Blankeneses Co-Trainer: „Man ist für den Spirit selbst verantwortlich"

Trotz erneutem Abstiegskampf wird sich nach oben orientiert

04. Februar 2016, 14:52 Uhr

Ino Petersen: Erst Spieler und jetzt Co-Trainer der SV Blankenese Foto: KBS-Picture.de

Die SV Blankenese hat es geschafft, in der Saison 2012/2013, sich aus der Hammonia-Staffel in die Oberliga zu katapultieren. Allerdings war der Höhenflug nur von kurzer Dauer. Denn schon zur darauffolgenden Spielzeit ging es wieder bergab – und der Absturz war noch lange nicht beendet.

„Es war eigentlich ein Kollektivversagen“

Im ersten Jahr der Oberliga ging es für die Blankeneser auch schon direkt in den Abwärtsstrudel. So glänzten sie in der Saison zuvor mit nur fünf Niederlagen und schafften den Aufstieg. Anschließend wurden allerdings nur noch fünf Siege erreicht. Die Erfolgserlebnisse blieben aus und es stellte sich ein „Kollektivversagen“ ein, erklärt der damalige Spieler und heutige Co-Trainer Ino Petersen. Weiter sagt er: „Qualitativ hatten wir einen guten Kader und waren gut aufgestellt, aber man hat es nicht geschafft die Kurve zu kriegen und die Sache rund um den Fußball zu beachten.“ So ist es auch geschehen, dass die Kicker in der Folge-Saison von der Landesliga in die Bezirksliga West weitergereicht wurden. Mittlerweile sind aus der Zeit „nur eine Handvoll Spieler übrig geblieben“. Und genau mit diesen Spielern, einem neuen Trainer und den vielen Neuzugängen hat man beschlossen, die Mannschaft wieder neu aufzubauen.

„Wir haben einen motivierten Haufen“

Ebenfalls seit letztem Sommer neu in Blankenese - Trainer Frank Heine Foto: KBS-Picture.de

Derzeit belegt das Team – mit nur vier Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz – Platz elf der Tabelle in der West-Staffel. Dennoch besteht laut Petersen kein Grund zur Sorge: „Also erstens ist es klar: Wir müssen immer nach unten schauen – in so einer Situation. Auf der anderen Seite orientieren wir uns nach oben und haben auch gar keine Angst und überhaupt keine Zweifel, was die Motivation angeht.“ Die komplett neu zusammengewürfelte Mannschaft – mit insgesamt 18 neuen Akteuren und einem neuen Trainer – hatte bisher in der laufenden Saison folgende Ziele: „Mehr Spiele zu gewinnen als zu verlieren und die Mannschaft zu entwickeln. Wir wollen einen Fußball spielen, der entwicklungsfähig ist.“ Hervorzuheben sind auch die vielen Talente, die aus der eigenen Jugend in das Team der Herren übernommen wurden. „Weil der Sprung in Blankenese einfach schwierig ist“, erzählt Petersen. Und auch der neue Trainer Frank Heine wird von der Mannschaft voll anerkannt: „Dass er nicht immer richtig liegt, ist keine Frage – aber das Vertrauen der Mannschaft ist absolut gegeben und wir haben einen motivierten Haufen.“ Dass dieser Haufen voller Lust und Freude beim Verein ist, macht Petersen auch an der Trainingsbeteiligung fest, die bei einem Kader von 22 Spielern während der kompletten Saison bei über 76 Prozent liegt. Zur derzeitigen Tabellensituation ist die Meinung im Verein, dass „die Hinrunde bisher als Vorbereitungszeit diente und ab Beginn der Rückrunde das Wahre zählt. Ab dann wird sich mit den Gegnern gemessen und auf die Ergebnisse geachtet.“ Dass man sich als Vereinsangehöriger oder auch als Fan keine Sorgen machen muss, begründete Petersen mit seiner Einschätzung: „Wer bei uns zuschaut, der sieht, dass einfach jedes Duell auf Augenhöhe ist – egal, ob unten oder oben. Auch die Freundschaftsspiele sahen sehr gut aus.“

„Wir spielen mit Sicherheit nächstes Jahr oben mit“

Die SV Blankenese möchte sich in Zukunft wieder in Richtung Landesliga bewegen: „Das ist das, wo der Verein hin möchte, wo die Spieler hin möchten. Aber nach zwei Abstiegen in zwei Jahren muss man sich einfach neu orientieren. Die Zeit muss man sich auch nehmen.“ Damit das gut umgesetzt werden kann, unterstützen sich die Spieler gegenseitig. Vor allem der ‚langjährige Kern‘. „Das sind Spieler, die schon ihr Leben lang oder seit Jahren bei der SV Blankenese spielen“, verrät Petersen und führt aus: „Wenn man schon länger dabei ist, ist es natürlich an einem gelegen, alle zu integrieren und irgendwie zu sehen, dass sich auch jeder wohlfühlt. Man ist für den Spirit selber verantwortlich.“ Und dieser sei in der Mannschaft so ausgeprägt, dass Petersen weiter optimistisch in die Zukunft schaut: „Wenn wir es dieses Jahr schaffen, uns zu verstärken, spielen wir nächstes Jahr mit Sicherheit auf irgendeiner Art und Weise oben mit!“

Autor: Mathias Merk