Bramfeld düpiert HR – Barthel bedient: „Hatte mit Fußballspielen nichts zu tun!“

„Mir sind Namen und Titel scheißegal“

17. Februar 2018, 17:09 Uhr

Zwei Tore, ein Assist: Die Ausbeute von Robin Polzin (re.) konnte sich absolut sehen lassen. Archivbild: timelash.de

Eigentlich sollte die SV Halstenbek-Rellingen am Sonntag mit einem echten Spitzenspiel gegen Niendorf II ins neue Pflichtspieljahr starten. Doch der Wettergott machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Deshalb testete der Hammonia-Landesligist beim Bramfelder SV die aktuelle Form – und die lässt arg zu wünschen übrig. So sehr, dass HR-Coach Heiko Barthel im Anschluss an die 0:3-Schlappe gar nicht daran denken wollte, was gewesen wäre, hätte seine Mannschaft in der Liga bereits um Punkte kämpfen müssen. „Ich weiß gar nicht und will auch gar nicht wissen, wie das ausgegangen wäre. Ich weiß nur, dass wir ganz schön dicke Backen gemacht hätten!“

Bereits nach 25 Minuten führte der BSV an der Ellernreihe mit 3:0 und spielte mit dem Gegner Katz und Maus. Erst ließ Robin Polzin mit einem Freistoß – links versetzt vom Strafraum – HR-Schlussmann Patrick Jobmann im kurzen Eck ganz schlecht aussehen (12.). Keine zehn Zeigerumdrehungen darauf war es abermals Polzin, der mit einem ruhenden Ball aus ähnlicher Position den Hinterkopf des aufgerückten Lennard Bahn fand. Dieser verlängerte die scharfe Hereingabe auf den ersten Pfosten ins lange Eck (22.). Auch am dritten Treffer war das Duo beteiligt: Bahns Flanke von rechts konnte Jobmann nicht festhalten, sodass der starke Christopher Skalnik mit seinem flachen Querpass von der anderen Seite wiederum Polzin das 3:0 auf dem Silbertablett servierte (25.). Zur Pause waren die Gäste mit dem Rückstand sogar noch gut bedient – und auch Torsteher Patrick Jobmann durfte sich bei Pietruschkas Kopfball einmal hervorragend auszeichnen (28.).

Der zweite Abschnitt war zwar ausgeglichener – aber Bramfeld-Fänger Marcel Reimers verlebte weiterhin einen ruhigen Nachmittag. Immerhin hielt HR nun dagegen, allerdings kamen die Hausherren, die ihrerseits einige Gänge zurückschalteten, durch Matthias Müller, der nach herrlicher Skalnik-Flanke am Tor vorbeischob (72.), und Max Selch, der von Denis Ismailovic in Szene gesetzt wurde, aber an Jobmanns stärker Tat hängenblieb (74.), zu weiteren guten Chancen. „Es war ein guter Auftritt. Genau das, was wir sehen wollen und wo wir die Schwerpunkte in der Trainingswoche gelegt haben. Gerade über die rechte Seite haben wir viel Dampf gemacht und hatten dort sehr gute Aktionen. Darauf lässt sich weiter aufbauen“, resümierte ein zufriedener Mirko Schulz.

„Mir sind Namen oder Titel scheißegal“

Fand nach dem Auftritt klare Worte: HR-Coach Heiko Barthel. Foto: KBS-Picture

Währenddessen war die Stimmungslage auf der anderen Seite deutlich frostiger. „So haben wir uns ja schon in unserem ersten Testspiel gegen Nienstedten präsentiert“, ärgerte sich Barthel und fügte dann an: „Zur Halbzeit habe ich gesagt, es steht hier 0:0 und ich will keine absolute Klatsche erleben. Das hatte nichts mit Fußballspielen zu tun. Es war nichts von dem zu sehen, was wir versucht haben, uns in den letzten Einheiten zu erarbeiten. Das war gar nichts!“ Und der Halstenbek-Dompteur wurde noch deutlicher: „Es waren bestimmt eine Handvoll Spieler dabei, wo ich nach jetzigem Stand – sollten wir nächste Woche in Pinneberg spielen – ziemlich sicher bin, dass die nicht im Kader sein werden. Insofern nehme ich es mal als positive Erkenntnis. Denn ich habe bereits vor dem Spiel gesagt: Mir sind Namen, Titel – oder was auch immer sie im Leben gerissen haben – scheißegal!“ Zu allem Überfluss verletzte sich Angreifer Marcel Jobmann auch noch kurz vor Ultimo. „Sein Schuh ist komplett aufgerissen, die ganze Sohle ist ab. Er muss irgendwie weggeknickt sein“, so Barthel, der sich sofort um seinen Torjäger kümmerte. „Es muss irgendwas am Außenband sein.“ Bleibt zu hoffen, dass die Verletzung nicht allzu schlimm ist und der „Blondschopf“ schon bald wieder mitmischen kann. Denn Jobmann dürfte einer derjenigen sein, der sich nicht den Unmut seines Trainers zugezogen hat…

Autor: Dennis Kormanjos