Abpfiff – Die FussiFreunde-Kolumne
Altonas „Angie“ Merkel, eine interessante Idee und zwei aus dem Hut gezauberte Coaches
Ein Schachzug, der Sinn macht und ein Zeichen der Zeit
Mit Optionen mussten sich in den letzten Tagen und Wochen auch der TSV Buchholz 08 und der FC Süderelbe beschäftigen. Dann nämlich, als es bei beiden Vereinen darum ging, Nachfolger für die derzeit noch amtierenden Cheftrainer zu finden. Beide haben in der zu Ende gegangenen Woche nun jeweils ihre Lösung präsentiert. Dass Buchholz suchen musste, war klar. Rüdiger Meyer war von Anfang an nur als Übergangslösung eingeplant. Dass man sich bei den Nordheidern nun nach dem misslungenen Experiment mit Marinus Bester zu Saisonbeginn bei der Meyer-Nachfolge mit Nabil Toumi eine nicht ganz so große Lösung ins Hause holen würde, war zu erwarten. Bester und Buchholz – das hatte von Anfang an nicht gepasst. Meyer und Buchholz – das war eine aus der Not der Tugend geborene Entscheidung. Nun also Toumi und Buchholz – ein Schachzug, der Sinn macht, aber gleichzeitig auch eine Gefahr birgt. Toumi ist keiner, der große Töne spuckt. Eher ein Arbeiter. Ein Stiller. Unaufgeregt – und genau das passt zu „08“. Erfahrung freilich hat er bislang nur aus einer Cheftrainer-Stelle – der beim HTB. Dort schaffte er zwei Mal den Aufstieg. Aus der Bezirks- in die Landesliga. Das ist ohne Zweifel ein anderes Kaliber als die Oberliga, sollte „08“ die Klasse halten. Aber: Ein Trainer, den der FC St. Pauli bereits in seinen Nachwuchs holte, kann kein so schlechter sein.
Mehr Ruhe und Gelassenheit in Sachen Krisenmanagement wäre gut
Und dann wäre da ja noch Altona 93. Tabellarisch in der Regionalliga Nord eh schon ein Sorgenkind, hat der Verein von der Griegstraße nun offenbar in der durch Corona spielfreien Zeit nichts besseres mehr zu tun, als sich von innen selbst Probleme zu verschaffen. Wie töricht! Erschrocken und verletzt sei der von der letzten Jahreshauptversammlung gewesen, teilte uns Berkan Algan mit. Respektlos sei die Mannschaft auf jener Veranstaltung behandelt worde, so der Coach. Als ebenso respektlos prangert der scheidende Manager Andreas Klobedanz den Umgang auf der „JHV“ mit der bisherigen Schatzmeisterin Jessica Weinert an und fügte im Gespräch mit uns hinzu, dass „die Liga vor sämtlichen Mitgliedern von Teilen des eigenen Vorstands vorgeführt“ wurde. Auslöser des ganzen Theaters, das dem AFC überhaupt nicht gut zu Gesicht steht, ist ein Streit zwischen den Bereichen Herren und Jugend und die Frage um die Ausrichtung für die Zukunft. Klar, macht es Sinn und ist erstrebenswert, die „Erste“ aus dem Verein heraus zu pushen, zu supporten und „eigene Spieler“ zu rekrutieren – aber das klappt eben nicht von heute auf morgen, sondern nur mit einem langfristigen Konzept. Gerade dann, wenn beispielsweise die „Zweite“ in der Bezirksliga Süd spielt. Gut Ding will bekanntlich Weile haben.
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