Oberliga 01

Acar „sehr enttäuscht“ von Kobert: „Er hat bei uns unterschrieben“

16. August 2021, 17:34 Uhr

Michael Kobert (re.) lief in der Vorbereitung und im Pokal bereits für den Meiendorfer SV auf - und wanderte trotz Unterschrift doch noch zu Phönix Lübeck ab. Foto: noveski.com

Am 3. August vermeldete der Meiendorfer SV in Person von Mustafa Ercetin, Leistungsträger und Sportlicher Leiter an der B75, die fixe Verpflichtung von Michael Kobert. Er sei „sehr glücklich und froh“ darüber, dass sich der Angreifer von Eintracht Norderstedt, „trotz zahlreicher Angebote aus der Oberliga für uns entschiedet hat“, so Ercetin. Da Kobert eine Ausbildung mache, kam ein höherklassiges Engagement nicht in Frage, erklärte uns der MSV-Sportchef damals.

Kobert ließ sich sogar schon im Trikot des MSV ablichten. Foto: Verein

Nur eine Woche später die plötzliche und überraschende Wende. Denn: Der 1. FC Phönix Lübeck sorgte mit der Bekanntgabe, dass Kobert nun doch in die Regionalliga und zwar zu den „Adlerträgern“ wechselt, für mächtig Aufsehen. Vor allem in Meiendorf. „Eine große Frechheit“, schimpfte MSV-Trainer Gökhan Acar nach der Saisonauftakt-Niederlage bei Concordia (0:3) – und dröselte die Geschichte vorn ganz vorne auf. „Michael hat bei uns zwei, drei Wochen mittrainiert – und es hat ihm großen Spaß gemacht, weil wir wirklich eine gute Gemeinschaft sind und die Jungs sich untereinander kennen“, berichtete Acar von den Anfängen. Kobert fühlte sich in Meiendorf offenbar so wohl, dass es nicht nur beim Mittrainieren blieb. „Er hat uns nicht nur die Hand gegeben und zugesagt, sondern unterschrieben. Die Tinte war trocken!“

"Ich wusste davon nichts und war geschockt"

Meiendorf-Coach Gökhan Acar ist noch immer "übertrieben enttäuscht" von Kobert. Foto: Bode

Der 25-Jährige „hat in der Vorbereitung ein Spiel für uns gegen die A-Regio von Niendorf gemacht, auch im Pokal gegen Vorwärts-Wacker eine Halbzeit lang gespielt und ein Tor gemacht. Dann habe ich ihn rausgenommen, weil er leicht angeschlagen war“, so Acar. Beim darauffolgenden Training habe sich Kobert behandeln lassen und bekam vom Übungsleiter die Ansage, dass er beim Pokalspiel gegen Willinghusen für das Saisoneröffnungsspiel bei Concordia geschont werde. Denn: „Er hatte eigentlich in jedem Training Probleme.“ Da es in Meiendorf zur Pflicht geworden ist, den Spielen beizuwohnen, auch wenn man nicht im Kader ist, wunderte sich Acar an jenem Freitagabend bereits, dass Kobert nicht anwesend war. „Nach dem Spiel erzählten mir Jens (Malcharczik, Präsident; Anm. d. Red.) und unser Zweiter Vorsitzender, dass Phönix Lübeck Kobert haben will. Ich wusste davon nichts und war geschockt.“

"Er hat bei uns zugesagt, unterschrieben und wollte weniger Aufwand betreiben"

Bei Phönix Lübeck will Kobert auch den Spaß am Fußball zurückgewinnen, wie er in der Vereins-Mitteilung erklärte. Foto: noveski.com

Als Acar bei Ercetin nachfragte, ob da was dran sei, bestätigte ihm dieser das Interesse – aber: „Michael würde noch nicht wissen, ob er das auch machen will. Als ich aber mehr und mehr gehört habe, wusste ich, er ist weg!“ Am folgenden Sonntag habe ihn Kobert schließlich angerufen und mitgeteilt, „dass er zu Phönix Lübeck gehen wird“. Acars Reaktion: „Ich habe ihm gesagt, dass ich sehr enttäuscht von ihm bin.“ Denn: „Er hat bei uns zugesagt, unterschrieben und zu uns extra gesagt, dass er weniger machen und nicht mehr diesen Aufwand betreiben will, da er eine Ausbildung in Rahlstedt angefangen hat. Es macht wenig Sinn und ich verstehe es immer noch nicht“, ist die Enttäuschung bei Acar nach wie vor groß. Dabei macht er abschließend auch keinen Hehl daraus, dass er es „schade“ findet, „dass er wieder weggegangen ist. Denn für uns wäre er ein super Spieler gewesen.“