sechs-Tore-Spektakel

AFC-Zugang Ersen Asani (re.) von D/A-Akteur Alexander Neumann. Foto: KBS-Picture.de

Da Altona 93 zuvor im ersten Match des Tages – trotz eines starken Onur Saglam und überlegener zweiter Hälfte – dem letztjährigen Liga-Kontrahenten durch einen „Sonntagsschuss“ am Samstag von Jannes Elfers mit 0:1 (7.) unterlag, hätte dem TSV Sasel in der abschließenden Begegnung gegen den AFC schon eine knappe Niederlage zum Finaleinzug gereicht. Doch in den ersten 30 Minuten konnte einem fast Angst und Bange um die Algan-Kicker werden – zu dominant trat Sasel auf. Die Folge: früh klingelte es im Kasten von Anton Matthäi, als Jean-Lucas Gerken eine Kombination über Büge und Enrik Nrecaj zum 1:0 abschloss (5.). Sasel spielte weiter, kam zu weiteren Hochkarätern – doch dem AFC gelang der zu diesem Zeitpunkt überraschende Ausgleich: Nach einem nicht geahndeten Foulspiel passte Hischem Metidji in den Rückraum und „Testspieler“ Alexander Vojtenko besorgte das 1:1 (28.). Die Freude wehrte aber nur kurz. Denn mit dem Pausenpfiff landete Gerkens Pfund aus 17 Metern im linken Toreck – 2:1 Sasel (30.). Nach Wiederanpfiff wurde es ausgeglichener – und Altona kam durch Neuzugang Benjamin Safo-Mensah, der einen Kunter-Eckball ungehindert einköpfte, zum 2:2 (41.). Aber der TSV schlug erneut zurück: Jungspund Felix Stark, einer der kleinsten Akteure auf dem Platz, stand nach einer Oguz-Ecke goldrichtig und traf per Kopf zum 3:2 (47.), ehe der beste Altonaer an diesem Tag den 3:3-Endstand herstellte: Onur Saglams Freistoß-Flanke wurde lang und länger – und landete im oberen Eck (58.).

„Wir haben Spiele über Phasen sehr gut kontrolliert“

Benjamin Nadjem (re.) war einer der Sieggaranten bei den „Parkweglern“. Foto: KBS-Picture.de

„Wir hatten wieder ein paar Jungs zum ‚Probelauf‘ dabei gehabt. Da merkt man dann, dass gewisse Abstimmungen noch nicht klappen – vor allem bei Standards“, resümierte Algan. Während Zankl in beiden Partien munter durchtauschte und vielen jungen Spielern die Chance gab, sich auf hohem Niveau zu bewähren. „Wir hatten die unterschiedlichsten Zusammensetzungen auf dem Platz – da muss man ganz klar sagen, dass man damit über 120 Minuten sehr zufrieden sein kann. Wir haben Spiele über Phasen sehr gut kontrolliert, sind nie groß unter Druck geraten und haben auch gut dagegengehalten. Altona und Drochtersen sind uns körperlich sicherlich noch überlegen, da müssen wir ein bisschen nachlegen. Nichtsdestotrotz sind wir sehr froh, dass wir hier mitspielen, gute Gegner haben – und ich glaube auch, dass wir unseren Teil dazu beitragen konnten, dass die Gegner vernünftige Tests hatten. Darum geht es ja letztendlich auch“, so das Fazit des Sasel-Dompteurs, der abschließend festhielt: „Heute waren Mentalität und Kommunikation da – das sind Sachen, die wir immer mal ganz gut gezeigt, aber nie wirklich konstant abgerufen haben. Da müssen wir härter an uns arbeiten, im Training auch selbstkritischer sein und nicht so viel lamentieren und Widerworte geben. Wir müssen da einfach ganz knallhart an uns selbst arbeiten. Wenn wir das schaffen, werden wir auch konstanter in unseren Leistungen.“

Mit vier Punkten aus zwei Spielen zieht der TSV Sasel in das Finale des „Mercado-Cups“ ein (Sonntag, 3.2., 16 Uhr), während Drochtersen/Assel am selben Tag (13:30 Uhr) um den dritten Platz spielt. Der AFC wird hingegen versuchen, nicht den letzten Platz einzunehmen (11 Uhr). In der „Gruppe 2“ kämpfen derweil der gastgebende FC Teutonia 05, Regionalligist Eintracht Norderstedt und der Heider SV an diesem Sonntag ab 11 Uhr um den Einzug in das Endspiel.

Autor: Dennis Kormanjos

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