Blau-Weiß 96 Schenefeld gleicht gegen Union 03 zweimal aus
Aufsteiger und Absteiger teilen sich die Punkte an der Memellandallee
Sieben Minuten später hatte er nach einem Freistoß von rechts sogar die Möglichkeit per Kopf zu erhöhen, setzte den Ball aber vorbei. Schenefeld schien eine Weile zu brauchen, um sich vom Rückstand zu erholen, übernahm aber nach 20 Minuten zunehmend die Initiative. Erst fischte Unions aufmerksamer Torwart Music nach einer gut getimten Flanke dem einköpfbereiten Asmußen den Ball vom Schädel. Aber in der 29. Minute profitierte Roman Doemke schließlich von einer unglücklichen Abwehraktion der Unioner im eigenen Strafraum, als er einen Abpraller aufnahm und aus fünf Metern links am chancenlosen Music zum 1:1 einnetzte.
Die Heimmannschaft beschränkte sich im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit auf gelegentliche Konter über den schnellen und körperlich präsenten Touray Conteh, der entweder selbst den Abschluss suchte, oder seinen Mitspieler Alexander Titze in der Spitze, ohne jedoch weiter Zählbares zu Stande zu bringen. Nach einer Ecke der Hausherren leitete Schenefeld einen Konter ein, der gerade noch durch einen Unioner Spieler unterbunden werden konnte, allerdings auf Kosten eines Freistoßes im eigenen rechten Halbfeld. Der, gut getreten, fand Rene Müller, der Heim-Keeper Dino Music zu seiner besten Torwartparade des Spiels zwang. Die folgende Ecke brachte nichts ein, so trennte man sich zur Halbzeit, schiedlich-friedlich.
In der zweiten Halbzeit drückte Schenefeld von Anfang an. Beide Mannschaften hatten aber mit verschärften Platzbedingungen zu kämpfen, da sich aufgrund einer Wässerungsmaßnahme in der Halbzeit auf dem Grandplatz in der Hälfte der Unioner eine mittelgroße Schlammpfütze gebildet hatte, die zu mancher Rutschpartie auf beiden Seiten und und damit zu unfreiwilliger Komik führte. Trotz des Drucks der Gäste war es wieder die Heimmannschaft, die kurz nach Wiederanpfiff in Führung ging. Einen weiten, platzierten Abschlag von Music konnte der vorne links lauernden Titze kontrollieren, die Verteidiger abschütteln und aus circa 22 Metern trocken, flach zum 2:1 vollenden (51.).
Vier Schenefelder gegen einen Unioner Verteidiger: Jonny Paster (2. v. re.) schießt zum 2:2-Endstand ein. Foto: Klaas Dierks
Nur fünf Minuten später hätte der unermüdliche Touray Conteh die Vorentscheidung herbeiführen können, doch Hohenegger bewies im wahrsten Wortsinn Torsteher Qualität und konnte so dem Angreifer im eins gegen eins Paroli bieten. Union blieb mit Standards gefährlich, Schenefeld drückte weiter und kam ebenfalls zu einigen guten Abschlüssen, unter anderem erneut durch Asmußen, die Führung der Platzherren hatte jedoch bis zur 82. Minute Bestand. Da bekamen die Blau-Weißen einen Freistoß aus zentraler Position, ungefähr 22 Meter vom Tor entfernt. Der Schuss blieb zuerst in der Mauer der Unioner hängen, gelangte dann aber zum eingewechselten Julius Paster, der nicht lange fackelte und den Ball flach rechts unten zum 2:2 versenkte.
In den letzten Minuten mobilisierten die Schenefelder nochmal alle Kräfte und kamen auch zu weiteren Abschlüssen, die aber über oder neben das Tor gingen. Am nächsten dran war erneut Asmußen, der im Strafraum kaum bedrängt von links zum Elfmeterpunkt zog, von dort den Ball aufs Tor brachte, der aber mit Glück und Geschick von Music pariert wurde. So blieb es bei der Punkteteilung im Duell des Absteigers mit dem Aufsteiger. Für die Unioner der erste Punkt gegen den Abstieg, für die anderen an den eigenen Ansprüchen gemessen zwei Punkte zu wenig?
Klaas Dierks