21.150 Euro ausgeschüttet

39 Teams des HFV werden für faires Verhalten belohnt

28. August 2020, 11:55 Uhr

Christian Rahn (li.) und Marcus Rabenhorst stellen mit dem HSV III das fairste Team der Oberliga. Foto: Bode

Eigentlich sollten beim HFV-Jahresempfang am 31. August 2020 die Sparda-Bank Hamburg Fairness-Preise an die fairsten Teams der Rückrunde 2019/20 vergeben werden. Der Jahresempfang wurde wegen Corona abgesagt, aber die Sparda-Bank Hamburg hält ihr Engagement aufrecht: „Die zum Abbruch geführten Corona-Maßnahmen dienen zu unserer aller Sicherheit. Hierunter soll der Fairnessgedanke aber nicht leiden. Daher werden wir die Geldpreise gerade jetzt in dieser schwierigen Phase ausschütten, auch wenn eine persönliche Ehrung nicht vorgenommen werden kann“, so Stephan Liesegang, stellvertretender Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank Hamburg.

HFV-Präsident Dirk Fischer dazu: „Herzlichen Dank in Namen unserer Vereine an unseren langjährigen Partner für diese nicht selbstverständliche Leistung. Die Sparda-Bank ist ein toller und verlässlicher Teamplayer.“

Die Sparda-Bank Hamburg unterstützt den Hamburger Amateurfußball seit 2008, um das Fair-Play auf den Fußballplätzen nachhaltig zu fördern. Seit der Saison 2016/17 gibt es pro Hin- und Rückrunde 500,- Euro Prämien für die fairsten Teams der A- bis C- Junioren und der B- und C-Mädchen. Im Bereich der Herren- und Frauen-Ligen pro jeder Klasse pro Halbserie 1.000,- Euro. Bei den Alten Herren und Senioren gibt es jeweils 750,- Euro.
Da aber wegen Corona und der vorzeitig beendeten Saison alle Mannschaften weniger Spiele als normal in einer Halbserie gespielt haben, hat sich die Jury den besonderen Umständen angenommen.

Entschieden wurde folgendes Vorgehen für die Wertung
Bei Staffeln mit mehr als 12 Teams (das sind z.B. alle Herren-Staffeln von der Oberliga bis zur Kreisklasse) kommen alle Mannschaften mit mindestens drei (statt bisher fünf) Spielen in die Wertung. Bei Staffeln mit 12 Teams und weniger kommen alle Mannschaften mit mindestens zwei Spielen in die Wertung. Für die Frauen-Sonderstaffeln bedeutet das, dass diese komplett aus der Wertung fallen, da nur zwei Spiele in der Wertungszeit angesetzt waren.

Mehr Vereine sollen profitieren
Weiterhin hat die Jury diesmal festgelegt, dass mindestens 2 Teams je Klasse einen Geldpreis erhalten:
Wenn die beiden Erstplatzierten den gleichen Quotienten und die gleiche Anzahl von Spielen haben, wird das Preisgeld wie sonst auch geteilt. Ansonsten hat die Mannschaft auf dem ersten Platz 60% und auf dem zweiten Platz 40 % des Preisgeldes bekommen. In den Fällen, in denen auf dem zweiten Platz mehrere Teams den gleichen Quotienten und die gleiche Anzahl von Spielen hatten, wurde der Zweitplatzierte ausgelost.

Die Gewinner vom Sparda-Bank Hamburg Fairness-Preis Rückrunde 2019/2020:

Herren (Siegerteam und Punktekoeffizient) Preisgeld

Oberliga Hamburg: 
1. Hamburger SV III ---> 1,60 ---> 600,- €
2. TSV Sasel ---> 1,71 ---> 400,- €
(In der OL auf Pl. 2 wurde gelost, da zwei Teams den gleichen Quotienten und die gleiche Anzahl an Spielen hatten)

Landesliga: 
1. BW 96 Schenefeld ---> 1,00 bei 4 Spielen ---> 500,- €
1. SC V/W Billstedt 04 ---> 1,00 bei 4 Spielen ---> 500,- €
(In der LL auf Pl. 1 waren zwei Teams mit gleichem Quotienten und der gleichen Anzahl von Spielen)

Bezirksliga: 
1. TSV Wandsetal ---> 0,75 ---> 600,- €
2. FC Teutonia 05 II ---> 1,00 ---> 400,- €
(In der BL auf Pl. 2 wurde gelost, da drei Teams den gleichen Quotienten und die gleiche Anzahl an Spielen hatten)

