Der Matchball ist da – Türkiye nicht glanzvoll, aber effektiv!

„Wir müssen jetzt den Sack zumachen!“

02. Mai 2015, 19:59 Uhr

Von seinen Mitspielern geherzt: Siegtorschütze Georgios Mikelatze. Foto: noveski.com!

Das Spiel war beendet, drei enorm wichtige Punkte eigefahren, als Türkiyes Übungsleiter Dogan Inam seine Mannen noch einmal im Kreis versammelte und den Jungs klar machte: „Jetzt wollen wir auch den Sack zumachen!“ Der knappe 1:0-Erfolg gegen den SV Altengamme war eher von Kampf und Krampf, als von spielerischer Klasse geprägt. Der Hansa-Primus tat sich lange Zeit enorm schwer, die gut und sicher stehende Defensive der Gäste in Bedrängnis zu bringen.

Es dauerte, bis zur 32. Spielminute, als Emre Özkan den ersten wirklich zwingenden Torschuss auf das Gehäuse des SVA abließ. Sein Freistoß strich jedoch knapp übers Quergebälk des inzwischen von Alexander Golinske gehüteten Tores. Der 32-Jährige ersetzte bereits den nach 17 Zeigerumdrehungen verletzt ausgewechselten Matthias Schwartz. Altengamme stand hinten zwar äußerst kompakt und arbeitete taktisch gut gegen den Ball – nach vorne lief aber rein gar nichts zusammen. 240 Sekunden nach Özkans erstem Ausrufezeichen sorgte Georgios Mikelatze für das zweite. Nach herrlichem Steilpass von Lamin Jawla tauchte Mikelatze auf einmal frei vor Golinkse auf und überwand diesen ganz cool und lässig zur FCT-Führung (36.)!

Jawla-Rot wegen „Popo-Klatscher“

Lamin Jawla (M.) konnte es kaum fassen, als Schiri Teuscher die Rote Karte zückte. Foto: noveski.com!

Unmittelbar vor dem Seitenwechsel wurde es nochmal richtig turbulent: nach einem Sobczyk-Foul, für das dieser völlig zu Recht den gelben Karton sah, entstand eine kleine Rudelbildung. Schließlich soll Jawla das Leder seinem Gegenspieler in den Allerwertesten gejagt haben, nachdem er selbst den Ball zuvor abbekam. Schiedsrichter Alexander Teuscher (SC Eilbek) zückte zum Erstaunen der rund 188 Zuschauer an der Landesgrenze glatt Rot gegen Jawla (44.)! Der verstand die Welt nicht mehr und musste von seinen eigenen Mitspielern zurückgehalten werden. Eine sehr harte Entscheidung, die Inam auch nach Spielende noch nicht verstand, wie er sagte. Selbst SVA-Trainer Andrade hatte die Situation „nicht gesehen“. Nach sechsminütiger Nachspielzeit pfiff Teuscher zur Pause.

Türkiyes Chris Mahrt wird abgeräumt. Foto: noveski.com!

Die „Deichkicker“ konnten auch aus der numerischen Überzahl kein Kapital schlagen. „Vielleicht hat uns der Rauch vom Grill nebenan ein wenig benebelt“, witzelte SVA-Coach Daniel Andrade und fügte ernsthaft an: „Taktisch haben wir uns auf sehr hohem Niveau präsentiert. Aber nach vorne hat uns die Durchschlagskraft und auch ein wenig der Mut gefehlt.“ Während der zweite Abschnitt ereignislos vor sich hin plätscherte, zog Sebastian Peters plötzlich eine Flanke aus dem rechten Halbfeld in Richtung zweiter Pfosten, wo Patrick Bierwagen nur um Haaresbreite am langen Eck vorbei schoss (69.). Es war ein kleiner Mutmacher für die bis dato völlig harmlosen Gäste. Vielmehr sollte aber auch nicht kommen. Philipp Heitmann mit einem kläglichen Abschluss aus halbrechter Position (75.) und Figges Kopfball, der nicht weit am Pfosten vorbei rauschte (84.), waren die einzig nennenswerten Aktionen Altengammes. Türkiye zitterte zwar, geriet trotz Unterzahl aber nicht ernsthaft in Gefahr. Einen Freistoß von Sascha de la Cuesta parierte Golinske noch stark (72.) – ansonsten war die Erleichterung nach dem Schlusspfiff groß.

„Jungs haben gearbeitet und gekämpft“

„Als Trainer ist man immer nervös und zittert bis zum Schluss – gerade bei meiner Mannschaft, da zitter ich immer, bis zum Abpfiff. Aber heute kann ich keinem Spieler einen Vorwurf machen. Die Jungs haben hervorragend gearbeitet und gekämpft bis zum Schluss“, bilanzierte Inam, der seine Schützlinge in der kommenden Woche auf das finale Spiel bei Vorwärts-Wacker Billstedt vorbereiten wird, um dann „topfit in die Partie zu gehen und voll da zu sein“. Schließlich geht es dann darum, im Fernduell mit Cordi, den „Sack zuzumachen“.

Der LIVE-Ticker zum Spiel:

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