„Mein Bauchgefühl sagt mir, dass im Sommer 2018 der richtige Zeitpunkt zum Aufhören ist“

SVCN-Coach Torsten Henke beendet zum Saisonende seine Trainertätigkeit

11. November 2017, 18:43 Uhr

Nach der laufenden Saison ist Schluss: SVCN-Trainer Torsten Henke. Foto: KBS-Picture

Mit dem Schlusspfiff der Saison wird beim Oberligisten SV Curslack-Neuengamme eine Ära enden: Wie der Verein nach dem heutigen Heimspiel gegen Concordia (0:1) in Person von Manager Oliver Schubert auf der anschließenden Pressekonferenz verkündete, wird Torsten Henke in der kommenden Spielzeit nach dann 16 Jahren an der Seitenlinie nicht mehr Coach des SVCN sein. Wer sein Nachfolger wird, ist noch offen. Man sei in Gesprächen, was eine Lösung für die kommende Serie angeht, bereits weit fortgeschritten, so Schubert, werde derzeit allerdings noch keinen Namen nennen. Mögliche Kandidaten aber gibt es bereits. 

„Ich habe alles versucht, ihn umzustimmen – das ist mir nicht geglückt. Ich habe gekämpft, aber wir akzeptieren die Entscheidung“, erklärte Manager Oliver Schubert, ehe er verkündete, was der Verein vom Gramkowweg denn da zu akzeptieren hat: Torsten Henke wird ab der kommenden Saison nicht mehr als Trainer des SVCN auf der Bank Platz nehmen. „Ich habe vor drei, vier Wochen ein Gespräch mit Oli und unserem Ersten Vorsitzenden geführt und den beiden mitgeteilt, dass ich nach dem 30. Juni 2018 hier nicht mehr als Trainer weiterarbeiten werde. Irgendwann ist für einen der Zeitpunkt gekommen, wo man es selbst beenden möchte. Häufig ist es so, dass man nicht den richtigen Zeitpunkt findet. Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass der Sommer 2018 der richtige Zeitpunkt ist, um das Ganze zu beenden und aufzuhören“, erläuterte „Henko“, der zum Zeitpunkt seines Abtretens dann 16 Jahre lang der „Chef“ auf der Kommandobrücke der „Deichkicker“ gewesen sein wird, seine Beweggründe, warum er nach dem Ende der Saison sein Amt zur Verfügung stellen wird.

„Ich habe nicht die Absicht, mit 72 Jahren nochmal wiederzukommen“

Im Anschluss an seinen Trainerjob kann sich Torsten Henke eine beratende Funktion am Gramkowweg vorstellen. Foto: KBS-Picture

Wie ernst ihm dieser Schritt ist, verriet Henke anschließend auf ganz humoristische Weise: „Ich habe nicht vor, mit 72 Jahren noch einmal zurückzukommen“, sagte er mit einem kleinen Seitenhieb in Richtung Bundesliga, wo bekanntlich Jupp Heynckes zuletzt als Nachfolger des entlassenen Carlo Ancelotti noch einmal vom Altenteil den Sprung zurück ins Trainergeschäft vollzog. „Für mich ist es nicht einfach, wenn man diesen Job so lange gemacht hat und sich zu 100 Prozent mit dem Verein identifiziert. Das Ganze hier liegt mir sehr am Herzen. Es ist für mich absolut wichtig, dass es hier vernünftig weitergeht. Und wir sind jetzt so aufgestellt, dass es vernünftig weitergeht. Zunächst einmal werden wir aber alles daran setzen, die Saison zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen“, konstatierte Henke. Wie es danach genau weitergeht, steht derzeit noch in den Sternen. „Bevor die Frage kommt, wer neuer Trainer wird, gebe ich die Antwort: Das verrate ich euch noch nicht“, beschied SVCN-Manager Schubert in Richtung der Presse, gab nur soviel zu Protokoll: „Wir werden nichts übers Knie brechen, aber wir sind in den Gesprächen weit fortgeschritten.“

Optionen gibt es: Matthias Wulff, bislang ebenso wie Marco Wyrwinski Co-Trainer von Henke, könnte das Erbe des Langzeit-Coaches antreten. Auch der zuletzt beim SV Altengamme gemeinsam mit seinem Co-Trainer Daniel Grosse bis zu seinem Rücktritt sehr erfolgreiche Daniel Andrade-Granados, der selbst eine Vergangenheit beim SVCN hat, wäre eine denkbare Neu-Besetzung. Egal, wer die Aufgabe am Ende auch übernehmen wird: es könnte sein, dass er mit Henke zusammenarbeiten wird. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ich eine beratende Funktion ausüben werde. Darüber haben wir schon gesprochen. Allerdings kann ich das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten. Es kann auch sein, dass ich für mich erstmal einen gewissen Abstand brauche, nachdem ich die Traineraufgabe so lange Zeit übernommen habe. Ich weiß aber, dass ich nicht auf einmal ohne Fußball leben kann“, so Henke. Neben der Trainerpersonalie vermeldete Schubert derweil übrigens auch, dass Marcel von Hacht ab sofort nicht mehr zum SVCN-Kader zählen wird. Er schließt sich dem Ost-Bezirksligisten SC Vier- und Marschlande an.

Jan Knötzsch