Kreisliga: 
1. TSV Holm ---> 0,33 ---> 600,- €
2. HNT ---> 0,50 ---> 400,- €

Kreisklasse: 
1. HEBC III ---> 0,00 bei 4 Spielen ---> 600,- €
2. UH-Adler IV ---> 0,00 bei 3 Spielen ---> 400,- €

Fair-Play-Geste des Jahres an Nele Zabel und Fiete Krause

Zusätzlich wird pro Saison aus den gemeldeten Fair-Play-Aktionen die Fair-Play-Geste des Jahres, dotiert mit 1.000,- Euro, vergeben.
Hier hat die Jury erstmals auch entschieden, den Preis zu teilen. Die beiden Preisträger sind Nele Zabel (SV Eidelstedt) und Fiete Krause (Barsbütteler SV). Beide Preisträger erhalten je 500,- für die Fair-Play-Gesten des Jahres. Beide verhielten sich im Rahmen von Strafstoßentscheidungen herausragend fair (Einzelheiten s. unten)

Drei Vereine gewinnen beim Sparda-Bank Hamburg Fairness-Vereins-Award
Darüber hinaus gibt es eine ganzheitliche Betrachtung durch den Sparda-Bank Hamburg Fairness-Vereins-Award, der mit 5.000,- Euro dotiert ist und ebenso wie die Fair-Play-Geste des Jahres einmal pro Jahr vergeben wird.
Hier gab es den folgenden Jury-Entscheid: Da bei den Frauen-Sonderstaffeln 1.000,- Euro nicht ausgeschüttet werden konnten, wird das Preisgeld auf 6.000,- Euro erhöht. Die 6.000,- Euro werden auf die ersten 3 Vereine der Wertung aufgeteilt:

Platz 1: Komet Blankenese (Quotient 0,97) erhält 3.000,- Euro.
Platz 2: SC Ellerau (Quotient 1,18) erhält 2.000,- Euro.
Platz 3: GW Eimsbüttel (Quotient 1,21) erhält 1.000,- Euro.


Sparda-Bank Hamburg unterstützt „Fit für Fairplay-Tage“

Der Blick richtet sich aber nicht nur auf die fairsten Mannschaften. Für drei Teams, die sich in Zukunft fair verhalten möchten, finanziert die Sparda-Bank Hamburg pro Halbserie je einen „Fit für Fairplay-Tag“ (Coolnesstag) a 500,- Euro. 

Die Gewinner der Fair-Play-Gesten 2020

Nele Zabel (SV Eidelstedt)

Die 2. Frauen vom ETV spielte am 20. Oktober 2019 beim SV Eidelstedt. Beim Stand von 2:2, in einem engen Spiel, entscheidet der Schiedsrichter auf Strafstoß für Eidelstedt. Eine Fehlentscheidung, die allerdings bestehen blieb. Die Schützin, Nele Zabel (erst 15 Jahre jung), hat in Absprache mit ihrem Trainerteam (Kerstin und Michael Görge), absichtlich verschossen! Am Ende gewinnt das Team vom ETV noch mit 3:2.

Fiete Krause (Barsbütteler SV)

Folgendes war beim Spiel SV Curslack-Neuengamme 1. E (A1) – Barsbütteler SV 1. E (A1) in der E-KK 04 am 17.9.2019 passiert: Mitte der 1.Halbzeit gab es einen Eckball für den Barsbütteler SV. Schiedsrichterin Jana Teipelke pfiff diesen Eckball an, und irritierte damit wohl einen SVCN Abwehrspieler. Dieser pflückte den Ball daraufhin im Stil eines Torwarts mit den Händen aus der Luft, und übergab ihn der Schiedsrichterin. Im Grunde ein Handspiel, welches einen Strafstoß zur Folge hätte haben müssen. Die Schiedsrichterin zeigte Fingerspitzengefühl und löste diese knifflige Situation clever. Sie rief den BSV-Kapitän Fiete Krause zu sich, erklärte ihm die Situation, und überließ ihm die Wahl. ,Neunmeter oder Wiederholung des Eckballs?´ …und wer Fiete kennt, den hatte es nicht gewundert, dass er dieses Geschenk nicht annehmen konnte, und sich für die Fairplay-Variante entschied, also einer Wiederholung des Eckballs. „Für mich persönlich war es DIE Szene des Spiels“, erzählte Schiedsrichterin Jana Teipelke nach Spielschluss im Plausch mit den Trainern beider Vereine.