„Dasse“ testet gegen HSV in Bergedorf – Pokalspiel nicht in Geesthacht

Der Kaufmännische Leiter Robert Mimarbachi gibt Einblicke in die Planung der Highlight-Spiele

14. Juni 2018, 11:49 Uhr

In der zuständigen Abteilung des Bezirksamtes Bergedorf kannten sie Robert Mimarbachi schon, ehe er dort überhaupt vorstellig wurde. „Als ich dort angerufen habe, wurde ich schon mit den Worten: ‘Ach, Sie sind der mit dem HSV-Spiel‘ begrüßt“, erzählt der Kaufmännische Leiter der TuS Dassendorf. Am Telefon hängt Mimarbachi dieser Tage öfter – nicht nur in seinem Hauptjob, sondern eben auch, wenn es um die TuS geht. Der 43-Jährige ist schließlich der Mann, bei dem alles zusammen läuft, wenn es um die beiden Highlights der „Wendelwegler“ in diesem Sommer geht. Denn: Zum DFB-Pokalspiel gegen den MSV Duisburg gesellt sich nun noch ein zweiter Klasse-Kick. Am 4. Juli erwartet die TuS den Hamburger SV zum Testspiel im Stadion Sander Tannen in Bergedorf (Anstoß: 18.30 Uhr).

Das Vorhaben, den großen Traditionsclub der Hansestadt als Gegner begrüßen zu dürfen, gab es schon länger. „Ich weiß, dass da im Winter mal was im Gespräch war, aber das ist letztlich nicht zustande gekommen“, sagt Mimarbachi, der nun also einen neuerlichen Versuch startete und Christian Bönig kontaktierte. Der ehemalige Pressesprecher von Hannover 96 arbeitet inzwischen für die Sportagentur „Onside“, die unter anderem auch den HSV für Testspiele vermittelt. Bönig und Mimarbachi kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim FC St. Pauli. „Wir haben immer mal wieder darüber gesprochen, dass der Hamburger Meister ja mal gegen den HSV spielen kann“, berichtet Mimarbachi, der dann gemeinsam mit Bönig die Sache festzurrte.

TuS rechnet mit 2500 bis 3000 Zuschauern an den Sander Tannen

Dassendorfs Kaufmännischer Leiter Robert Mimarbachi hat derzeit viel mit der Organisation der beiden Highlight-Spiele zu tun. Foto: Heiden

„Eigentlich wollte der HSV am 3. Juli spielen, der Termin war aber aus unserer Sicht nicht optimal, weil an diesem Tag bei der Fußball-Weltmeisterschaft das Achtelfinale auf dem Plan steht und eventuell die Deutsche Nationalmannschaft an diesem Tag ran muss?, so Mimarbachi Also einigte man sich auf Mittwoch, 4. Juli, als Termin. Dass am gleichen Tag in Heltingen der dortige MTV mit Holstein Kiel zeitgleich einen weiteren Zweitligisten als Gast begrüßt, sieht Mimarbachi nicht als Problem, das die TuS Zuschauer kosten könnte. „Damit haben wir uns gar nicht so groß beschäftigt“, verrät er, sondern plaudert aus dem Nähkästchen, was die Planungen für das HSV-Spiel angeht: „Ich habe als erstes bei Jörg Franke (vom ASV Bergedorf 85, Anm. d. Red.) mal nachgefragt, ob es aus seiner Sicht realistisch ist, dass Dassendorf gegen den HSV an den Sander Tannen spielt. Er fand, dass das eine tolle Idee war und hat gleich Kontakt zum Platzwart aufgenommen. Jörg sagte mir, dass ich trotz der Begeisterung des Platzwartes für diese Idee den normalen Weg über das Bezirksamt Bergedorf gehen müsse, um eine Genehmigung zu bekommen und Details zu klären.“

