Dogan zu Dersim – „Ich will nicht um die goldene Ananas spielen“

„Flügelflitzer“ spricht über Bergedorf-Zeit und Dersim-Wechsel

26. Juli 2018, 10:42 Uhr

In der vergangenen Hinrunde spielte Ulas Dogan (li.) noch für Altona 93 im Derby gegen die U21 des HSV. Nun heuert er bei Dersimspor an. Foto: KBS-Picture.de

Im vergangenen Winter bewies Ulas Dogan seine Loyalität, als er seinem Trainerduo aus überaus erfolgreichen Zeiten beim SC V/W Billstedt, Dennis Kreutzer und Gökhan Acar, zum akut abstiegsgefährdeten Hansa-Landesligisten FC Bergedorf 85 folgte. Dafür verließ der „Flügelflitzer“ den Regionalligisten Altona 93. Doch: Den Sturz der „Elstern“ in die Bezirksliga konnte auch er nicht verhindern. Zu viel Chaos und Unruhe im Umfeld, auch auf dem Platz lief es alles andere als optimal. „Natürlich ist man in so einer Situation unzufrieden, da entsteht ganz einfach ein gewisser Frust“, blickt Dogan auf das vergangene Halbjahr zurück.

Das Kapitel FC Bergedorf 85 hat er inzwischen jedoch abgehakt – und gesteht: „Der Wechsel war definitiv ein Fehler!“ Um diesen nicht zu wiederholen, habe er sich in den letzten Wochen „viele Gedanken gemacht, wie und wo es für mich weitergeht“, so der 23-Jährige, dessen Bruder, Baris Dogan, der auch schon in Billstedt und Bergedorf als Teammanager an der Seite von Ulas weilte, in derselben Funktion bei Dersimspor anheuerte. „Er ist dafür da, um die Gespräche zwischen Spielern und Vorstand zu führen und die Spieler bei Laune zu halten.“ Aber: „Es war nicht sofort klar, dass ich da auch hingehe, nur weil mein Bruder jetzt dort tätig ist“, so Ulas Dogan, der auch mit einem Oberligisten sprach und Anfragen anderer Landesligisten hatte. Letzten Endes fiel seine Wahl aber auf Dersim. Die Gründe: „Ich wollte mit Menschen arbeiten, die ich gut kenne – und wo ich weiß, was ich von Ihnen zu erwarten habe. Dersim ist meine Heimatstadt in der Türkei, der Verein ist seit meinem ersten Wacker-Jahr an mir dran und hat es seitdem jedes Jahr aufs Neue probiert.“ Nun waren die Versuche (endlich) von Erfolg gekrönt.

„Mein persönliches Ziel ist der Aufstieg“

Allen Unkenrufen zum Trotz, betont Dogan: „Wir haben einen super Vorstand, jeder arbeitet mit, macht und tut. Das sind alles gebildete Menschen, die selbstständig sind, sich artikulieren können und so viel für den Verein machen, dass sogar der Hauptberuf ab und an hinten ansteht. Auch der Präsident legt selbst Hand an.“ Insbesondere zum jetzigen Zeitpunkt, wo der Verein mit dem Bezirksamt auf Kriegsfuß steht. Denn: Dersim darf seine Heimspiele nur noch bis zum 31. August an der Baererstraße austragen. Danach muss man sich nach einer neuen Heim-Spielstätte umsehen. Ärger, von dem Dogan nichts wissen und womit er sich auch nicht beschäftigen will. Vielmehr will er sportlich wieder an alte Zeiten anknüpfen. „Mein persönliches Ziel ist der Aufstieg!“, macht er keinen Hehl aus seinen Ambitionen – und untermauert: „Der Verein ist seit Jahren immer ganz oben dabei. Da ist es jetzt auch mal an der Zeit.“ Wenngleich Dogan auch meint: „Wie die gesamte Mannschaft darüber denkt, darüber haben wir noch nicht gesprochen. Trotzdem kann ich für mich sagen, dass ich nicht hier hergekommen bin, um am Ende um die goldene Ananas zu spielen.“

Es sind „gute Jungs dazugekommen – ob aus der A-Jugend oder auch Spieler, mit denen ich vorher schon bei Wacker zusammengespielt habe“, so der Außenbahnspieler, der aber auch weiß: „Nur Namen bringen nichts!“ Der Trainer habe „eine klare Philosophie“, die man verfolgen würde. Dennoch erwartet Dogan „ein enges Rennen, da es einige Teams gibt, die da ein Wörtchen mitsprechen können“, wie er glaubt. Dazu soll am Ende des Tages eben auch Dersimspor gehören.

Autor: Dennis Kormanjos