Aus 0:3 mach 3:3 in Minute 96: Union-Keeper Brüggemann mutiert zum Torjäger!
„Er sagt immer, er ist Stürmer - das werde ich mir jetzt eine Woche anhören müssen“
„Letzte Woche tat schon weh - das ist noch brutaler!“
Ein glücklicher Union-Coach Stefan Dösselmann (li.) und ein komplett bedienter USC-Übungsleiter Steffen Harms auf der PK. Foto: Kormanjos
Als vermutlich nicht einer der 125 anwesenden Zuschauer auch nur noch einen Pfifferling auf die Gäste gesetzt hätte, schädelte Philipp Pohlmann eine Flanke aus dem Halbfeld von Serge Haag an Torwart-Oldie Carsten Spielberg, der erneut aushelfen mussten, da sowohl die drei etatmäßigen Liga-Torseteher als auch der A-Jugend-Keeper aus unterschiedlichsten Gründen nicht zu Verfügung standen, vorbei zum 2:3 in die Maschen (90. +2)! Da die angezeigte Nachspielzeit aber schon zur Hälfte abgelaufen war, schien noch immer kaum einer für möglich gehalten zu haben, was dann geschah. Der USC machte die Rechnung ohne Tim Brüggemann! „Wir haben einen Willen an den Tag gelegt und weiter dran geglaubt“, hob Dösselmann die Mentalität seiner Spieler hervor. Während sein Gegenüber fast schon stoisch und ungläubig mit leerem Blick einige Minuten brauchte, um sich zu sammeln. „Ein ganz schwieriger Moment für uns. Das tat letzte Woche schon sehr weh und ist jetzt noch brutaler“, gab Steffen Harms einen kleinen Einblick in seine Gefühlswelt. „Zum Glück hatte ich jetzt zwei, drei Minuten Abstand. Denn vor fünf Minuten hätte ich vielleicht andere Worte gefunden“, erklärte er auf der Pressekonferenz und führte dann aus: „Wir müssen sagen, dass wir in beiden Spielen selbst schuld waren! Wir haben es in der zweiten Halbzeit nicht hinbekommen, unseren Ballbesitz-Fußball zu spielen und uns – gar nicht vom großen Pressing-Druck des Gegners, sondern von leichtem Anlaufen und ein bisschen mehr Engagement, weil es für uns in den ersten 35 Minuten mit unserem Fußball vielleicht etwas zu einfach war – doch sehr beeindrucken lassen.“
„Die Spielleiter haben sich in den letzten beiden Spielen ganz schön wichtig gemacht“
Ein Manko der Uhlenhorster nach der Pause: „Wir hatten ein miserables Passspiel! Das zeigt dann vielleicht auch, dass im Moment noch das Quäntchen fehlt, damit der ganz große Wurf gelingt. Das soll aber nicht annähernd heißen, dass wir irgendwas aufgeben. Wir müssen jetzt Charakter zeigen nach diesen zwei Tiefschlägen. Aber wir glauben weiterhin an uns und an unsere Entwicklung. Auch wenn das ein Rückschlag ist.“ Die exorbitant hohe Nachspielzeit sorgte nicht nur bei Harms für Kopfschütteln. Angeblich wurde diese „wegen Zeitspiels an der Eckfahne“ noch einmal ausgedehnt. „Dabei war der Ball da ja im Spiel…“, wunderte sich auch der Paloma-Coach, der abschließend meinte: „Wir sind selbst schuld! Es ist aber doch ein bisschen schade und auch sehr auffällig, dass sich in den letzten beiden Spielen die Leiter des Ganzen ganz schön wichtig gemacht haben.“
Autor: Dennis Kormanjos
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