Gesagt, getan – und weil eben jener Platzwart ebenso zum Hörer gegriffen hatte, wusste Tanja Michaelsen vom Bezirks-Sportreferat im Bergedorfer Bezirksamt eben schon, was Mimarbachi bei seinem Anruf auf dem Herzen hatte. „Es lief alles recht schnell und unbürokratisch ab. Normalerweise muss man für so ein Spiel ein recht umfangreiches Organisations- und Sicherheitskonzept vorlegen. Das haben wir quasi nebenbei telefonisch geregelt. Ich habe eine Platzbegehung mit dem zuständigen Ordnungsdienst gehabt, auch das zuständige Polizeikommissariat 43 ist eingebunden“, konstatiert Mimarbachi, der „in etwa mit 2500 bis 3000 Zuschauern rechnet“ Maximal 3500 Plätze bräuchte man im Stadion, in das „maximal 4900 Zuschauer reinpassen“, so Mimarbachi, der zudem berichtet: „Das Stadion in Geesthacht fiel als Ort für dieses Spiel raus, weil die Stadt Geesthacht von uns ein komplett ausformuliertes Konzept zur Austragung der Begegnung haben wollte. Dafür hätte ich eineinhalb Wochen gebraucht. Und dann weiß man immer noch nicht, wie lange die Genehmigung auf sich warten lässt und ob sie kommt. Das wäre zeitlich zu eng gewesen.“

Pokalpartie gegen Duisburg soll am Wendelweg stattfinden

Dauen hoch: Der HSV um Coach Christian Titz gastiert am 4. Juli im Stadion Sander Tannen. Foto: KBS-Picture.de

Auch für die Austragung des Pokalspiels der Dassendorfer gegen den MSV Duisburg, das aller Voraussicht nach am Samstag, 19. August, stattfinden wird, ist das Stadion an der Berliner Straße in Geesthacht raus aus der Verlosung. Aus einem ganz einfachen Grund: „Zu diesem Zeitpunkt ist der Platz dort gesperrt, weil eine Drainage repariert wird“, verrät Mimarbachi. Gespielt werden soll nun tatsächlich am Wendelweg, der eigentlichen Heimstätte des amtierenden Hamburger Meisters und Pokalsiegers. „Wir haben mit den beim DFB für die Stadiongenehmigung und -zertifizierung zuständigen Leuten gesprochen. Beim Verband ist man grundlegend so eingestellt, dass die Amateurvereine die besondere Atmosphäre und das Event eines solchen DFB-Pokalspiels bei sich auf der eigenen Anlage erleben sollen – wenn es denn von den Ordnungsbestimmungen her machbar ist. Es muss genügend Steh- und Sitzplätze geben, Gleiches gilt auch für entsprechende Fluchtwege“, sagt Mimarbachi, der in enger Abstimmung mit der Polizei, dem Ordnungsamt und dem Sicherheitsdienst an der Machbarkeit arbeitet, das Spiel in Dassendorf stattfinden zu lassen.

„Das ist schon ein ganz schön intensiver bürokratischer Akt. Wir müssen ein mehrseitiges Schreiben für den DFB ausfüllen und an den Verband senden. Die checken das dann gegen, kommen vorbei und schauen sich das Ganze vor Ort selbst auch noch einmal an“, so Mimarbachi, der mit den Beteiligten vor Ort bereits erste Platzbegehungen hinter sich hat, „die Vorgespräche waren auf jeden Fall schonmal positiv.“ Das Schreiben, von dem Mimarbachi spricht, „muss bis zum 13. Juli beim DFB eingegangen sein, dann gibt es ein Zeitfenster von einer Woche, in der bei uns vorbeigeschaut wird.“ Sollte der Kick gegen den Zweitligisten dann wirklich am Wendelweg stattfinden, müssen zuvor Zusatztribünen errichtet werden: „Es passen etwa 1500 Zuschauer in unser Stadion, wenn es eng und kuschelig wird, vielleicht sogar 2000. Wir würden eine zusätzliche Tribüne mit Stehplätzen für die Gästefans auf der einen Hintertor-Seite errichten. Zudem kommen hinter das Tor auf der Seite zum Kunstrasenplatz zusäzliche Sitzplätze“, gewährt Mimarbachi einen Einblick in die Planungen. Dann würden etwa 2300 bis 2500 Zuschauer auf der Anlage Platz finden.

Jan Knötzsch