Bethke: „Ich werde schon was hinbekommen – egal in welcher Liga!“

Abstiegskampf pur in Pinneberg: Gehen die Erste und die Zweite Mannschaft runter?

30. Januar 2018, 15:15 Uhr

Der künftige Coach Patrick Bethke weiß noch nicht, in welcher Liga er mit dem VfL ab dem Sommer spielen wird. Foto: KBS-Picture

Eigentlich war Patrick Bethke in seinen gedanklichen Planungen in Sachen Trainerkarriere schon gar nicht mehr beim VfL Pinneberg. Im November 2017 verkündete der Noch-Coach der VfL-Reserve, dass er diesen Posten in der neuen Saison nicht mehr ausüben werde. In der vergangenen Woche wendete sich das Blatt rasant. Denn statt sich zu verabschieden, bleibt Bethke nun doch – und steigt sogar auf. Zumindest, was das Team angeht. Denn: Mit der Übernahme der ersten Mannschaft geht für den 31- Jährigen ein kleiner Wunsch in Erfüllung.

„Ich habe gemerkt, dass ich eine Erste Herrenmannschaft trainieren möchte. Deswegen habe ich dem Verein auch schon letztes Jahr rechtzeitig mitgeteilt, dass ich nur noch bis zum Ende der Saison Trainer der Zweitvertretung sein werde“, sagt er. Noch aber kann sich Bethke kaum Gedanken zur VfL-Oberliga-Equipe machen, denn mit Pinnebergs Zweitauswahl steht der 31- Jährige derzeit mitten im Abstiegskampf. „Wir glauben daran, dass wir den Klassenerhalt noch schaffen können“, gibt sich Bethke optimistisch. Mit einer Punktausbeute von zehn Zählern aus 15 Spielen stehen die Pinneberger auf dem 14. Platz der Landesliga Hammonia und haben einen Rückstand von elf Zählern auf den Nichtabstiegsplatz aufzuholen. Kein leichtes Vorhaben für den Trainer, der aber auch betont: „Wir haben noch vier Nachholspiele. Wenn wir einige von denen gewinnen, schrumpft der Abstand zunehmend.“

„Als Verfolger hat man es immer leichter als der Gejagte"

Gelingt es den Pinnebergern, einen Leistungsträger wie Alexander Borck trotz der Etatkürzung zu halten? Foto: KBS-Picture

Auch seiner Mannschaft ist bewusst, dass das bisherige Tabellenbild etwas trübt. „Die Jungs glauben auch noch fest dran, dass wir drin bleiben und arbeiten hart dafür. Sie sitzen öfter auch nochmal nach dem Training zusammen und besprechen sich als Team“, verrät Bethke. Um den Abstand von elf Punkten auf den SV Eidelstedt aufzuholen, ist es für ihn und seine Mannen vor allem wichtig, einen guten Start in die Restserie zu erwischen: „Wenn wir aus den ersten vier Spielen vielleicht sieben Punkte holen, ist für uns noch alles möglich.“ Dabei sieht der noch junge Trainer nicht nur Nachteile in der aktuellen Tabellenkonstellation: „Als Verfolger hat man es immer leichter als der Gejagte!“

Für ihn wäre es, so Bethke, eine Genugtuung, das kleine Wunder noch zu schaffen. „Es ist natürlich immer schöner, sich mit dem Klassenerhalt zu verabschieden“, gibt er ehrlich zu. Trotz allem und egal was passiert, will man an der Fahltsweide auch in Zukunft weiter eine enge Kooperation zwischen der Ersten und Zweiten Mannschaft aufrecht erhalten.„Es gibt schon einige aus unserem Team, die das Potenzial haben, in der Ersten zu spielen und sich stetig verbessert haben“, befindet Bethke.

„Unser Ziel ist es trotzdem möglichst viele Spieler aus der Oberliga zu halten“

Noch ist allerdings unklar in welcher Liga die beiden VfL-Teams in der nächsten Saison spielen werden. Nicht nur die Zweitvertretung, sondern auch die Erste Mannschaft steckt im Abstiegskampf. „Klar will der Verein, dass beide Mannschaften die Klasse halten! Auch Thorben Reibe wird alles versuchen, um in der Oberliga zu bleiben. Das hat er mir versichert“, sagt Bethke. Diese Unsicherheit ist allerdings nicht nur Pinnebergs einziges Problem. Durch den Absprung des Hauptsponsors steht dem Oberligisten künftig nur noch die Hälfte des aktuellen Etats zur Verfügung. „Unser Ziel ist es trotzdem, möglichst viele Spieler aus der Oberliga zu halten“, konstatiert Bethke. 

Leistungsträger wie Alexander Borck oder Jan-Henrik Kaetow sind mit der Kürzung des Etats dann wohl kaum noch zu halten. „Schön wäre es, wenn sie bleiben, aber da lecken sich natürlich auch viele andere Vereine die Finger. Bei dem Etat, der uns dann zur Verfügung steht, sind die beiden sehr schwer zu halten. Es ist also eher unwahrscheinlich, dass beide in der nächsten nächsten Saison bei uns spielen“, so Bethke.  Ehrliche Worte des neuen Trainers, der in der neuen Saison dann alles daran setzen wird, den VfL wieder in die richtige Spur zu lenken: „Ich werde da schon was hinbekommen, damit wir gut in die neue Saison starten können. Egal in welcher Liga!“