Oberliga

Bohlen: „Jetzt ist Cordi am Zug“

21. April 2023, 11:51 Uhr

Die Zukunft von Thomas Bohlen ist zum jetzigen Zeitpunkt komplett offen. Foto: KBS-Picture.de

Drei Spiele, drei Siege: „Eigentlich müsste ich jetzt abtreten. Ein Punkteschnitt von 3,0 – besser geht’s ja nicht“, witzelte Thomas Bohlen nach dem 3:0-Sieg seiner Concorden über Hamm United. Nach der einvernehmlichen Trennung von Chefcoach Stefan Gehrke, der zur neuen Saison das Ruder beim Hamburger SV III innehaben wird, nahm dessen bisheriger „Co“ Bohlen das dritte Mal in dieser Saison als Chef auf der Bank Platz und feierte den dritten „Dreier“. Doch wie geht es sowohl für den Verein als auch für den 58-Jährigen weiter?

„Wir hatten dieses Thema schon weit vorher besprochen – als es noch keinerlei Diskussionen diesbezüglich gab“, so Thomas Bohlen, der damit darauf ansprach, dass er – trotz der Trennung von Gehrke – nicht ebenfalls seinen Hut nahm. Tenor des Austauschs mit Gehrke: „Wenn es dich als Cheftrainer irgendwann mal treffen sollte und man würde mich fragen, dann würde ich weitermachen. Dabei geht es nicht um mich. Denn mir ist es völlig egal, ob ich Cheftrainer bin oder nicht, sondern einzig und allein für das Team. Für die Mannschaft, die wir aufgebaut haben, wofür wir uns stark gemacht und eingesetzt, wo wir so viel reingesteckt haben. Für dieses Team möchte ich bis zum Schluss da sein, wenn man mich lässt. Und Stefan hat auch sofort gesagt, dass das vollkommen die richtige Entscheidung ist.“

"Habe kein einziges Wort mit einem Verantwortlichen vom HSV III gesprochen"

Folgt Thomas Bohlen seinem bisherigen Trainer-Partner Stefan Gehrke zum HSV III? "Ich habe kein einziges Wort mit einem Verantwortlichen vom HSV III gesprochen." Foto: KBS-Picture.de

Doch wie sehen die Planungen aus? „Es wurde ja schon kolportiert, dass ich zusammen mit Stefan beim HSV III unterschrieben habe. Aber ich habe mit den Verantwortlichen noch kein einziges Wort gesprochen. Ich bin mir sicher, dass Stefan gerne wieder mit mir zusammenarbeiten würde. Aber momentan ist das ein ganz offenes Thema. Auch ich muss darüber nachdenken, was ich will“, entgegnete Bohlen. Also ist es auch denkbar, wieder an vorderster Front tätig zu sein? „Das ist wirklich offen. Ich traue mir das genauso zu, auch wieder Cheftrainer zu sein. Ich habe das in Rugenbergen gemacht, auch wenn das nicht von langer Dauer war, oder auch bei der U19 von Eintracht Norderstedt. Ich kenne das Thema und habe da auch Spaß dran. Das ist eine Option.“

"Die müssen mir sagen, was man sich vorstellt"

Eine weitere Option: Bei Cordi von der Interims- zur Dauerlösung zu avancieren? „Dazu habe ich mir bisher wenig Gedanken gemacht. Es ist gerade eine völlig neue Situation eingetreten. Und jetzt ist Cordi am Zug. Die müssen mir sagen, was man sich und ob man sich was mit mir vorstellt. Das ist so auch deutlich von meiner Seite kommuniziert worden.“ Heißt: „Wenn ihr was wollt, dann müsst ihr mit mir reden.“

Wenn es so kommen sollte, „dann denke ich darüber nach und treffe eine Entscheidung. Das ist aktuell völlig offen. Denn da spielt ja auch mit rein, dass der Cheftrainer-Posten nochmal deutlich mehr Aufwand erfordert. Und wenn ich etwas mache, dann nur zu 100 Prozent“, so Bohlen, der in Blankenese sesshaft ist und in Wedel arbeitet. Bedeutet: „Das ist jedes Mal ein großer Aufwand, hierher zu fahren. Das sind dann auch Überlegungen, die eine Rolle spielen und die man dann mit- und gegeneinander abwägen muss“, ist die Zukunft von Bohlen noch gänzlich offen.

Autor: Dennis Kormanjos