Cholevas trotz Triumph bedient – Cordi bezahlt Turniersieg teuer!

Spannender „Volksbank-Cup“ wird vom Neunmeterpunkt entschieden

04. Januar 2016, 10:28 Uhr

Concordia jubelt über den Turniersieg beim "5. Volksbank-Cup". Foto: Olaf Both

Nach etlichen Jahren hat Concordia mal wieder den heimischen „Volksbank-Cup“ als strahlender Triumphator beendet. In einem hochspannenden Endspiel behielten die Cholevas-Kicker nach torlosen zehn Minuten im Neunmeterschießen gegen einen starken Meiendorfer SV die Oberhand. So groß der Jubel bei den Spielern der Marienthaler auch war, so getrübt war die Freude von Coach „Aki“ Cholevas. „Wir haben das Turnier sehr ernst genommen, da wir Gastgeber sind und schon viele Jahre nicht mehr hier gewonnen haben. Aber ich bin normalerweise überhaupt kein Fan vom Hallenfußball. Heute hat sich auch gezeigt warum. Bei mir hält sich die Freude über den Sieg in Grenzen, umso mehr überwiegt der Ärger über die Verletzung von Mauri.“

Beim Stand von 2:1 in der Vorschlussrunde gegen den Bramfelder SV verletzte sich Cordis Maurizio d’Urso nach einem Foulspiel am Mittelkreis, blieb am Boden liegen und musste nach lautstarken Schmerzbekundungen vom Platz getragen werden. Der in der Hinserie siebenmal erfolgreiche Offensivakteur gab an der Seitenlinie zunächst die Vermutung an, dass es sich um einen Bruch des Sprunggelenks handeln könnte – eine Verletzung, die d’Urso schon einmal außer Gefecht setzte. Diese Diagnose sollte sich zum Glück zunächst nicht bestätigen, doch aktuell geht man beim Oberliga-Aufsteiger davon aus, dass sich der 24-Jährige einen Bänderriss zugezogen hat. Wir wünschen dem 24-Jährigen, dass sich dieser Verdacht nicht erhärtet und einen raschen Genesungsverlauf!

Zum Turnier: In der Gruppenphase hinterließen der Meiendorfer SV und der Bramfelder SV einen bärenstarken Eindruck. Während der in der Hinrunde kriselnde Oberligist von einem erfahrenen Onur Ulusoy getragen wurde, auf toll aufspielende Neuzugänge wie Terje Scheffel (4 Tore), Hamza Kayahan(3) und Josef Oshoffa (2) zurückgreifen konnte und in vier Spielen zehn Punkte sammelte, drehte der Hansa-Ligist in seinen Partien vor allem mit fortlaufender Spielzeit auf. Einem Remis zum Auftakt gegen den SC Condor (1:1) ließen die „Neumänner“ in der Vorrunde drei Siege folgen. Besonders spektakulär war der deutliche 4:1-Triumph über Neumanns Ex-Klub SC Poppenbüttel, der beim Turnier mit drei deutlichen Niederlagen und nur einem ganz knappen 2:1-Sieg über Wandsetal trotz des Debüts von Adrian Sousa auf ganzer Linie enttäuschte, oder das 5:3 gegen den USC Paloma, als der BSV binnen 120 Sekunden aus einem 0:2-Rückstand eine 4:2-Führung machte. Auch wenn im Semifinale Endstation war, heimste Bramfeld in Person von Matthias Müller eine Trophäe ein. Der Angreifer wurde nach der Gruppenphase mit vier Treffern zum besten Torjäger gekürt – obwohl Meiendorfs Scheffel ebenso oft traf.

Coskun: „Über die Auszeichnung sehr verwundert“

Die Auszeichnungen der Jury ließen im Allgemeinen das eine oder andere verwunderte Gesicht zurück. So wurde Rene Mande, Keeper des einzigen Kreisligisten und Co-Gastgebers TSV Wandsetal, zum besten Torhüter gewählt. Der Schlussmann zeigte ohne jede Frage die eine oder andere spektakuläre Parade – musste aber nichtsdestotrotz am zweithäufigsten von allen Torstehern des Turniers hinter sich greifen. Zum besten Spieler wurde Emre Coskun vom SC Condor gewählt – eine Wahl, die nicht nur ihn selbst erstaunte. „Ich bin eigentlich krank und sollte gar nicht spielen. Ich war um acht Uhr im Bett und musste um Neun hier sein. Mit dieser Wahl habe ich überhaupt nicht gerechnet und bin selbst verwundert.“ Der Shootingstar der „Raubvögel“ war es auch, der seinem Team mit einer unbedachten Aktion im letzten Gruppenspiel das mögliche Weiterkommen in arge Ferne brachte. Ein Punkt reichte den Farmsenern gegen „Nachbar“ und Vorjahressieger USC Paloma zum Einzug ins Halbfinale – und lange Zeit sah es auch gut aus für die Woike-Elf, die an jenem Tag von Co-Trainer Matthias Werwath betreut wurde. Doch dann handelte sich Coskun nach einem absichtlichen Handspiel 120 Sekunden vor Ultimo eine Zwei-Minuten-Strafe ein, was Palomas Denny Schiemann zum 2:1-Siegtreffer nutzte.

Saglam: „Haben einen sehr attraktiven Fußball gezeigt“

In der Runde der letzten Vier war für die Uhlenhorster jedoch Schluss. Trotz Depers‘ Führungstor unterlag man dem Meiendorfer SV nach Buden von Robert Subasic und Onur Ulusoy, der nach feiner Einzelleistung per Distanzschuss vollstreckte, mit 1:2. Im zweiten Halbfinale behielt Cordi nach einem harten Kampf gegen Bramfeld mit 2:1 die Oberhand – d’urso und Bambur sorgten für den Erfolg nachdem Matthias Müller zwischenzeitlich egalisieren konnte. Der dritte Platz wurde vom Neunmeterpunkt ausgespielt – dort setzte sich Paloma mit 2:0 gegen den BSV durch. Im großen Showdown der beiden stärksten Teams dominierte Meiendorf die reguläre Spielzeit – und das trotz einer zweiminütigen Unterzahl aufgrund einer Zeitstrafe gegen Scheffel. Allein Ulusoy, der ein herausragendes Finale spielte, scheiterte zweimal am Aluminium und avancierte wenig später zum tragischen Helden, als er im Neunmeterschießen den Ball weit übers Gehäuse setzte. Da Yannick Siemsen, Maxym Marx und Georgios Cholevas ihre Hausaufgaben souverän erledigten, setzte sich Concordia die Krone auf. Trotz der knappen Finalpleite befand Meiendorfs Co-Trainer Baris Saglam: „Ich denke, dass wir im ganzen Turnier einen attraktiven Fußball gezeigt haben. Bis zum Endspiel ist unsere Marschroute absolut aufgegangen und die Jungs haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Sie haben die Bereitschaft an den Tag gelegt, die man in der Halle zeigen muss, wenn man erfolgreich sein will. Ich glaube auch, dass wir das Finale dominiert und genügend Chancen herausgespielt haben. Am Ende ist es immer eine Lotterie, wenn so ein Spiel vom Punkt entschieden wird.“

Das Turnier mit allen Spielen und Torschützen zum Nachlesen:

Alle Ergebnisse und Tabellen: