Landesliga

Drama um Grischke – „So viel Scheiße kann man gar nicht am Fuß haben!“

02. September 2020, 13:43 Uhr

Peter Grischke wird dem Ahrensburger TSV nach einem zugezogenen Kreuzbandriss lange fehlen. Foto: timelash.de

Eine Schultereckgelenkssprengung setzte ihn zuletzt neun Monate lang außer Gefecht. Nun war er nach langer Leidenszeit endlich wieder zurück – doch dann das: Im allerersten Testspiel seines Ahrensburger TSV gegen den Büchen-Siebeneichener SV (1:3) waren erst wenige Augenblicke gespielt, als sich Peter Grischke bei seinem Comeback ohne Fremdeinwirkung verletzte. Nach nur drei Zeigerumdrehungen musste der Schlussmann des ATSV den Platz schon wieder verlassen. Die Diagnose: Kreuzbandriss!

Das Ahrensburger Trainerduo Matthias Nagel (li.) und Jan Fricke zeigte sich nach dem erneuten Grischke-Schock erschüttert. Foto: Kormanjos

Was für ein herber Schlag für den 25-Jährigen, der schon in der Jugend beim Ahrensburger TSV zwischen den Pfosten stand und nach Stationen beim SSC Hagen Ahrensburg, dem SV Eichede und dem SC V/W Billstedt im Winter 2017 zu den Stormarnern zurückkehrte. Nach einem halbjährigen Gastspiel bei Hammonia-Landesligist TuRa Harksheide ist Peter Grischke seit Sommer 2019 wieder beim ATSV zu Hause. Doch die Zeit beim künftigen Landesligisten wurde bisher von einigen Rückschlägen überschattet. Mit dem nun zugezogenen Kreuzbandriss wird der talentierte Grischke, der bereits am Montag erfolgreich operiert wurde, der Equipe von Chefcoach Matthias Nagel erneut lange fehlen. „Das ist extrem bitter für uns – aber noch bitterer für den Jungen“, konnte auch Nagel die Hiobsbotschaft zunächst kaum glauben. „Peter ist ein überragender Keeper und hätte es einfach mal verdient gehabt, eine Saison lang verletzungsfrei zu bleiben. Dass es dann auch noch gleich im ersten Testspiel nach wenigen Minuten passiert, das ist…“, fehlen ihm die Worte.

"Er fehlt als Typ und mit seiner Qualität"

Dass sich Grischke trotz des erneuten Rückschlags nicht hängen lässt, nötigt auch Nagel großen Respekt ab: „Ich bewundere Peter dafür und hoffe, dass er nochmal zurückkommt. Denn ist das Kreuzband – und das dauert seine Zeit. Deshalb kann ich wirklich nur hoffen, dass Peter bei uns in Ahrensburg noch mindestens zwei, drei unfallfreie Jahre vor sich hat. Denn die hat er sich so langsam mal verdient“, ehe der Coach des ATSV anfügt: „So viel Scheiße kann man als Spieler gar nicht am Fuß haben!“ Man würde Grischke „nicht nur als Typ auf dem Platz, sondern auch aufgrund seiner Qualität als Torwart redlich vermissen“, so Nagel. Trotz der Verletzung war Grischke vor der OP „bei jedem Training und bei jedem Testspiel da“, hob Co-Trainer Jan Fricke die „geile Einstellung“ des Keepers hervor. Auch die FussiFreunde-Redaktion wünscht dem Torsteher eine schnelle und vollständige Genesung!

"Endlich haben wir alle wieder ein Ziel vor Augen"

Am Montag wurde Grischke bereits am Kreuzband operiert. Wir wünschen einen schnellst- und bestmöglichen Heilungsverlauf! Foto: privat

Neben Grischke habe man beim ATSV „den einen oder anderen“ weiteren angeschlagenen Spieler, den man „gerne rechtzeitig zum nun endlich datierten Saisonstart fit bekommen würde“, wie Nagel meint. Nichtsdestotrotz sei er „froh, dass es endlich wieder losgeht“. In den vergangenen Wochen und Monaten während der Corona-Pandemie habe „jeder versucht, das Beste für sich rauszuziehen“. Nun habe man „endlich wieder ein Ziel vor Augen – und ich wünsche mir, dass wir möglichst lange, am liebsten natürlich durchgängig, spielen können“, betont der 50-Jährige – und ist „gespannt, wie die Spielpläne aussehen werden – vor allem angesichts der Ansage, dass wir nur an drei Wochenenden im Monat spielen und eines frei bleibt. Das würde ja bedeuten, dass es entweder nur eine Hinrunde gibt oder aber kleinere Staffeln. Anders ist das nicht möglich. Ansonsten spielen wir bis Weihnachten 2021.“

"So einen Lauf wird man in der Landesliga nicht hinlegen können"

Ansonsten freue er sich nicht nur darüber, dass nun ein klares Ziel vor Augen ist, sondern auch „auf eine Staffel mit vielen Derbys gegen Teams aus der Nähe und Umgebung“, spricht Nagel unter anderem auf mögliche Duelle in der Hansa-Staffel mit dem SC Condor oder auch Rahlstedter SC an. „Jetzt haben wir noch etwas Zeit, die Mannschaft auf das Niveau zu bringen, dass sie in der Landesliga eine vernünftige Rolle spielen kann.“ Man habe „nicht den Anspruch, in der Spitzengruppe dabei zu sein“, was angesichts des Aufstieges wohl auch ein wenig vermessen wäre. „Aber man muss immer schauen, wie man in die Saison startet. Im letzten Jahr hatten wir einen mega Lauf. Das wird man so in der Landesliga natürlich nicht nochmal umsetzen können. Deshalb glaube ich, wir sind gut beraten, die Euphorie wieder zu entfachen, die durch den Abbruch abhandengekommen ist. Dann denke ich schon, dass wir eine vernünftige Rolle spielen können.“

Autor: Dennis Kormanjos