LOTTO-Pokal-Finale

„Die Euphorie ist groß“ – TSV Sasel und FC Teutonia 05 fiebern Showdown entgegen!

25. Mai 2023, 12:52 Uhr

Von li.: Sasel-Kapitän Samuel Hosseini, TSV-Trainer Danny Zankl, Teutonia-Captain Marcus Coffie und T05-Coach Richard Krohn. Foto: Kormanjos

Schon jetzt wird die Saison 2022/23 in die Geschichte des TSV Sasel eingehen! „Erfolgsmacher“ Danny Zankl hat mit seinen „Parkweglern“ in seinem neunten und letzten Jahr das „Meisterstück“ gemacht und nun auch noch zusätzlich die Chance auf den Pokalsieg. Am 03. Juni um 12:15 Uhr kommt es am „Finaltag der Amateure“ zum großen Showdown zwischen dem frisch gebackenen Oberliga-Champion und dem Tabellenvierten der Regionalliga Nord, dem FC Teutonia 05! Ein Endspiel, auf das die Vorfreude offenbar so groß ist, dass bereits am Dienstag stolze 3000 Tickets abgesetzt waren, wie der Hamburger Fußball-Verband am Rande der Pokalfinal-Pressekonferenz mit beiden Teilnehmern bekannt gab.

Sasel-Kapitän Samuel Hosseini (re.) fiebert seinem ersten Pokalfinale auf Hamburger Boden entgegen. Foto: noveski.com

Nicht nur im Laufe der geschichtsträchtigen Punktspielsaison, auch im Pokal-Wettbewerb hat der TSV Sasel alles erlebt: Vom Nichtantritt von GW Eimsbüttel gleich zu Beginn, dem prägenden Erlebnis im Gefängnis bei Eintracht Fuhlsbüttel (10:2), dem Grand-Sieg beim SV Barmbek (8:0), gefolgt vom Eis-Triumph beim TuS Holstein Quickborn auf gefrorenem Boden (2:0), dem Unterzahl-Coup gegen Liga-Konkurrent SV Rugenbergen (2:0) bis hin zum Halbfinal-Knüller bei Hammonia-Meister FC Alsterbrüder (7:0) vor fast 1000 Zuschauern am Feiertag.

„Die Hoffnung ist da, dass wir an dem besagten Tag ein richtig gutes Spiel abliefern können – wie wir es auch schon in der Saison gemacht haben, wo wir einige Spiele auf Top-Niveau abgeliefert haben. Das wollen wir an diesem einen Tag auch machen“, blickt Kapitän Samuel Hosseini dem Kräftemessen mit dem Regionalliga-Vierten bereits voller Vorfreude entgegen. Seit 2016 ist Hosseini in der Hansestadt. Nun erlebt er sein erstes Pokalfinale mit seinen „Parkweglern“. „Wir sind heiß, wir haben Bock. Es ist uns gelungen, eine Saison auf Top-Niveau zu spielen. Jetzt gilt es, jede Trainingseinheit auf maximalem Leven zu absolvieren, um die Spannung hochzuhalten“, sind die Meisterschafts-Feierlichkeiten, die für jede Menge Gesprächsstoff gesorgt haben, erst einmal beendet.

"Die Euphorie ist auf jeden Fall groß"

Die Spieler des TSV Sasel feiern ihren "Meistermacher" Danny Zankl (ob.), für den das Pokalfinale das letzte Spiel als Sasel-Trainer sein wird. Foto: noveski.com

Die verloren gegangene Meisterschale soll vorerst kein Thema mehr sein. Der Fokus soll komplett auf den 03. Juni gerichtet sein! Um dem klassenhöheren Kontrahenten, der noch im Liga-Spielbetrieb ist, Paroli bieten zu können, probt der TSV in Testspielen den Ernstfall. Bremen-Ligist und Pokalfinalist SG Aumund-Vegesack (4:2) war kein wirklicher Gegner. Eintracht Norderstedt wurde ein 1:1 abgetrotzt, ehe es am kommenden Samstag zum „Rückspiel“ gegen Aumund-Vegesack nach Bremen geht (15 Uhr). Dort wird man sich dann auch ein Bild vom FC Teutonia 05 machen können. Denn die „Kreuzkirchler“ spielen ihr letztes Ligaspiel um 14 Uhr beim Bremer SV.

