Aydin: „Die Trainerfrage ist das geringste Problem!“

Elazig Spor hat vor Saisonstart noch einiges zu tun

19. Juni 2018, 14:20 Uhr

Hüseyin Aydin wird wohl erneut den Cheftrainerposten bei Elazig Spor bekleiden. Foto: noveski.com

Der FC Elazig Spor mauserte sich in der letzten Saison endgültig zum Überlebenskünstler der Landesliga Hansa. Nachdem es schon 2017 im Abstiegskampf eng wurde, war es in diesem Jahr noch ein Stück knapper. Doch erneut reichte es am Ende für die Truppe von der Wendenstraße, die zwei Punkte vor Juventude auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz einlief. Ob man in der kommenden Spielzeit erneut den Klassenerhalt sichern kann – dahinter stehen aktuell noch einige Fragezeichen. Denn wie der Kader aussehen wird, ist noch weitgehend unklar. Wir haben mit Sportdirektor Hüseyin Aydin über den Status quo bei Elazig Spor gesprochen.

Nach dem Weggang von Trainer Metin Dogan, der das Team in der Rückrunde der abgelaufenen Saison zum Klassenerhalt geführt und das selbst als „Wunder“ bezeichnet hatte (wir berichteten) und schließlich seine Mission bei Elazig für beendet erklärte, ist der Trainerposten beim Club noch vakant. Diese Planstelle bereitet Sportdirektor Aydin aber deutlich weniger Sorgen als die Kaderplanung: „Wir sind aktuell in allen Bereichen, von der Trainerposition bis hin zum Spielerkader, in der Planung aktiv. Die Trainerfrage ist dabei das geringste Problem. Ich kann als Cheftrainer arbeiten und gemeinsam mit Co-Trainer Yilmaz Dilgin das Trainer-Gespann bilden. Das hat in der Vergangenheit schon funktioniert. Unser Problem ist, einen landesligatauglichen Kader aufzustellen.“ Bereits in der letzten Saison mussten bei Elazig zeitweise Spieler aus der Altherren-Mannschaft aushelfen. Das sollte nun eigentlich besser werden, wie Aydin erläutert: „Wir hatten schon zuletzt einen dünnen Kader. Wir wollten eigentlich für die nächste Saison frühzeitig einen guten und auch breiteren Kader zusammenbekommen, um in der jetzt noch stärkeren Landesliga bestehen und konstanter spielen zu können. Wir wollen nicht mit hohen Niederlagen in die Saison starten!“

„Es geht für die junge Spieler-Generation gar nicht hauptsächlich um Fußball“

Doch die Kaderzusammenstellung gestaltet sich schwierig: „Wir sind sehr in Verzug. Es werden uns wohl einige Spieler verlassen. Konkret haben wir aber erst drei Kündigungen. Es gibt ein paar Spieler, die wohl weg wollen, von denen wir aber noch keine endgültige Info erhalten haben. Das ist schwer zu planen. Wir müssen uns auf die Abgänge einstellen, ohne es sicher zu wissen.“ Dabei hat der Club durchaus schon Kontakt zu Spielern aufgenommen, an deren Verpflichtung man interessiert wäre – doch auch hier gibt es Hindernisse, wie Aydin erklärt: „Wir führen aktuell sehr viele Gespräche. Aber man hat manchmal den Eindruck, dass es für die junge Spieler-Generation gar nicht hauptsächlich um Fußball geht. Es geht vermehrt um andere Dinge, die den Spielern wichtiger sind.“

Soll heißen: Es ist unklar, ob man mit möglichen Neuzugängen finanziell auf einen Nenner kommt. „Wir müssen im Vorstand besprechen, inwieweit wir die Entwicklung mitgehen.“ Am 3. Juli soll bei Elazig die Saisonvorbereitung auf dem Trainingsplatz beginnen. „Bis dahin haben wir auch Klarheit, welche Spieler uns verlassen“, erklärt Hüseyin Aydin.

Autor: Josa Schnell