„Ein oder zwei Jahre Oberliga wären nochmal 'ne gute Sache"

Patrick Ziller wechselt mit Zielen vom SV Rugenbergen zu Union Tornesch

26. Januar 2018, 10:34 Uhr

Patrick Ziller trägt künftig das Trikot des FC Union Tornesch. Foto: KBS-Picture

Es ist bereits geraume Zeit her, dass Patrick Ziller zum letzten Mal für den SV Rugenbergen auflief. Nun steht fest, dass er selbiges nach langer Verletzungspause in Zukunft auch nicht mehr tun wird. Ziller verlässt die Bönningstedter. Der offensive Mittelfeldakteur ist mit sofortiger Wirkung in die Landesliga Hammonia zur, FC Union Tornesch gewechselt. Wir haben mit dem 28-Jährigen über den Transfer und seine lange Pause gesprochen.

Vor rund acht Monaten passierte es: Beim Aufwärmen vor dem Auswärtsspiel gegen die TuS Dassendorf ging Patrick Ziller auf der “Trainingswiese“ der TuS – dort war die Partie als Nachholspiel unter der Woche angesetzt – zu Boden und blieb liegen. Noch ehe der Anpfiff ertönte, war klar: Ziller würde nicht spielen können, musste stattdessen mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz geführt werden. Die spätere Diagnose: Riss der Achillessehne.


„Der Platz war damals nicht optimal, aber ich würde nicht behaupten, dass er ausschlaggebend dafür war. Das hätte wahrscheinlich auch auf jedem anderen Platz passieren können“, erinnert sich Ziller an den Schockmoment. Schon vor jenem verhängnisvollen Abend hatte der 28-Jährige damit geliebäugelt, kürzer zu treten: „Ich hatte schon vor der Verletzung mit den Verantwortlichen bei Rugenbergen gesprochen, dass ich mal eine Pause einlegen wollte.“ So kurios es klingen mag: Die Verletzung kam für Ziller also somit irgendwie zu einem passenden Zeitpunkt...

„Der fünfte Platz in der Hammonia müsste ein realistisches Ziel sein"

Vor acht Monaten riss sich Patrick Ziller (re.) die Achillessehne und musste seitdem pausieren. Foto: KBS-Picture

Inzwischen aber ist die Lust auf Fußball wieder da – und der offensive Mittelfeldakteure heuert in der Landesliga Hammonia bei Union Tornesch an. „ Nach so einer Verletzung ist es glaube ich besser, jetzt erstmal kleiner anzufangen“, sagt Ziller, „ich wollte sowieso ein bisschen kürzer treten und den Aufwand Oberliga erstmal nicht mehr betreiben.“ Im Team des zum Saisonende scheidenden Trainers Stefan Dösselmann soll Ziller dennoch einiges bewegen. Denn: Für Tornesch läuft es in dieser Saison auch noch nicht wie erhofft. Mit 21 Punkten und dem 13. Platz hinkt man den Erwartungen deutlich hinterher. 


„Der Aufstieg dürfte in dieser Saison kein Ziel mehr für uns sein. Wir müssen jetzt das Beste aus der Situation machen“, gibt Ziller die Marschroute für die nächsten Monate vor. „Ohne, dass ich vorher mit jemandem gesprochen habe, müsste der fünfte Platz dennoch ein realistisches Ziel sein“, befindet der höherklassig erprobte Mittelfeldmann. Bis dahin gilt es allerdings, noch einen Zehn-Punkte-Abstand auf den Harburger TB aufzuholen.

„Die Landesliga tut mir erstmal gut!"

Nach der Saison übernimmt dann als Dösselmann-Nachfolger Noch-VfL Pinneberg-Trainer Thorben Reibe das sportliche Kommando beim Hammonia-Landesligisten. „Mit Thorben habe ich selbst mal zusammengespielt. Ich denke, da hat man ab Sommer einen richtig guten Trainer und die Oberliga müsste dann auch das Ziel sein.“ Ob Ziller trotz seines ehemaligen Vertrauten weitermacht, ist dennoch nicht sicher: „Ich muss dann erstmal gucken, wie das kopfmäßig so geht. Das habe ich Tornesch auch so gesagt.“ Wenn aber alles gut klappt, kann es sehr gut sein, dass Ziller auch über den Sommer hinaus hilft, die Oberliga anzusteuern: „Ein oder zwei Jahre Oberliga wären nochmal 'ne gute Sache, aber die Landesliga tut mir jetzt erstmal gut."

Autor: Leon Schulz