Landesliga Hansa

Auch Saglam vor Lohbrügge-Abschied? „Kann noch nichts Verbindliches sagen“

02. April 2020, 07:09 Uhr

Onur Saglam (re.) will in der kommenden Saison wieder in Hamburgs höchster Spielklasse um Titel kämpfen - mit dem VfL Lohbrügge? Foto: Bode

„Ich werde mir eine neue Herausforderung suchen“, hatte Danijel Suntic uns gegenüber seinen Abschied zum Saisonende vom VfL Lohbrügge angekündigt (HIER mehr dazu). Der Mittelfeld-Regisseur wird dem meilenweit an der Spitze thronenden Hansa-Landesligisten also den Rücken kehren – im Gegensatz zu Top-Torjäger Pascal Bäker, der trotz höherklassiger Anfragen, unter anderem von der TuS Dassendorf, seinen Verbleib zugesichert hat. Doch wie verhält es sich mit dem Rest der Mannschaft? Wie haben andere Spieler den Abgang von Mato Mitrovic auf- und hingenommen? Und wie gehen sie mit den von Suntic angesprochenen „Umstrukturierungen“ beim VfL um? Wir haben mit Führungsspieler Onur Saglam über die Saison und seine sportliche Zukunft gesprochen…

FussiFreunde: 22 Spiele sind absolviert. Ihr steht mit Lohbrügge nicht nur unangefochten an der Hansa-Spitze und kurz vor dem Oberliga-Aufstieg, sondern habt zugleich 19 Punkte Vorsprung auf den „ärgsten“ Verfolger ASV Hamburg. Seid ihr so gut – oder ist die Konkurrenz nicht konkurrenzfähig?

Werden Onur Saglam (re.) und Pascal Bäker auch in der kommenden Saison gemeinsam für den VfL jubeln? Foto: Bode

Onur Saglam: „Den Vorsprung haben wir uns verdient und erarbeitet. Wir haben uns als gesamtes Team, nach der ersten Niederlage im ersten Pflichtspiel, vorgenommen, kein Spiel mehr zu verlieren. Denn wir haben einfach viel zu gute und erfahrene Spieler, die es zum Teil schon geschafft haben, in der Oberliga Meister zu werden. Es soll nicht arrogant klingen, aber WIR sind für die Liga zu stark. Es gibt zwar ein paar Mannschaften, die es qualitativ schaffen könnten, konkurrenzfähig zu sein. Aber ich denke, dass am Ende dann die Erfahrung ausschlaggebend ist.“

Wie du bereits angedeutet hast, habt ihr für Landesliga-Verhältnisse ein regelrechtes „Star-Ensemble“ beisammen, das sich eigentlich nur selbst schlagen kann. Inwieweit wäre alles andere als solch ein Vorsprung denn eine Enttäuschung?

In der laufenden Saison war Saglam (re.) in 18 Einsätzen sechsmal für Lohbrügge erfolgreich - und bereitete etliche weitere Treffer vor. Foto: Bode

Saglam: „Für solch einen Kader muss man sich erstmal bei Mato Mitrovic bedanken. Er hat es geschafft, die Spieler zum VfL Lohbrügge zu holen. Zudem haben es Sven (Schneppel; Anm. d. Red.) und Elvis (Nikolic, Trainerteam) geschafft, uns bei Laune zu halten, zu fordern und zu fördern. Es wäre lediglich eine Enttäuschung, wenn wir auf Platz zwei wären. So wären wir auch damit zufrieden, wenn wir mit einem Punkt Vorsprung auf Platz eins stünden.“

Trotzdem kam es während der Saison auch immer mal wieder zu Unstimmigkeiten. Wie hat man es innerhalb der Mannschaft geschafft, trotzdem immer wieder die Leistung abzurufen?

Saglam: „Es gibt immer Höhen und Tiefen in einer Saison. Wichtig ist, dass man zusammenhält.“

Nun steht eine Fortführung der Saison aktuell doch sehr stark in Frage. Wie gehst du ganz persönlich mit dieser Situation um?

Gegen Berne glänzte Saglam (2. v. li.) beim 7:0-Kantersieg mit einem Traumtor von der Mittellinie. Foto: Bode

Saglam: „Wie der eine oder andere, der mich kennt, weiß, sage ich immer: ‚Geduld ist eine Tugend. Kommt Zeit, kommt Rat.‘ Wichtig ist, sich für den Fall der Fälle fit zu halten. Man sollte möglichst auf alles vorbereitet sein.“

Apropos Situation: Das Trainerteam in Lohbrügge hat gerade verlängert. Wie sieht deine Zukunft am Binnenfeldredder aus?

Saglam: „Die aktuell schwierige Situation macht es nicht einfach, die Planungen optimal voranzubringen. Momentan ist noch abzuwarten, wie es weitergeht. Aber eins ist klar: Ich will erneut ambitioniert Fußball spielen und erneut die Meisterschaft holen!“

Klingt fast so, als würdest du den VfL Lohbrügge nach dieser Saison wieder verlassen…

Vor seiner Zeit am "Binner" war Saglam (li.) unter anderem in der Türkei sowie bei der TuS Dassendorf und Altona 93 aktiv. Foto: Bode

Saglam: „Es ist noch nichts in trockenen Tüchern, daher kann ich nichts Verbindliches sagen. Ich fühle mich zwar wohl in Lohbrügge, habe aber dennoch ein offenes Ohr für ambitionierte Vereine, die um die Meisterschaft spielen wollen.“

Dann erkläre uns doch mal abschließend: Wie geht's nun für dich weiter – und wo siehst du deine sportliche Zukunft?

Saglam: „Nächste Saison sehe ich meine Zukunft weiterhin bei den HSV-Panthers und in der Oberliga. Ich möchte wieder alles geben, um erneut die Meisterschaft zu erreichen. Das sind nämlich unvergessliche Momente und ist ein sehr schönes Gefühl – insbesondere dann, wenn man dies in unterschiedlichen Ligen, unterschiedlichen Ländern und mit unterschiedlichen Mannschaften erreicht hat.“

Autor: Dennis Kormanjos