Am „Deadline Day“: HSV III holt ambitionierten Ex-Rothosen zurück!

Noch mehr eigene „DNA“ gegen den Abstieg

01. Februar 2018, 11:28 Uhr

Kickt künftig wieder mit der Raute auf der Brust: Semih Halavurta (re.) soll den HSV III im Oberliga-Abstiegskampf verstärken. Foto: noveski.com

Die Verpflichtung von Marcell Jansen schlug bundesweit hohe Wellen. Exklusiv berichteten wir (HIER) über das Comeback des einstigen Nationalspielers (45 Spiele/Drei Tore) und ehemaligen HSV-Profis, der mit dem FC Bayern München in der Saison 2007/08 sogar das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg feierte, beim Oberligisten Hamburger SV III. Mit der Rückkehr des 32-Jährigen sind die Personalplanungen bei den Norderstedtern allerdings noch nicht abgeschlossen gewesen. Am „Deadline Day“ schlug die Equipe vom Trainerduo Rabenhorst/Rahn noch einmal auf dem Spielermarkt zu – und lotste einen weiteren Ex-„Rothosen“ an die alte Wirkungsstätte zurück…

„Er hat das komplette Nachwuchsleistungszentrum beim HSV durchlaufen und stand kurz vor dem Sprung in die U21“, verrät uns Milenko Mutabdzija, der seit Jahresbeginn offiziell das Amt des Team-Managers beim Hamburger SV III bekleidet. Zum Sprung in den Regionalliga-Kader des Bundesliga-Nachwuchses schaffte es Semih Halavurta am Ende jedoch ganz knapp nicht. Auch, weil die „Rothöschen“ personell noch einmal aufrüsteten und erfahrene Leute wie Matti Steinmann oder auch Mohamed Gouaida zurückkehrten. Der 19-jährige Halavurta entschied sich daraufhin für einen Wechsel zum Regionalliga-Aufsteiger Eutin 08, wo er allerdings nur wenige Wochen blieb. Seither pausierte der Linksfuß – bis jetzt. Denn: Der 1,90 Meter-Hüne, der drei Länderspiele für die türkische U18-Nationalmannschaft bestritt, kehrt in seine „Wahlheimat“ zurück – und schließt sich per sofort der Drittvertretung des HSV an! Diesen Wechsel bestätigt uns Mutabdzija nun.

"Er wird uns mehr Stabilität geben"

Nach dem Jansen-Coup freut sich HSV III-Manager Milenko Mutabdzija (re.) über einen weiteren Neuen aus den "eigenen Reihen". Foto: KBS-Picture

„Er hat Ambitionen, großes Potenzial und ist ein absolut feiner Kerl. Deshalb freuen wir uns natürlich sehr, dass er sich für uns und unseren Weg entschieden hat. Denn ich weiß, dass da auch andere Regionalligisten an ihm dran waren“, so Mutabdzija, der Halavurta schon länger kennt und seine Kontakte hat spielen lassen. „Semih hat bereits im November/Dezember bei uns mittrainiert. Aber für viele Spieler ist es anfangs immer ein Stück weit ‚abwertend‘, wenn eine Dritte Mannschaft anfragt – ganz egal, ob es der HSV oder sonst wer ist. Erst wenn man hört, dass es immerhin Oberliga-Fußball ist, kommen die Spieler ins Überlegen“, so Mutabdzija. Halavurta ist vor allem im Abwehrzentrum oder auf der Sechs einsetzbar und wird dem abstiegsgefährdeten Oberligisten „mehr Stabilität geben und uns definitiv verstärken“. Allerdings betont „Mile“ auch, dass Halavurta „nach einem halben Jahr Pause ein bisschen Zeit benötigen wird“.

"Beim Blick auf die Tabelle haben wir doch schon verloren"

Die bisherigen Neuzugänge des HSV III vor der Verpflichtung von Halavurta. Foto: Küch

Doch dann könnte er im Abstiegskampf ein wesentlicher Faktor werden. „Wir haben das Potenzial, um drin zu bleiben. Davon bin ich fest überzeugt. Die Stimmung ist super, die Neuen haben sich hervorragend integriert und wurden gut aufgenommen“, erklärt Mutabdzija, der von einer „lustigen Rückrunde“ ausgeht, wie er sagt. „Ich denke, es wird bis zum Schluss spannend bleiben.“ Als Tabellen-16. nimmt der Aufsteiger derzeit den ersten Abstiegsplatz ein. „Ich glaube aber, dass mindestens drei Mannschaften, die aktuell über uns stehen, noch in Reichweite sind.“ Zum Auftakt in die Rest-Runde wartet auf den HSV III am 9. Februar mit dem FC Teutonia 05 gleich ein richtiger Brocken. Aber Mutabdzija weiß auch: „Nach einer Vorbereitung haben viele noch schwere Beine und alle fangen bei null an. Von daher ist alles möglich. Aber in dem Spiel haben wir doch nichts zu verlieren und sind klarer Außenseiter“, findet er – und fügt mit einem Schmunzeln abschließend an: „Beim Blick auf die Tabelle haben wir doch eigentlich schon verloren.“ Allerdings wird man alles dafür tun, dass genau dem nicht so ist…

Autor: Dennis Kormanjos