Altengamme: Mohr holt Geffert

Andrade-Nachfolge geklärt: „Wir planen vorerst bis zum Saisonende“

14. November 2017, 19:25 Uhr

Liga-Obmann Philipp Mohr (li.) hat mit Jörn Geffert einen neuen Trainer gefunden.

Der SV Altengamme ist auf der Suche nach einem Nachfolger für seinen Trainer Daniel Andrade-Granados, der gemeinsam mit seinem Assistenten Daniel Grosse zurückgetreten war, fündig geworden. Ab sofort fungiert Jörn Geffert als neuer Coach der Kicker vom Gammer Weg. Der 49-Jährige, in der Vergangenheit bereits als Übungsleiter der TuS Dassendorf sowie beim VfL Lohbrügge tätig war und zuletzt bis zum Februar 2015 Sportlicher Leiter beim Lüneburger SK Hansa arbeitete, leitet bereits heute Abend das Mannschaftstraining und wird die Equipe auf das Auswärtsspiel am Freitag beim FC Voran Ohe vorbereiten. 

„Ich habe in der vergangenen Woche einige Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt. Geffi hat von Beginn an eine gewisse Begeisterung für diese Aufgabe versprüht“, erklärt Altengammes Liga-Obmann Philipp Mohr und präzisiert, warum die Entscheidung, nach dem Andrade-Rücktritt „pro Geffert“ ausfiel: „Er brennt darauf, mit der Mannschaft zu arbeiten. Ich denke, dass er mit seiner Art die Jungs mitreißen wird. Über seinen fußballerischen Sachverstand brauchen wir uns, so denke ich, nicht zu unterhalten.“ Geffert hatte die letzten beiden Heimspiele der Altengammer bereits als Zuschauer verfolgt und sich so schon einmal ein Bild von seiner neuen Truppe zu machen.

„Was den feinen Fußball angeht, haben wir noch Luft nach oben“

Dominik Scheu (li., hier mit Ex-Coach Daniel Andrade-Granados) soll einer von Gefferts verlängerten Armen werden. Archivfoto: noveski.com

Vorerst wird „Geffi“ den Posten als Coach nur bis zum Sommer übernehmen. „Wir planen erstmal bis zum Saisonende und schauen im Laufe der Rückrunde, wie wir über den Sommer hinaus verfahren werden“, erläutert Philipp Mohr. Wichtig sei jetzt erst einmal, „dass die Truppe wieder im Vordergrund steht. Die Jungs haben die Situation in den vergangenen zwölf Tagen hervorragend gemeistert und zwei wichtige Siege eingefahren“, konstatiert Mohr, der „ein großes Lob an Kevin und Dennis Herzberg und Peter Fließ“ ausspricht: „Sie haben gemeinsam mit dem Mannschaftsrat das Bestmögliche aus der sicher nicht ganz einfachen Situation gemacht haben.“ Zudem verrät Mohr, dass Geffert ohne einen Co-Trainer arbeiten wird. Das wiederum findet der Neu-Coach allerdings auch nicht schlimm: „Wir haben die beiden Herzbergs und auch Dominik Scheu, die als verlängerter Arm des Trainers Teile einer Trainingseinheit übernehmen könnten, wenn ich mich in deren Rahmen etwas anderem Spezifischem widmen muss.“

Zustande kam der Kontakt zwischen Geffert und dem SVA über Sascha Göttmann, der einst selbst am Gammer Weg kickte und zuvor unter Geffert spielte. „Er hat angefragt, ob ich mir das vorstellen kann. Ich wohne seit einiger Zeit nicht weit weg in Ochsenwerder. Ich habe seit vier Jahren mit dem Amateurfußball, abgesehen von Besuchen bei Dassendorf-Spielen, nicht mehr viel zu tun, finde das Projekt in Altengamme aber spannend. Es ist unglaublich sympathisch dort, angenehm unprätentiös. Das war eine der wenigen Stationen, die ich mir vorstellen konnte.“ Er habe sich, so Geffert, „zwei Spiele der Mannschaft angesehen und einige Gespräche geführt. Von der Ausdauer, der Kampfbereitschaft und der Mentalität ist die Mannschaft sehr eng beieinander. Da wurde vorher ein Super-Job gemacht. Die Truppe ist eine unfassbare Gemeinschaft, aber was den feinen Fußball angeht, haben wir noch Luft nach oben.“

Hier, so Geffert, wolle er ansetzen. „Es wird noch zu viel mit langen Pässen nach vorne gearbeitet und zu viel dem Zufall überlassen. Ich denke, ich kann einen technisch-taktischen Fußball vermitteln und möchte das Team für eine komplettere Spielweise sensibilisieren. Es gibt dort viele junge Spieler, die so etwas annehmen. Darin sehe ich meinen Auftrag. Ich verstehe mich als Taktgeber, der Einflüsse ins Spiel bringt. Wir dürfen dabei aber kein Prozent von der überragenden Mentalität, die diese Mannschaft hat, abweichen.“

Jan Knötzsch