Oberliga

„Die Entscheidung gegen Niendorf und für Bramfeld war letztendlich die richtige“

28. Januar 2021, 15:08 Uhr

Immer mit vollem Einsatz bei der Sache: Jungspund Jeff Amoah Mensah (re.) wusste zu Saisonbeginn beim Bramfelder SV vollauf zu gefallen. Foto: noveski.com

Er ist gerade 19 Jahre jung geworden und hat erst sechs Oberliga-Einsätze zu Buche stehen. Doch die reichten schon aus, um – nach seinem Wechsel im Sommer aus der A-Jugend des Niendorfer TSV zum Bramfelder SV in den Herrenbereich – nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen. An der Ellernreihe hat er sich in der Innenverteidigung auf Anhieb einen Stammplatz erkämpft und überzeugte mit seiner robusten, zweikampfbetonten und zuweilen bereits abgeklärten Spielweise. Die Rede ist von Jeff Amoah Mensah. Wir haben mit dem Youngster über seinen Einstieg in den Herrenfußball, seine ersten Erfahrungen und Perspektiven gesprochen…

FussiFreunde: Du bist vor der Saison aus der erfolgreichen A-Jugend von Niendorf zum Bramfelder SV gewechselt. Warum fiel deine Wahl auf Bramfeld?

Trotz seiner jungen Jahre wirkt Amoah Mensah schon sehr abgeklärt. Foto: noveski.com

Jeff Amoah Mensah: „Nach dem letzten Jahr in der A-Junioren-Bundesliga war es mir sehr wichtig, die ersten Schritte im Herren-Fußball erfolgreich zu gestalten und möglichst viele Spielminuten zu sammeln. In der Regionalliga hab‘ ich die Chance nicht gesehen, auf die gewünschten Minuten zu kommen. Aus dem Grund habe ich mich für den Weg in die Oberliga entschieden. Zudem hatte mein Berater einen guten Draht zu Bramfeld und leitete somit alles schnell und unkompliziert in die Wege. Beim ersten Gespräch mit Carsten Henning (Trainer Bramfelder SV; Anm. d. Red.) war mir klar, dass dies mein nächster Verein werden sollte. Das Gespräch verlief sehr positiv und er sagte mir klar und direkt, wie er mit mir in dem Team plant. Nach dem Gespräch verlief alles sehr schnell und ich wurde Teil einer geilen Truppe. Sowohl privat als auch auf dem Platz wurde ich von der ersten Sekunde an unterstützt. Der Teamgeist ist enorm. Heute kann ich zurückblickend sagen, dass es ganz klar die richtige Entscheidung war.“

Wieso hat es nicht mit dem Sprung in die Liga-Mannschaft von Niendorf geklappt?

Auch im eigenen Strafraum scheut Amoah Mensah (Mi.) keineswegs das Risiko. Foto: noveski.com

Amoah Mensah: „Nach dem letzten Jahr in Niendorf habe ich mich auch mit dem Trainerteam und dem Manager dort unterhalten. Ich habe natürlich auch in Erwägung gezogen, in der Liga-Mannschaft von Niendorf meine ersten Herren-Schritte zu machen. Für Niendorf selbst war es auch wichtig, Spieler aus der U19 in ihren eigenen Reihen zu etablieren. Am Wichtigsten war für mich selbst, Minuten zu sammeln. Letztendlich entschied ich mich für Bramfeld, weil ich dort die besseren Optionen gesehen habe, zu spielen und mich weiterzuentwickeln. Niendorf ist ein großartiger Verein, der mir viel gegeben hat. Aber ich denke, ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass die Entscheidung gegen Niendorf und für Bramfeld letztendlich die richtige war. Ich wünsche Niendorf dennoch in der Zukunft alles Gute und viel Erfolg.“

In Bramfeld hast du dir sofort einen Stammplatz erkämpft und mit starken Leistungen auf dich aufmerksam gemacht. Wie zufrieden bist du selbst mit deinen Spielen gewesen – und wo siehst du generell deine Stärken?

Bereits in der Sommer-Vorbereitung im Test gegen TuRa Harksheide wusste Amoah Mensah (re.) im Dress des BSV zu überzeugen. Foto: Küch

Amoah Mensah: „Ich denke, mit das Wichtigste für einen Spieler ist, das Vertrauen vom Trainerteam und den Mitspielern. Ich wurde in Bramfeld unglaublich gut aufgenommen und wollte dies mit guten Leistungen zurückzahlen. Ich selbst bin auch der Meinung, dass meine bisherigen Spiele in der Oberliga gut waren. Die Aufmerksamkeit von außen ist den entsprechenden Leistungen meiner Person geschuldet. Dennoch ist nicht zu vergessen, dass wir als gesamtes Team gut gespielt haben und meiner Meinung nach in der Tabelle noch ein, zwei Plätze weiter oben hätten stehen können. Zu meinen Stärken gehören gezieltes, aggressives Spiel und die körperliche Robustheit. Ich gehe keinem Zweikampf aus dem Weg, bin dynamisch und sehr lernwillig.“

Nun ist die aktuelle Saison Corona-bedingt ja unterbrochen. Wirst du auch in der kommenden Spielzeit für Bramfeld auflaufen? Es waren ja gerade mal sechs Spiele absolviert...

"Ich gehe keinem Zweikampf aus dem Weg", sagt Amoah Mensah (li.) über sich selbst - und lässt Taten folgen. Foto: Küch

Amoah Mensah: „Es ist sehr schade, dass die Saison unterbrochen ist. Aber die Gesundheit ist dem Sportlichen ganz klar vorzustellen. Dennoch hoffe ich, dass man eine Lösung findet und die Saison zu Ende gespielt werden kann. Ich kann zu dem heutigen Zeitpunkt noch keine wirkliche Antwort darauf geben, ob ich Bramfeld verlasse oder erhalten bleibe. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, den nächsten Schritt zu gehen und das alles Sinn zu machen scheint, bin ich davon nicht abgeneigt, diesen zu gehen. Dabei spielt keine Rolle, wie viele Spiele ich bisher in der Oberliga gemacht habe. Ich möchte immer das Maximum.“

Wie sieht deine Zielsetzung für die Zukunft aus – sowohl persönlich als auch mit dem Verein?

Amoah Mensah: „Mit dem Verein ist das Ziel ganz klar, sich weiterzuentwickeln und weiter hart zu arbeiten. Ich persönlich möchte weiter hart an mir arbeiten und alles dafür geben, meine Ziele zu erreichen. Ich möchte mich täglich weiterentwickeln – sowohl fußballerisch als auch menschlich. Wo ich dies in Zukunft tun werde, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.“

Autor: Dennis Kormanjos