Regionalliga Nord

Ein halbes Dutzend zur AFC-Rückkehr: „Fürs erste Mal können wir sehr zufrieden sein“

26. Juli 2020, 19:42 Uhr

Ole Wohlers (vo.) erzielte einen der sechs Treffer für den AFC gegen den SV Scharnebeck. Foto: KBS-Picture.de

Am 19. Februar 2020 standen die Fußballer von Altona 93 letztmalig in einem (Pflicht-)Spiel auf dem Platz. Seinerzeit sicherte sich der Nord-Regionalligist im Achtelfinale des LOTTO-Pokals – jenem Wettbewerb also, in dem der AFC am übernächsten Wochenende im Viertelfinale sein erstes Pflichtspiel nach der Corona-Pause gegen den ASV Hamburg absolvieren wird – gegen den TuS Osdorf das Weiterkommen. Seitdem hat sich fraglos einiges getan: Der AFC hat eine nahezu komplett neu formierte Mannschaft – und der bisherige Trainer Berkan Algan sowie Manager Andreas Klobedanz wurden durch Coach Andreas Bergmann und den neuen Sportlichen Leiter Richard Golz ersetzt. Die erlebten nun den ersten Kick nach der Corona-Pause: Beim SV Scharnbebck setzte sich die Equipe von der Griegstraße mit 6:0 durch.

Bereits nach zehn Minuten brachte Moritz Kloß, Neuzugang aus dem Nachwuchs des Eimsbütteler TV, die Altonaer mit 1:0 in Führung, als er von links in der Box den Keeper der Scharnebecker, Jan-Luca Pfeifer, überwand. Nur sechs Zeigerumdrehungen später erhöhte Ole Wohlers mit einem Schuss in den linken oberen Winkel auf 2:0. Danach dauerte es nur zwei weitere Minuten, ehe auch der vom HEBC gekommene Nikola Kosanic links oben zum 3:0 für den AFC ins Netz traf. Noch vor dem Seitenwechsel erzielte die Bergmann-Equipe den vierten Treffer der Begegnung: Der Ex-Altonaer Braima Balde (zuletzt Lüneburger SK), derzeit als Testspieler dabei, flankte und der ebenfalls als Testspieler mitwirkende Alex Zarikos (zuletzt Niendorfer TSV II) köpfte ein (39.).

Golz: „Es waren ein paar schöne Tore und gute Spielzüge dabei“

Auch Neuzugang Moritz Kloß (re.), der aus dem Nachwuchs des ETV kam, war erfolgreich. Foto: KBS-Picture.de

Zarikos war nach 29 Minuten für den angeschlagenen Neuzugang Aladji Barrie (kam vom BSC Hastedt) ins Spiel gekommen. Als der übrigens noch auf dem Platz gestanden hatte, hatte Kosanic mit einem Kracher an die Latte (26.) eine Großchance für den AFC vergeben, der nur sechs Minuten nach dem Seitenwechsel den fünften Treffer folgen ließ: Nach einer Rechtsflanke kam am ersten Pfosten Testspieler Utku Kani (zuletzt 1. FC Germania Egestorf/Langreder) zum Kopfball und „schädelte“ die Kugel über die Linie. Incheol Choi machte schließlich nach 58 Minuten das halbe Dutzend an Toren für Altona voll, das Zarikos (80.) und Kloß (82.) noch hätten ausbauen können. Dass die Bergmann-Kicker letztlich ohne Gegentor blieben, hatten sie dem zur Pause für Tobias Braun zwischen die Pfosten gerückten Frederick Lorenzen zu verdanken, der gleich drei Mal (56., 75. und 79.) hervorragend parieren konnte. Neben Balde, Kani und Zarikos kamen mit Marco Heskamp (zuletzt SV Eichede) und Hendrik Bombek (zuletzt VfB Lübeck) übrigens noch zwei weitere Testspieler zum Einsatz.

Bergmann: „ Hier hatten wir jetzt die Möglichkeit, die Leistungssituation der Spieler einzuschätzen“

Der neue AFC-Trainer Andreas Bergmann zeigte sich nach dem Spiel ebenso zufrieden wie Altonas Sportlicher Leiter Richard Golz. Foto: KBS-Picture.de

„Es war ungewohnt, endlich wieder ein Spiel auf dem Platz zu sehen. Aber das macht halt am meisten Spaß – vor allem, wenn man gewinnt. Das sah hier und da schon gut aus“, konstatierte Richard Golz, Altonas Sportlicher Leiter, nach dem Match und ergänzte: „Man hat hinterher gemerkt, dass die Jungs müde werden. Der eine oder andere hat ja auch länger gespielt. Es waren ein paar schöne Tore und gute Spielzüge dabei. Fürs erste Mal können wir sehr zufrieden sein.“ Dem pflichtete auch Andreas Bergmann bei. „Es war ganz gut für die Jungs, wieder auf dem Platz zu stehen, nachdem wir in Hamburg ja bislang noch eingeschränkte Rahmenbedingungen hatten, was das Training angeht. Hier hatten wir jetzt die Möglichkeit, die Leistungssituation der Spieler einzuschätzen – sowohl, was die eigenen aber auch die Probespieler angeht. Wir konnten das, was wir im Training schon gemacht hatten, erstmals im Transfer auf den Platz bringen. Das war ganz okay“, befand der AFC-Coach und fügte hinzu: „Grundsätzlich ist gewinnen immer gut. Die Art und Weise, wie wir die Bälle vor den Toren reingebracht haben, wie wir nachrücken und dass sich die Treffer in einem flexiblen Mittelfeld auf mehrere und nicht nur einen Spieler verteilen – das war auch schon ganz gut. Auch, wenn es mit den Rahmenbedingungen nicht einfach ist.“