„Wir haben schon jetzt eine sehr gute Offensive“, doch mit der Verpflichtung von Narek Abrahamyan wird Marco Stier künftig „als Trainer noch mehr vor die Qual der Wahl gestellt“, wie er selbst sagt. „Narek wird das Niveau noch einmal extrem anheben und den Konkurrenzkampf im Kader weiter erhöhen. Keiner kann sich ausruhen und sicher sein, dass er spielt“, weiß Stier zu berichten – und meint: „Er wird uns noch flexibler und unberechenbarer machen.“ Durch seine Vergangenheit als Spieler bei Holstein Kiel habe er „noch immer einen sehr guten Draht zum Verein“, so der 34-Jährige. Vor gut anderthalb Wochen im Testspiel gegen Kiels „Zweite“ (1:1) sei Abrahamyan ihm und seinem Co-Trainer Yusuf Akbel „sehr positiv aufgefallen. In dem Spiel hat er uns das eine oder andere Mal vor Probleme gestellt.“ Daraufhin nahm Stier Kontakt zu Holstein II-Trainer Ole Werner und Manager Fabian Müller auf und erkundigte sich, „ob es möglich wäre, dass ich mich mal bei ihm nachfrage, was er ab Sommer macht. Das war eigentlich eher als Scherz gedacht“, so Stier.

"Es musste alles sehr schnell gehen"

Als ihm die Verantwortlichen jedoch mitteilten, dass Abrahamyan zur kommenden Saison ohnehin „aus dem Altersraster herausfallen und es deshalb schwer für ihn werden würde“, habe er sich „sehr darum bemüht, ihn schon jetzt im Winter zu bekommen“, verrät uns der BU-Coach. Umso glücklicher sei er, dass der Wechsel noch vor Ablauf der Wechselfrist über die Bühne gehen konnte. „Deshalb gilt in diesem Atemzug Holstein Kiel ein ganz großes Dankeschön, dass sie es uns ermöglicht haben, ihn zu bekommen, ohne dem Jungen Steine in den Weg zu legen!“ Ebenso betont Stier: „Auch unserem Sportlichen Leiter Volker Brumm und unserem Team-Manager Sascha Hansmann gebührt ein großer Dank! Es musste ja alles sehr schnell gehen. Beide haben da sehr, sehr gute Arbeit geleistet.“

"Narek passt genau zu unserer Philosophie"

In einem persönlichen Treffen habe er den Spieler „von unserem Weg, dem Konzept und von mir als Trainer überzeugt. Dementsprechend sind wir sehr stolz darüber, ein Kaliber wie Narek für uns gewonnen zu haben.“ Der Deutsch-Armenier hat 74 Jugend-Bundesliga-Spiele für den HSV, St. Pauli und Holstein Kiel absolviert und zudem 54 Oberliga-Einsätze in Schleswig-Holstein vorzuweisen. „Das ist schon eine Hausnummer in dem jungen Alter“, so Stier, der eine ganze Menge von seinem Neuzugang hält und von dessen fußballerischen Qualitäten schwärmt: „Narek ist ein sehr quirliger, kleiner Spieler, der genau zu unserer Philosophie und offensiven Spielweise passt. Er hat einen sehr guten Zug zum Tor, ist beidfüßig und im Dribbling stark. Zudem ist er sowohl über den Flügel als auch auf der Zehn durch seine Spielweise sehr unberechenbar. An ihm werden wir sehr viel Spaß haben“, ist er sich sicher – und erklärt abschließend, dass man auch deshalb alle Hebel in Bewegung gesetzt habe, den Offensivakteur per sofort an Land zu ziehen, da er auch noch im Pokal spielberechtigt ist. Dort geht es für BU im Viertelfinale gegen Oberliga-Konkurrent TuS Osdorf.