Muharrem Tan, Chefcoach der Landesliga-Truppe, verriet uns nun auf Nachfrage, dass man „die Gespräche mit dem Hauptverein wieder aufgenommen“ und dass es „kleinere Annäherungen“ gegeben habe. „Unsere Signale sind angekommen. Es sieht deutlich positiver aus, als noch die letzten Tage.“ So positiv, dass Tan davon ausgeht, „dass es eine Zukunft geben“ könnte, wie er sagt. In der Vorwoche erklärte er gegenüber „harburg-fussball.de“ noch: „Es ist mittlerweile zu viel Zeit vergangen, selbst bei einer Einigung mit dem Hauptverein stehen wir nächste Serie ohne eine leistungsstarke Mannschaft da.“ Was dem Trainer des Hansa-Sechsten so sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass es aufgrund der finanziellen Streitigkeiten mit dem Verein nun „den Beigeschmack hat, als wären alle Spieler Söldner. Aber das ist in keinster Weise der Fall! Es wurde immer nur übers Geld geredet – aber das ist das absolut falsche Signal. Die Jungs spielen größtenteils seit der Jugend zusammen, können sich mit dem Verein identifizieren und wollen weiter zusammenspielen – es ist einfach ein geiler Haufen!“ Tan selbst und auch sein Co-Trainer Peter Lemke haben bereits ihre Bereitschaft signalisiert, „ohne Aufwandsentschädigungen weiterzumachen“. Auch die Mannschaft wäre nahezu geschlossen geblieben, so Tans Überzeugung.

Vorzeitiger Rückzug? "Das wird definitiv nicht passieren!"

René Klawon trat Ende März nach 41 (!) Jahren aus dem Verein aus. Foto: KBS-Picture.de

Auch wenn die Wiederaufnahme der Gespräche in eine zumindest etwas optimistischere Zukunft des Liga-Fußballs beim BSV blicken lässt, erzählt Tan auf Nachfrage, ob er sich – trotz der eingereichten Kündigung – doch noch einen Verbleib vorstellen könne: „Ich kann alles, muss aber nicht alles machen. Wenn der Fußball-Vorstand zurückkommt, würden wir gerne weitermachen – wenn der Verein das denn auch noch will. Man darf ja eines nicht vergessen: Wir sind mit unglaublich viel Herzblut dabei und immer noch ganz am Anfang unseres Weges.“ An eine Zurückziehung oder an ein vorzeitiges Aus noch vor Saisonende, sollte es schlussendlich zu keiner Einigung kommen, verschwendet man in Buxtehude derweil keinen Gedanken: „Das wird definitiv nicht passieren! Wir stehen – und so sehen wir das auch – in der Verantwortung. Nicht nur dem Verein, sondern auch den anderen Mannschaften gegenüber. Das lassen wir uns auf keinen Fall zu Schulden kommen. Wir werden auch die Zweite mit aller Macht durchboxen“, verspricht „Momo“ Tan, der sich „keine Deadline gesetzt“ habe, bis wann eine endgültige Entscheidung über die Zukunft des Fußballs beim BSV gefällt sein soll. „Wir würden gerne weitermachen und es gab auch positivere Signale als noch zuletzt.“

"Daran hätten wir erstmal zu knabbern"

Eines dürfe man nämlich nicht vergessen: „Sollte es nicht weitergehen, wäre das auch für uns ein Brett. Daran hätten wir erstmal zu knabbern“, meint Tan – und betont abschließend noch einmal: „Unsere erste Option bleibt der BSV!“