Oberliga

Bouveron: „Wir haben uns auf den richtigen Positionen verstärkt“

10. Dezember 2020, 16:49 Uhr

In der vergangenen Saison war Raoul Bouveron (li.) mit sieben Treffern bester Torschütze des Bramfelder SV. Foto: noveski.com

Die vergangene Saison war eine zum Vergessen – und das nicht nur aufgrund des Corona-bedingten Abbruchs, sondern für den Bramfelder SV auch aus rein sportlichen Gesichtspunkten. Denn bis zum Zeitpunkt der zunächst erfolgten Unterbrechung lief der Meister der Landesliga Hansa der Konkurrenz in der Beletage des Hamburger Fußballs hinterher. In 25 Spielen standen lediglich zwei Siege und zehn errungene Punkte auf der Habenseite. Einer der ganz wenigen Lichtblicke: Raoul Bouveron.

"Wir haben uns auf den richtigen Positionen verstärkt", sagt BSV-Angreifer Bouveron (re.). Foto: noveski.com

Der Angreifer, der vom SV Rugenbergen an die Ellernreihe gewechselt war, mutierte in der Offensive fast zum Alleinunterhalter und war an über einem Drittel aller Bramfelder Tore direkt beteiligt. Mit sieben Treffern und fünf Vorlagen in 22 Einsätzen avancierte Bouveron zum Topscorer des Teams. Und dennoch bleibt ein großer „Aber“, wie der 27-Jährige mit einem leichten Schmunzeln selbst verrät: „In der Mannschaft und besonders gern von Carsten (Henning, Trainer: Anm. d. Red.) werden Scherze darüber gemacht, wie blind ich doch vorm Tor bin – womit sie aber auch nicht ganz falsch liegen“, fügt er selbstkritisch an. „Ich glaube, ich hätte gut und gerne ein paar Tore mehr auf dem Konto haben können.“

"Warum ich geblieben bin? Weil ich mich einfach wohlfühle"

Nichtsdestotrotz war Bouveron ein stetiger Brand- und Unruheherd in den gegnerischen Abwehrreihen – und ein durchaus gefragter Mann. Allerdings hielt er dem BSV die Treue – obwohl es als Team sportlich alles andere als rund lief. „Warum ich bei Bramfeld geblieben bin, ist eigentlich recht einfach: ich fühle mich dort schlichtweg wohl. Und wenn es dann dieses Jahr auch sportlich für uns als Team besser läuft, wäre das noch der Bonus“, so Bouveron, der mit seinem BSV vor der aktuellen und noch fortwährenden Unterbrechung schon mal einen Anfang gemacht hat. In sechs Partien konnte die Henning/Schulz-Equipe erst einmal bezwungen werden – und hat bereits sieben Zähler zu Buche stehen. Fehlen nur noch drei Pünktchen – und der Vorjahreswert wäre erreicht.

"Wir wissen, was uns als Team stark macht"

Vor der aktuellen Corona-Unterbrechung hatte Bouveron (re.) mit dem BSV durchaus gut lachen. Foto: noveski.com

„Ich würde sagen, wir haben uns auf den richtigen Positionen verstärkt“, befindet Bouveron – und meint: „Die Neuen haben sich sehr gut und schnell integriert und so sind wir schnell als Team zusammen gewachsen. Das ist nämlich genau das, was uns dann letztes Jahr doch gefehlt hat“, findet er offene Worte. „Da hatte man immer wieder Einzelgänger dabei“, gesteht er. „Diese Saison wissen wir, was uns als Team stark macht und jeder trägt mit vollem Einsatz seinen Teil dazu bei. Hinzu kommt, dass wir auch qualitativ breiter aufgestellt sind.“ Dennoch, so Bouveron, sei man auch in der vergangenen Spielzeit schon „oft dicht dran gewesen an guten Ergebnissen, dieses Jahr schaffen wir es auch, sie einzufahren“.

"Allen zeigen, dass wir zurecht in der Oberliga sind - und dort auch bleiben wollen"

In fünf Einsätzen in dieser Saison sammelte Bouveron drei Scorerpunkte (ein Tor/zwei Vorlagen). Foto: noveski.com

Während der Corona-Pause halte das Trainerteam die Mannschaft mit Trainingsplänen auf Trab, um für einen eventuellen Restart gewappnet zu sein. „Das ist gut so, denn ich glaube, sonst wäre ich ein wenig zu gemütlich im Moment“, gibt der ehemalige Bönningstedter, der seine ersten Oberligaminuten im Dress des SC Alstertal-Langenhorn absolvierte, unumwunden zu. 


Das Ziel sei, „so gut abzuschneiden wie es geht – und allen zeigen, dass wir eben doch zurecht in der Oberliga sind und dort auch bleiben wollen“. Und warum steht man am Ende auch überm Strich? „Weil wir diese Saison unsere Qualität als Team auch auf dem Platz zeigen können“, entgegnet Bouveron – und fügt abschließend mit einem Augenzwinkern an: „Und, weil ich häufiger auf Rechtsaußen spiele, damit ich nur querlegen muss.“

Autor: Dennis Kormanjos