„Die Euphorie ist auf jeden Fall da. Das sieht man allein schon an den verkauften Tickets“, spricht Zankl darauf an, dass allein der TSV bereits 1300 Karten an den eigenen Anhang verkauft hat. Mit einer eigens eingerichteten Mail-Adresse (Pokalfinale@tsv-sasel.de) möchte man noch mehr Fußball-Interessierte aus der Umgebung für das Finale begeistern. Denn am Parkweg blickt man nicht allzu gern auf das letzte Endspiel zurück: Im Jahr 2020 musste man sich Eintracht Norderstedt (1:5) geschlagen geben. Der eigentlich als Feiertag angedachte Finaleinzug avancierte aufgrund der Corona-Pandemie aber eher zu einer kleinen Farce. „Wir durften nicht trainieren und es waren keine Zuschauer zugelassen“, erinnert sich Zankl.

"Nicht nur ein emotionales, sondern auch ein fußballerisches Top-Spiel"

Für Marcus Coffie ist das Finale "eine neue Herausforderung", die er keinesfalls "als Routine bezeichnen" würde. Foto: noveski.com

„Deshalb ist das für die Jungs jetzt das absolute Highlight und ein Bonusspiel, was wir in dieser Saison spielen dürfen – vor Zuschauern und auch vor unseren Zuschauern. Das heißt: Die Euphorie ist definitiv groß“, so Zankl, der nach einer reinen Feier-Woche mit seinem Team „voll in der Vorbereitung“ steckt. „Nicht nur im Training, sondern natürlich auch in der taktischen Vorbereitung“, will man den Spannungsbogen aufbauen. „Das ist natürlich ohne Wettkampfpraxis schwieriger. Deshalb müssen wir leider versuchen, das künstlich vorzubereiten, um an dem Tag ‚X‘ top vorbereitet zu sein, dass wir nicht nur ein emotionales Spiel spielen, sondern auch ein fußballerisches Top-Spiel abliefern können.“

"Die Kunts liegt darin, den Pokal zu verteidigen"

Unverhofft kommt oft: So auch für Richard Krohn (Mi.), der vom Co-Trainer zum Interims-Cheftrainer beim FC Teutonia 05 aufgestiegen ist. Foto: noveski.com

Beim Gegner ging es in den letzten Wochen (mal wieder) hoch her. Im vergangenen Jahr holte Jan-Philipp Rose, der nach der Trennung von Dietmar Hirsch vom „Co“ zum Interimstrainer aufstieg, mit den Mannen aus Ottensen den Pott (2:1 gegen Altona 93). Gelingt Richard Krohn nun das gleiche Kunststück? Auch Krohn rückte nach der Demission von David Bergner ins erste Glied – und hat nun die große Chance auf den Titel und womöglich ein ähnlich spektakuläres Los wie im vergangenen Jahr, als Teutonia 05 in der ersten DFB-Pokalrunde bei Titelverteidiger RB Leipzig ran durfte.

„Ich gehe da so, wie in ein ganz normales Ligaspiel rein. Wir sind vorbereitet, haben unsere Abläufe und ich freue mich einfach auf das Finale“, so Krohn. Sein „Captain“ Marcus Coffie weiß genau, was auf seine Equipe zukommen wird: „Wir haben letztes Jahr den Pokal gewonnen. Jetzt liegt die Kunst darin, ihn auch zu verteidigen. Dementsprechend ist das eine andere Situation und eine Herausforderung, die ich auf jeden Fall nicht als Routine bezeichnen würde“, muss der Fokus voll da sein. Ansonsten kann der Hamburger Meister die perfekte Saison mit dem „Double“ krönen.

Autor: Dennis Kormanjos