3622 Fans werden gegen den HSV auf „Dasse“ schauen – Duisburg spioniert

Aufritt der Rothosen" gegen die TuS an den Sander Tannen ausverkauft

03. Juli 2018, 15:27 Uhr

In der vergangenen Oberliga-Saison spielten Henrik Dettmann (re.) und die TuS gegen den HSV III, am Mittwoch trifft der Meister und Pokalsieger in Bergedorf auf die HSV-Profis. Foto: KBS-Picture.de

Wenn Schiedsrichter Jorrit Eckstein-Staben vom SC Wentorf am morgigen Abend um 18.30 Uhr seine Pfeife nutzen wird, um das Startsignal für das Testspiel zwischen dem amtierenden Oberliga-Meister und Hamburger Pokalsieger TuS Dassendorf und dem Hamburger SV zu geben, dann wird das Stadion an den Sander Tannen in Bergedorf aus allen Nähten platzen. „Wir können schon jetzt sagen, dass wir die kompletten 3622 Zuschauer, für die man uns von Seiten des Bezirksamtes grünes Licht gegeben hat, auch vor Ort begrüßen werden“, berichtet Robert Mimarbachi – und verrät damit eigentlich nichts Neues.

„Wir waren verdammt schnell ausverkauft. Innerhalb von sechs Tagen, um genau zu sein“, sagt der Kaufmännische Leiter der TuS. Schon rund zwei Wochen vor dem morgigen Anpfiff war somit klar: Die Kassen an den Sander Tannen müssen gar nicht mehr geöffnet werden. „Wir hätten gut und gerne 6500 oder 7000 Karten verkaufen können“, erklärt Mimarbachi der sowohl für das Testspiel gegen die „Rothosen“ als auch für das Erstrundenspiel im DFB-Pokalspiel gegen den MSV Duisburg (18. August, 15.30 Uhr) federführend in Sachen Organisation ist.

Mimarbachi: „Wir können alle Prozesse, die es gibt, für den Ernstfall durchspielen“

So machen wir's: HSV-Coach Christian Titz (re.) und seine beiden Assistenten André Kilian und Marinus Bester (v. li.) überlegen, was sie gegen Dassendorf vorhaben. Foto: KBS-Picture.de

Da letzteres bekanntlich – nachdem Geesthacht und das Stadion der TuS am Wendelweg letztlich nicht in Frage kamen – ebenfalls an den Sander Tannen ausgetragen werden wird, sieht Mimarbachi die Partie gegen den einstigen Bundesliga-Dino und Neu-Zweitligisten aus dem Vokspark als „wunderschönen Test“ – und meint damit nicht nur, dass sich die Mannschaft des neuen Trainers Elard Ostermann schon vor dem Pokalspiel einmal mit einem Zweitligisten messen kann, sondern natürlich aus seiner Sicht zu allererst das Drumherum. „Wir können alle Prozesse, die es vor, während und nach so einem Spiel gibt, für den Ernstfall am 18. August schon einmal durchspielen“, befindet Mimarbachi und erläutert, dass auf der Anlage an den Sander Tannen für die Spiele „einige Maßnahmen im Bereich der Elektrik umgesetzt worden sind. Auch die Stehtraversen wurden auf Vordermann gebracht.“

Es wird also Einiges getan für die Zuschauer des HSV-Spiels und des Matches gegen Duisburg. Apropos MSV: Der wird auch am morgigen Mittwoch schon in Bergedorf vertreten sein, wie Mimarbachi mitteilt. Nicht nur Katharina Günther, als Teammanagerin die Assistentin von MSV-Sportdirektor Ivica Grlic, ist gegen den HSV an den Sander Tannen zu Gast. Die Meidericher nehmen das Erstrunden-Match gegen „Dasse“ so ernst, dass mit Philipp Klug auch der Spielanalyst des MSV den Oberligisten zugegen sein und die TuS genau unter die Lupe nehmen wird, um seine Erkenntnisse des Abends nach der Rückkehr ins Ruhrgebiet dann MSV-Trainer Ilija Gruew mitzuteilen. „Ich hab den Duisburgern gesagt, sie sollen das Spiel im August nicht so ernst nehmen. Wir würden gerne weiterkommen. Aber das wollten sie nicht hören...“, lacht Mimarbachi.

Petersen: „Ich hoffe, dass es für alle Beteiligten ein tolles Spiel wird“

Mirko Petersen sieht das HSV-Match als „gute Generalprobe für das Pokalspiel gegen den MSV.“ Archivfoto: noveski.com

„Dass selbst Duisburg Leute hier hoch schickt, zeigt, wie ernst die uns nehmen“, blickt auch Mirko Petersen auf das Pokalspiel im August voraus. „Auch der HSV weiß, welche Leute bei uns spielen und sagt nicht einfach nur: Das ist bloß ein Oberligist...“, ergänzt der neue Co-Trainer des Meisters und Pokalsiegers und urteilt: „Dass der HSV in seiner besten Besetzung nach Bergedorf kommt, zeigt, dass die das nicht auf die leichte Schulter nehmen.“ Mit welcher Elf die TuS morgen auflaufen wird, „steht in Teilen schon fest“, sagt Petersen, „Elard (Ostermann, Dassendorfs Coach Anm. de. Red.) und ich werden das noch einmal final besprechen. Wir wollen es aber so handhaben, dass letztlich alle in den Genuss eines solchen Spiels kommen.“ Soll heißen: Im Laufe der Begegnung wird die TuS durchwechseln. „Die Jungs brennen richtig auf diese Partie. Da brauchst du keinen noch extra zu motivieren“, konstatiert Petersen und fügt hinzu, „klar ist das für alle etwas Besonderes, auch weil es ja das erste Spiel des HSV in Hamburg nach dem Abstieg in die Zweite Liga ist.“

Gleichwohl sagt der 49-Jährige: „Wir haben aber auch einige Spieler im Kader, die schon mal vor einer solchen Kulisse gespielt haben und nicht nervös in so ein Spiel gehen.“ Ebenso wie Mimarbachi abseits des Platzes sieht auch Petersen das Duell mit dem HSV aus sportlicher Sicht als „gute Generalprobe für das Pokalspiel gegen den MSV. Wir werden daraus unsere Erkenntnisse ziehen können: Du kannst gucken, was gut läuft. Du kannst feststellen, was noch nicht so gut war und woran noch gearbeitet werden muss. Ich hoffe, dass es für alle Beteiligten ein tolles Spiel wird.“ Auch, was morgen Abend ab 18.30 Uhr auf dem Rasen an den Sander Tannen für die TuS herumkommen soll, steht für „Naddel“, wie Petersen seit Jahren mit Spitznamen genannt wird, fest: „Wir wollen so weit wie möglich gegen das, was der HSV abruft, angehen und hoffen, dass wir gut mithalten und mitmachen können.“

Jan Knötzsch