Effizienter Spitzenreiter dreht Spiel gegen Lurup
Rantzau siegt 2:1 am Vorhornweg
Die beiden Mannschaften auf dem Platz erwiesen sich dieses Rahmens während der gesamten 90 Minuten würdig. Es entwickelte sich ein stets spannendes und intensives Spiel, das auch immer wieder die Zuschauer auf der Tribüne mitriss. Der Anhang aus Rantzau feuerte den Spitzenreiter aus sonoren, bassigen Kehlen an. Die G-Junioren der Rot-Weißen, infiziert von der Kabinenansprache von Selcuk Turan, hielten mit ihren hellen Stimmen ausdauernd dagegegen. Von diesem Engagement hätten sich auch die volljährigen Fans des SV Lurup etwas stärker anstecken lassen können.
Bushaj bringt den SVL nach acht Minuten in Führung
Auf dem Spielfeld gab es kein langes Abtasten, beiden Mannschaften war der Wille zum Sieg anzusehen. Kurz nach dem Anpfiff erfolgte bereits der erste Angriff der Barmstedter – der Kopfball von Rohr war aber nicht gefährlich genug. Anders als in den letzten Spielen von Lurup war an diesem Abend Struktur im Spiel der Hamburger. Dazu kam die kämpferische Einstellung aller Mannschaftsteile. Diese führte dazu, dass Weys Karimi auf der rechten Flanke einem eigentlich schon verlorenen Ball nachsetzte und gegen Lars Schulz eine aus Sicht des Gastes eine umstrittene Ecke herausholte. Diese wurde von Khaled Belkhodja zentral in den Fünfmeterraum geschlagen. Lurups Kapitän Martin Bushaj war vor Keeper Ladehof und Sascha Berg per Kopf am Ball und versenkte aus drei Metern zum 1:0 in der 8. Minute. Diese frühe Führung tat der Heimmannschaft sichtlich gut. Aber Rantzau hielt mit dem Selbstbewusstsein des Spitzenreiters dagegen und kam in der Folge, etwa durch Dohrn, zu eingen vielversprechenden Vorstößen, die aber letztlich nicht zwingend genug waren.
Lob vom SSV-Kapitän für die Gastgeber: Bisher bester Kontrahent
Nach Wiederanpfiff verstärkte der Gast seine Bemühungen, aber Lurup hielt dagegen In der 52. Minute dann ein langer, etwas spekulativer Ball des SSV Rantzau aus der eigenen Hälfte auf die Höhe der gegenerischen Strafraumgrenze. Es folgte das klassische "Nimm Du ihn ich hab ihn sicher"-Szenario zwischen Lurups Keeper und einem Verteidiger. Lachender Dritter war der aufmerksame Flemming Bruns, der den Ball mit dem Kopf am Luruper Keeper vorbei zum Ausgleich ins Netz bugsierte. In der letzten Saison hätte der SV Lurup nun wahrscheinlich resigniert. Nicht so am Freitagabend. Nur drei Minuten später bedurfte es einer Glanzparade von Malte Ladehof, als Belkhodja einen langen Ball erwischte und mit Wucht abschloß. Mit den Fingerspitzen lenkte der Gästekeeper den Ball zur Ecke, die nichts einbrachte. Auch in der Folge konnte sich der Schleswig-Holsteiner nicht über mangelnde Arbeit beklagen, war aber immer auf dem Posten. Und wenn er, wie in der 77. Minute von Hüsnü Turan umspielt wurde, sprang Jorrit Thieme in die Bresche und verhinderte den erneuten Rückstand.
Nach dem Abpfiff lobte der Kapitän des alten und neuen Spitzenreiters, Flemming Bruns, den Gegner als bisher spielerisch besten Kontrahenten. Selcuk Turan mußte die Effizienz des Gastes anerkennen, die aus wenigen Chancen viel Kapital schlugen, während Lurup sein Chancenplus erneut nicht nutzen konnte. Vielleicht klassifizierte der Trainer der Rot-Weißen die Niederlage daher enttäuscht als "unnötig". Zwar ist Lurup nach Rantzau das Team mit den wenigsten zugelassenen Toren, aber auch das Team mit den zweitwenigsten erzielten. Letzteres wird sich ändern müssen, will Lurup nach höheren Tabellenregionen streben. Rantzau ist in dieser Form ganz sicher ein heißer Kandidat für den Aufstieg in die Landesliga.
Klaas Dierks