Oberliga

Auch dank Go(a)lke: Süderelbe jubelt mit „kreativeren Elementen“ gegen die „Versteckte Kamera“

05. November 2022, 02:26 Uhr

Der FC Süderelbe bejubelt den deutlichen 5:1-Auswärtssieg im Hammer Park. Foto: Kormanjos

Als Davidson Eden kurz vor dem Pausenpfiff eine Entscheidung des Unparteiischen Dr. Gerrit Breetholt (GW Eimsbüttel) monierte, beruhigte ihn sein Trainer Sidnei Marschall mit den Worten: „Lass’, ist ‚Verstecke Kamera‘ hier!" Der Hamm United FC haderte mit der einen oder anderen Situation. Wenngleich Marschall beim Gang in die Kabinen auch die Leistung seiner Elf kritisierte. Und am Ende schien es aus Sicht der „Geächteten“ tatsächlich eine ganz schlechte Episode der „Versteckten Kamera“ zu sein!

Niklas Golke (li.) - hier als enger Bewacher von Sinisa Veselinovic - war an vier von fünf Toren direkt beteiligt. Foto: Kormanjos

Dabei kamen die Marschall-Mannen eigentlich gut ins Spiel und nach einem Geschenk von Maximilian Arlt auch zur ersten Chance durch Atef Zakerwal, der jedoch kläglich vergab (2.). Nach einer Viertelstunde wurde den Hausherren ein glasklarerer Elfmeter verwehrt, als Niklas Golke gegen Ryan Essaka deutlich zu spät kam und der Kontakt nicht nur zu sehen, sondern vor allem auch deutlich zu hören war. Zu diesem Zeitpunkt stand es aber schon 0:1 aus HUFC-Sicht, weil Marius Wilms eine herausragende Vorarbeit von Jorge Camacho eiskalt aus 16 Metern zu verwerten wusste (11.)! Und Wilms war es auch, der einige Zeit später einen Pass von Golke aus halbrechter Position in den linken Giebel jagte (26.)!

Tafese lässt Hamm hoffen

0:2 nach 45 Minuten - sehr zum Unmut von Marschall. Dieser reagierte mit einem Doppelwechsel, brachte unter anderem Roberto d’Urso in die Partie. Und der „Sechster“ war noch keine 120 Sekunden auf dem Platz, als er schon mehr in Aktion trat, als seine Teamkollegen in der ersten Halbzeit zusammen. Erst tunnelte d’Urso an der Seitenauslinie Wilms per Hacke, dann leitete er den Ball unter Bedrängnis auf Zakerwal weiter. Dessen eigentlich viel zu ungenaue und in den Rücken gespielte Hereingabe für Sinisa Veselinovic verwertete Tevin Tafese am zweiten Pfosten per Ausfallschritt - nur noch 1:2 (47.)!

Defensives Tohuwabohu führt zum Knackpunkt

Dino Fazlic (li.) räumte im Mittelfeld ordentlich auf und ab - und verhalf seinen "Kiesbarglern" zum deutlichen Auswärtssieg. Foto: Kormanjos

Sollte nun etwa die große Aufholjagd des HUFC beginnen? Mitnichten! Denn statt eines möglichen Ausgleichstreffers schlugen die Kiesberg-Kicker zurück - und verpassten den defensiv haarsträubend agierenden Gastgebern den Gnadenstoß. Aus einem Einwurf von Höhe der Mittellinie (!) von Ömer Akyörük resultierte der dritte Süderelbe-Torerfolg. Unglaublich eigentlich, wie viel Platz Doppeltorschütze Wilms am gegnerischen Sechzehner hatte. Gänzlich unbedrängt legte er für den komplett alleingelassenen Golke quer. Satter Abschluss ins lange Eck - 1:3 (56.)!

Hamm wird abgeschossen

Es passte irgendwie ins Bild, dass Torjäger Veselinovic keine 15 Minuten vor Ultimo das leere Tor nicht traf, sondern Süderelbe-Schlussmann Anton von Westerholt, der bereits geschlagen schien, an- und abschoss (74.). Ebenso, dass Golke nach Camacho-Vorarbeit aus eigentlich unmöglichem Winkel den Weg an Thomas Kuballa vorbei ins Hamm-Gehäuse fand (84.)! Und schließlich hatte Can Kömürcü nach einer Stafette über Marvin Alidemi und Golke im „Fünfer“ völlig freie Bahn. Der Kapitän umkurvte noch Kuballa und jagte das Spielgerät zum 5:1-Endstand für die Arlt-Eleven unter die Latte (88.)!

Was beide Trainer und Hamm-Präsident Jörn Heinemann nach den 90 Minuten zu sagen hatten - hier gibt’s das Video von der PK!

Autor: Dennis Kormanjos