Dösselmann „überrascht“ Tornesch mit Abschied zum Saisonende

Union-Coach legt sein Amt nieder

30. Dezember 2017, 15:28 Uhr

Stefan Dösselmann (li.) führte den FC Union Tornesch in die Landesliga, hört nun aber zum Saisonende auf. Foto: KBS-Picture

Als Stefan Dösselmann seine Akteure nach dem 4:3-Erfolg im letzten Liga-Spiel des Jahres beim SC Sternschanze darüber informierte, dass er den FC Union Tornesch zum Saisonende verlassen würde, war die Überraschung groß. „Auf jeden Fall – ich habe nicht damit gerechnet“, verrät uns Daniel Arndt, Liga-Obmann der Unioner, auf Nachfrage. Dösselmann selbst begründete seine Entscheidung gegenüber „Sportnord“ mit „beruflichen Gründen und Veränderungen“. 

Im Sommer 2014 heuerte Stefan Dösselmann beim FC Union Tornesch an. Im zweiten Bezirksliga-Jahr gelang als Vize-Meister der große und erstmalige Sprung in die Landesliga, wo man im ersten Spieljahr gleich einen guten sechsten Tabellenplatz erreichte. Obwohl man vor dieser Spielzeit mit Björn Dohrn, der mit 38 (!) Toren das Interesse von Altona 93 weckte und in die Regionalliga wechselte, seinen absoluten „Goalgetter“ verlor, waren die Hoffnungen groß, in diesem Jahr ganz oben angreifen zu können – zumal der Kader, trotz Dohrns Abgang, personell noch einmal verstärkt wurde. Doch die erste Halbserie verlief nicht ganz nach Wunsch der Unioner, die als Neunter ein Stück weit hinter den Erwartungen blieben. Dennoch: Sportliche Gründe habe der Abschied von Dösselmann nicht, vielmehr zwangen den 47-Jährigen, der bei der Bundeswehr stationiert ist, berufliche Veränderungen zu diesem Schritt. „Zu diesen Veränderungen gehört auch ein Umzug an die holländische Grenze“, berichtet uns Obmann Arndt, der selbst noch unter Dösselmann spielte – und dessen geleistete Arbeit noch einmal hervorhebt: „Er hat hier einen sehr schnellen, schönen und coolen Fußball etabliert und ein wirklich super Training gemacht. Jede Woche etwas anderes, so dass es nie eintönig war. Natürlich hatten wir damals auch viel Glück mit der neuen Anlage und Spielern, die zu uns gekommen sind, kurz bevor Stefan hier angefangen hat – aber nichtsdestotrotz hat er super Arbeit geleistet.“

„Wir wollen ihm einen möglichst erfolgreichen und würdigen Abschied verschaffen“

Mit einer erfolgreichen Rückrunde wollen die Spieler ihrem scheidenden Trainer einen würdigen Abschied bereiten. Foto: KBS-Picture

Arndt selbst spricht von einem „sehr guten Miteinander, weil wir eine sehr ähnliche Vorstellung vom Fußball und die gleiche Art Humor haben“, wie er sagt. Deshalb sei es auch „schade, dass sich Stefan zu diesem Schritt entschieden hat. Aber ich finde es überaus bemerkenswert und sehr ehrlich, dass er die Mannschaft und den Verein so früh informiert hat.“ Gerechnet habe er damit nicht, wie er gesteht. „Es gab Spekulationen, dass es eventuell von Vereinsseite so kommen würde, aber dass Stefan selbst diese Entscheidung trifft, hat mich schon überrascht. Jetzt gilt es für uns, ihm einen möglichst erfolgreichen und würdigen Abschied zu verschaffen. Dazu wird es wichtig sein, dass wir eine richtig gute Rückrunde spielen und zeigen, dass wir besser sind, als die aktuelle Platzierung. Das wäre dann auch für Stefan ein schöner Abschluss – und den hat er verdient.“

Was die Suche nach einem Nachfolger angeht, so möchte man zeitig eine Lösung präsentieren, wie uns Arndt erzählt. „Es ist super wichtig, dass wir so früh wie möglich Klarheit haben und im Januar etwas bekanntgeben können. Denn jetzt beginnt auch die Zeit, in der Gespräche mit möglichen Neuzugängen stattfinden.“ Und auch der scheidende Coach habe „ein paar Inputs gegeben“, was einen möglichen Nachfolgekandidaten betrifft, „was ich sehr bemerkenswert finde“, so Arndt, der keinerlei Namen kommentieren möchte, aber – neben gehandelten Kandidaten wie Michael Fischer, der gerade erst bis zum Saisonende beim FC Türkiye angeheuert hat und schon mal in Tornesch auf der Liste stand – auch eine interne Lösung „definitiv nicht ausschließen“ will.

Autor: Dennis Kormanjos