TuRa-Chaos: Marschall tritt zurück – Verein hüllt sich in Schweigen!

Nächster langjähriger „TuRaner“ wirft die Brocken hin

03. Dezember 2017, 09:16 Uhr

Hat der Mannschaft am vergangenen Montag seinen Rücktritt erklärt: Sidnei Marschall. Foto: Mathias Merk

Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Bild, welches Hammonia-Landesligist TuRa Harksheide in der Öffentlichkeit abgibt, gleicht einem Armutszeugnis! Grund: Nach unseren Informationen verkündete (Ex-)Trainer Sidnei Marschall bereits am vergangenen Montagabend, drei Tage nach der 1:4-Klatsche gegen den SC Sternschanze, vor der Mannschaft seinen sofortigen Rücktritt!

Als wir uns daraufhin am Dienstagmorgen mit Liga-Obmann Philipp Penkwitt und Schatzmeister Ralf Eggelmeyer in Verbindung setzen wollten, blieb es lediglich beim Versuch. Beide reagierten nicht auf Anrufe. Erstgenannter auch nicht auf Nachrichten. Einzig Abteilungsleiter Bernd Meier stellte sich den Fragen, wiegelte zu dem Zeitpunkt jedoch komplett ab: „Da ist nichts dran. Ich weiß von nichts. Und wenn ich erfahre, wer in Hamburg ständig diese Lügen über den Verein TuRa Harksheide verbreitet…“, so der verbale Auswurf Meiers. Eine Lüge also? Dann klären wir diese Lüge doch einmal auf und bringen etwas Licht ins Dunkel. Marschall selbst wollte sich ebenso wenig zu seinem vermeintlichen Abgang äußern.

Fakt ist allerdings: Beim Gastspiel der Norderstedter gegen den USC Paloma fehlt vom langjährigen Kapitän, der bei TuRa schon so etwas wie eine absolute Identifikationsfigur war, jede Spur. Das Training unter der Woche leitete er ebenso wenig. Auf der Bank nimmt mit Kolja Hack der Jugendkoordinator des Vereins Platz. Worauf der Klub mit der Verkündung wartet – oder was der Grund für diesen unsäglichen Eiertanz ist, bleibt ein einziges Fragezeichen. Unseren Informationen zu Folge wird es am Montag ein gemeinsames Zusammentreffen der Offiziellen mit Marschall geben, wo dieser umgestimmt werden soll. Am Dienstag will man mit einer Presseerklärung aufwarten. Dieses ganze Chaos hätte man sich auch ersparen können…

Coachte die Mannschaft am Vormittag: A-Jugend-Koordinator Kolja Hack (re.). Links im Bild: Abteilungsleiter Bernd Meier.

Vor der Pressekonferenz nach der 2:3-Niederlage beim USC Paloma stellte sich Bernd Meier den Fragen...


Ist Sidnei Marschall noch Trainer von TuRa Harksheide?

Meier: „Im Moment nicht. Er hat ja von sich aus hingeschmissen. Wir haben morgen Abend ein Gespräch und haben immer gesagt: nach dem Paloma-Spiel sprechen wir - und nichts anderes.“

Hat er denn eine Begründung für seinen Abgang genannt?

Meier: „Hat er - aber die Begründung ist verkehrt.“

Dann hofft ihr darauf, Sidnei Marschall am Montag noch einmal umzustimmen?

Meier: „Wir werden morgen mit ihm sprechen...“

Aber es ist euer Ansinnen, dass er bleibt?

Meier: „Wir wollen ihn auf jeden Fall behalten. Er ist ein TuRaner seit vielen Jahren und mit Leidenschaft dabei. Wir wollen ihn auf jeden Fall halten.“

Warum gibt TuRa derzeit in der Öffentlichkeit ein solches Bild ab?

Meier: „Das habe ich schon mal gesagt: es sind zu viele Leute da draußen, die mehr wissen, als wir.“

Wenn diese Leute mehr wissen, warum reagiert der Verein nicht und äußerst sich nicht dazu?

Meier: „Machen wir ja - in der nächsten Woche.“

Aber hätte man das nicht schon vorher kundtun können, dass der Trainer zurückgetreten ist?

Meier: „Nein, das wussten wir ja selber nicht.“

Heißt: Er ist euch gegenüber nicht zurückgetreten?

Meier: „Nein.“

Bedeutet, dass er sich am Montag vor die Mannschaft gestellt, vor der Mannschaft seinen Rücktritt erklärt hat - und ihr als Verantwortliche davon nichts wusstet?

Meier: „Ja.“

Wann habt ihr denn davon erfahren?

Meier: „An dem Abend noch.“

Warum gibt es dieses Zusammentreffen erst jetzt - und warum hat man das nicht schon in der letzten Woche abgehalten?

Meier: „Weil ich die ganze Zeit sage: nach dem Paloma-Spiel sprechen wir. Wir haben Sid das Vertrauen bis zur Winterpause gegeben und es war immer davon die Rede, dass wir nach dem Paloma-Spiel sprechen, alles analysieren und dann werden wir sehen, wie wir weitermachen. Das ist eine klare und vernünftige Aussage.“

Autor: Dennis Kormanjos