Condor-Testkick: Drei Treffer nach der Pause
Woike-Elf besiegt Norderstedts U19
Das Lob kam von ganz hinten. Aus der letzten Reihe quasi. „Du bist ein ganz starker Stürmer, Nico“, rief Erciyes Palo vom eigenen Strafraum aus nach vorne. Dann trabte der 19-Jährige Abwehrspieler des SC Condor rüber in Richtung des anderen Sechzehners. Sein Ziel: Nico Weiser. Sein Ansinnen: dem Teamkollegen gratulieren. Nach einem Pass des eingewechselten Fynn Rathjen hatte Weiser soeben aus spitzem Winkel das 2:0 für die Kicker vom Berner Heerweg erzielt und die Weichen im Test mit der A-Jugend-Regionalliga-Elf der Eintracht für seine Farben endgültig auf Sieg gestellt.
Rückkehrer Coskun trifft zum Endstand
Da lief bereits die 73. Minute. Es war Weisers zweiter Treffer an diesem Abend, an dem der SCC vor einem überschaubaren Publikum vor seinem Pflichtspielauftritt in der Oberliga am Freitag (Anstoß: 19.30 Uhr) gegen den TuS Osdorf an gleicher Stelle seine Form testete. Der erste Torerfolg war Weiser nach 58 Minuten gelungen – und auch da hatte ihm mit Philipp Körner ein eingewechselter Spieler den Ball aufgelegt. Bis dahin hatte es am Berner Heerweg übrigens 0:0 gestanden. Die Regionalliga-Jugend der Eintracht hatte Condor zumindest fast eine Stunde lang das Leben schwer gemacht. „Die sind gut und bissig“, befand Trainer Christian Woike bereits während des Spiels. In selbigem hatte das Team von Thomas Bohlen (früher mit Condor-Co-Trainer Olufemi Smith beim USC Paloma) durch einen Lattentreffer (7.), einen Fernschuss von Patrick Gerber (15.) und einen Schuss von Kastriot Alija, den SCC-Keeper Sven Lund zunichte machte (27.), drei Chancen und erzielte sogar einen Abseitstreffer. Condor tauchte durch Carlos Flores (29., nach Flanke von Kevin Mellmann) und Weiser gefährlich vorm Tor auf.
„Wir sind nicht gut reingekommen, hatten keine Körperspannung. Danach waren wir konzentrierter und haben auch mehr Tempo ins Spiel gekriegt“, analysierte „Crille“ Woike zur Pause im Kreis seiner Spieler, die nach Wiederbeginn zunächst durch Weiser mit 1:0 in Führung gingen und dann durch Jannick Martens (66.) vergaben. Trotz des 0:2 aus der 73. Minute steckte der Eintracht-Nachwuchs nicht auf, sondern hatte nach 83 Minuten die riesige Gelegenheit zum Anschlusstreffer, als Karim Ay Keeper Lund zu einer Glanztat zwang. Danach ging es fast im Minutentakt weiter. Erst scheiterte Emre Coskun aus spitzem Winkel am „EN“-Schlussmann (84.), dann hatte Özgür Bulut mit einem Seitfallzieher Pech (86.) und anschließend war es wieder Coskun, der einen Ball neben das Tor setzte (87.). Doch der Rückkehrer, der zum Ende der Transferfrist nach einem Jahr beim FC St. Pauli II und einem Kurz-Gastspiel beim FC Teutonia 05 wieder im „Raubvogel“-Nest gelandet ist, sollte noch eine weitere Chance bekommen und nutzte diese: Nachdem Till Daudert den Ball mit der Hacke auf Cosgun zurückgelegt hatte, erzielte er den 3:0-Endstand (89.).
Jan Knötzsch