Turnier

„Drei Gegentore in einer Hälfte – das kann man als Trainer nicht gutheißen“

„T05“ verliert beim „Mercado-Cup“ trotz Führung das Spiel um Platz drei

03. Februar 2019, 19:20 Uhr

Ein BIld mit Symbolcharakter: Teutonias Maximilian Fischer liegt am Boden, Drochtersens Liam Giwah (li.) steht noch. Foto: Knötzsch

Das Fazit fiel insgesamt alles andere als gut aus – zumindest auf den Auftritt seiner Mannschaft bezogen, Mit der ersten Auflage des im Winter ausgetragenen Ausgabe des Mercado-Cups hingegen war Sören Titze zufrieden. „Wir haben über die beiden Wochenenden verteilt hochklassige Spiele gesehen, sofern das die Platzverhältnisse zugelassen haben. Es war zwar nicht immer perfekt, aber ein verhältnismäßig gutes fußballerisches Niveau. Ein Dankeschön an alle Verantwortlichen im Verein. Ich hoffe dass wir das jetzt jährlich hinbekommen. Das ist für alle Mannschaften im Winter eine tolle Sache und es sind gute Tests“, konstatierte der Coach von Ausrichter FC Teutonia 05 nach dem Spiel um Platz drei zwischen den Kickern von der „Kreuze“ und der SV Drochtersen-Assel. 

Einzig der positive Ausgang im Match um den Bronzerang dürfte Titze gewurmt haben, verloren seine Schützlinge letztlich doch mit 3:4 (Hier gibt's das Spiel zum Nachlesen im Live-Ticker). Alexander Neumann hatte den Regionalligisten zunächst in Führung gebracht (3.), doch dann folgte der große Auftritt des Noor Al-Tamemy – und das gleich doppelt. Erst zog Teutonias Nummer sechs von links mit dem Ball ins Zentrum, suchte den Abschluss und traf (11.), dann wurde er nach 23 Minuten kurz vor dem Strafraum zu Fall gebracht und bekam einen Freistoß zugesprochen. Al-Tamemy griff sich das Leder, legte sich die Kugel zurecht und zirkelte sie in die Maschen – 2:1 für Teutonia. Mit einer Führung aber sollte der Oberligist dennoch nicht in die Kabine gehen. 

„Gewisse Spieler haben sich schon wieder so weit gesehen, dass sie wohl gut genug sind“

Einwurf: Teutonias Nick Gutmann (Nummer sieben) bringt den Ball zu Ander Alday. Foto: Knötzsch

Denn die Mannschaft von Lars Uder machte dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Zunächst war es Jasper Gooßen, der die Teutonen-Führung vier Minuten vor dem Seitenwechsel egalisierte. Dann legte Neumann nur eine Zeigerumdrehung vor dem Pausenpfiff sogar noch einmal nach und bescherte Drochtersen die 3:2-Führung. Nach dem Seitenwechsel – beide Mannschaften hatten munter durch gewechselt – dauerte es bis zur 59. Minute, ehe der Regionalligist den Vorsprung sogar noch ausbauen konnte. Erdogan Pini wurde kurz vorm Strafraum angespielt, fasste den Entschluss, direkt abzuziehen und bezwang „T05“-Schlussmann Yannick Zummack. Die Entscheidung schien also bereits gefallen, doch 13 Minuten vor Schluss wurde es noch einmal spannend: Drochtersen bekam den Ball nicht zielgerichtet genug geklärt, stattdessen landete das Spielgerät vor den Füßen von Dino Fazlic, der humorlos abzog und die „Pille“ ins untere linke Eck zimmerte. Nur noch 4:3 für die Uder-Schützlinge, doch der knappe Vorsprung sollte reichen, so dass „D-A“ sich über das Preisgeld in Höhe von 250 Euro für den Rangdritten freuen durfte.

Bei Sören Titze war die Freude hingegen nicht allgegenwärtig. „Was ich nicht gut fand, ist ist unser Abwehrverhalten. Wenn man in einer Hälfte drei Gegentore bekommt, kann man das als Trainer nicht gutheißen. Es waren auch viel zu einfache Tore. Wir haben uns um den eigenen Lohn gebracht“, konstatierte der Teutonen-Trainer und bilanzierte: „Wir sind nicht gut in die Partie gekommen, dann haben wir aber doch ganz gut gespielt und nach vorne die eine oder andere Ballstafette gehabt. Wir belohnen uns auch, aber nach dem 2:1 musst du das besser spielen. Das 2:2 ist ein individueller Fehler, beim 2:3 ist es das selbe – nur auf der anderen Seite. Das ärgert mich.“ Nach dem Testspiel unter der Woche gegen den Lüneburger SK „habe ich gelobt, dass jeder Spieler leidenschaftlich 90 Minuten Gas gegeben hat. Das kann ich diesmal nicht so sagen. Gewisse Spieler haben sich schon wieder so weit gesehen, dass sie wohl gut genug sind. Aber wenn du nicht in jedem Zweikampf Leidenschaft, Selbstvertrauen und Inbrunst an den Tag legst, reicht es auf diesem Niveau halt nicht. Gegen einen Bezirksligisten fällt das vielleicht nicht auf, aber auf diesem Niveau. Einige haben nicht an ihrem Limit gearbeitet“, schloss Titze sein Fazit.

Jan Knötzsch