Ein Ei als Präsent – Knottnerus lässt „heulende Tauben“ zurück!
Pinneberg ohne Coach im Kellerduell beim USC siegreich
Hier gibt Doppel-Torschütze Fabian Knottnerus (r.) Palomas Christoph Wegner das Nachsehen. Foto: KBS-Picture.de
Eigentlich für die Reserve aktiv, heute als erfolgreiche Stütze in der Liga-Mannschaft: Jannik Swennosen (r.). Foto: KBS-Picture.de
Pinnebergs Ligaobmann David Fock, der den auf Teneriffa im Urlaub weilenden Trainer Michael Fischer auf der Pressekonferenz nach der Partie vertrat, scherzte anschließend: „Eigentlich wollte er am Freitag kommende Woche zurückkommen. Vielleicht sollten wir nochmal darüber verhandeln, ob er nicht noch zwei Tage zusätzlich dranhängen kann.“ Fischer selbst feiert am heutigen Tag seinen 48. Geburtstag. Die Mannschaft bereitete ihrem Übungsleiter das perfekte Geschenk! Dass den rund 100 Besuchern an der Brucknerstraße angesichts der Tabellenkonstellation kein Leckerbissen ins Haus stehen würde, war sicherlich schon im Vorfeld abzusehen gewesen. Tatsächlich dauerte es bis zur 29. Spielminute, ehe sich eine Mannschaft mal aus ihrem Schneckenhäuschen traute – und das waren die Hausherren. Eingeladen von Christian Dirksen, der den Ball am eigenen Sechzehner vertändelte, kam die Kugel über Wegner, Tunjic und Hoeling zu Ljubisavljevic, der völlig freistehend aus kürzester Distanz nicht finalisieren konnte, da Tim Vollmer noch seine Fußspitze daziwschen bekam. Die nachfolgende Ecke sorgte erneut für Gefahr: Doch Alexander Borck kratzte Tunjic‘ Kopfball von der Torlinie (30.).
Knottnerus-Doppelpack erledigt behäbigen USC
Die Gäste ließen sich bis zur 41. Minute Zeit, ehe man mal gefährlich vor des Gegners Tor auftauchte. Ein katastrophaler Abspielfehler im Aufbau des USC wurde prompt bestraft: Flemming Lüneburg mit dem herrlichen Pass in die Tiefe, Borck legte uneigennützig quer und Fabian Knottnerus schob locker-leicht zur Pinneberger Führung ein! Nicht nur die ersten 45 Minuten waren nichts für Fußball-Ästheten – vor allem zu Beginn von Abschnitt zwei plätscherte das Geschehen ereignislos vor sich hin. Der VfL war eigentlich nur darauf bedacht, hinten sicher zu stehen. Während den Hausherren überhaupt nichts einfiel. Erst zwölf Zeigerumdrehungen vor Ultimo sollte die Pinneberger Führung kurzzeitig ins Wanken geraten, als der eingewechselte Denny Schiemann von links flankte und Ljubisavljevic am zweiten Pfosten völlig alleingelassen den Scherenschlag versuchte, anstatt den Ball einfach „hässlich“ über die Linie zu drücken. Wenig später nahm Smith seinen Kapitän und Torjäger Mladen Tunjic etwas überraschend vom Platz, brachte dafür mit Goran Petrekovic-Loncar einen Mittelfeldakteur. Eine Chance sollte sich den „Tauben“ noch bieten, um doch mit etwas Zählbarem da zustehen – doch Jannik Dreyer nickte einen Schiemann-Eckball weit über den von Zakria Chergui gehüteten Pinneberger Kasten. In der Nachspielzeit kombinierte sich der VfL noch einmal durch die aufgerückte Hintermannschaft Palomas. Joker Sören Lühr und Torschütze Knottnerus im Doppelpass. Letztgenannter veredelte die Vorlage seines Mannschaftskollegen mit einer traumhaft schönen Direktabnahme vom linken Strafraumeck mit der Innenseite in den rechten Giebel (90. +2)!
„Wenn Fischi in den Urlaub fährt, gewinn wir“
„Es ist geil, drei Punkte gegen den direkten Konkurrenten, damit ist das Wochenende gelungen“, feierte Doppeltorschütze Knottnerus den Erfolg. Als „Spieler des Spiels“ bekam der 22-Jährige nach dem Spiel von Co-Trainer Börje Scharnberg nicht den üblichen Pokal überreicht, sondern ein rohes Ei. „Das bedeutet, dass die nächste Kiste auf mich geht. Sollte es kaputt gehen, würde eine weiter hinzu kommen. Also muss ich gut darauf aufpassen, auch wenn ich bei meinen Teamkollegen große Befürchtungen habe, dass das gutgeht“, schmunzelte Knottnerus. „Es war für beide Mannschaften ein sehr richtungsweisendes Spiel“, so Fock, der anfügte: „Vor allem die zweite Halbzeit war von unserer Seite sehr verkrampft. Da haben wir lediglich versucht, den Ball vom eigenen Tor fern zu halten – was bis auf ganz wenige Ausnahmen auch gut gelungen ist. Wir haben heute das fortgeführt, was Fischi seit Jahren praktiziert: Wenn er in den Urlaub fährt, gewinnen wir!“ Abschließend gab Smith zu Protokoll: „Es ist schon fast ein wenig tragisch, wieder ohne Punkte dazustehen. Wir waren die aktivere Mannschaft, hatten das Heft des Handelns in der Hand. Allerdings fehlte uns im letzten Drittel die nötige Klarheit. Dennoch war es absolut in Ordnung, wie sich die Truppe präsentiert hat.“
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