„EN“ erwartet Wolfsburg – oder: Höcker vs. Gomez reloaded
ODDSET-Pokalsieger bekommt im DFB-Pokal Bundesligist zugelost
Mit Spannung verfolgten die Eintracht-Spieler Johannes Höcker (Zweiter v. re.), Juri Marxen (Vierter v. re.), Deran Toksöz (Dritter v. li.) und Philipp Koch (li.) die Auslosung. Foto: KBS-Picture
Johannes Höcker konnte sich das Lachen nicht verkneifen. „Bisher habe ich eigentlich immer verloren“, sagte der Keeper von Eintracht Norderstedt dann schließlich, „es wird Zeit, das mal zu ändern.“ Was „Höcki“ meinte, ist schnell erklärt: Wenn das Spiel der Ersten DFB-Pokal-Hauptrunde für seine Teamkollegen schon etwas Besonderes ist, dann hat das Aufeinandertreffen der Eintracht mit dem VW-Club für den Schlussmann der Garstedter noch einmal ein Extra-Flair. Denn Höcker feiert in diesem Match, das zwischen dem 11. und 14. August ausgetragen wird – die genauen Termine wird der DFB innerhalb der nächsten 14 Tage festlegen –, ein Wiedersehen mit VfL-Stürmer Mario Gomez. „Ich habe mich schon drei, vier Jahre mit ihm messen dürfen, als er noch beim VfB Stuttgart und ich bei Bayern München in der Jugend gespielt habe“, verriet der 32-Jährige nach der Auslosung.
Marxen: „Wir müssen einen Sahne-Tag erwischen und beim VfL darf nicht viel funktionieren“
"Eine Mini-Chance auf das Weiterkommen gibt es immer", erklärte Juri Marxen nach der Auslosung. Foto: KBS-Picture
Doch nicht nur aufgrund dieser kuriosen Geschichte freute sich Höcker über das Los. „Es ist ein Bundesligist mit ein paar Topspielern im Kader. Das ist besser als bei vielen anderen Vereinen, die noch im Lostopf waren. Ich bin nicht unzufrieden“, sagte Höcker und ergänzte mit Blick darauf, dass Top-Teams wie Bayern München oder Borussia Dortmund anderen Widersachern zugelost wurden: „Es ist alles gut. So Mannschaften wie Sandhausen, Heidenheim oder Fürth hätten wir hingegen nicht unbedingt haben wollen.“ Obwohl da die Chancen auf ein Weiterkommen vielleicht größer gewesen wären – oder etwas doch nicht? „In einem Spiel im Pokal ist immer alles möglich – das kennt man ja seit Jahren. Egal, ob Bundes- gegen Viertligist oder Bundes- gegen Sechstligist. Das hat es alles schon gegeben. Warum soll es nicht auch bei uns mal klappen?“, so Höcker.
Ins gleiche Horn stieß auch sein Teamkollege Juri Marxen. „Natürlich ist Wolfsburg ganz klarer Favorit. Wir müssen schon einen Sahne-Tag erwischen und beim VfL darf an dem Tag dann nicht so viel funktionieren“, gab der 22-Jährige zu Protokoll, „es ist auf jeden Fall ein schönes Los. Die haben einige bekannte, prominente Jungs im Kader, gegen die man gerne mal spielen will.“ Und: „Sie können Fußball spielen, auch wenn sie das in der abgelaufenen Saison nicht gezeigt haben“, schreibt Marxen dem Bundesligisten ins Stammbuch, der bereits 2010 schon einmal DFB-Pokalgegner eines Hamburger ODDSET-Pokalsiegers war. Damals unterlag der SC Victoria dem VfL in Runde zwei mit 1:3. „Das ist schon kein schlechtes Ergebnis“, befand Marxen, „eine Mini-Chance gibt es immer. Jedes Mal schaffen es eine oder mehrere unterklassige Mannschaften, für eine Überraschung zu sorgen.“
Koch: „Ich denke, dass das Stadion – anders als im letzten Jahr – voll wird“
Freut sich auf den Gegner VfL Wolfsburg und ein volles Stadion: Kapitän Philipp Koch. Foto: KBS-Picture
„Das wir überhaupt noch gezogen worden snd – damit haben wir fast nicht mehr gerechnet, weil es so weit am Ende war“, feixte unterdessen Deran Toksöz, um dann ganz ernst zu kommentieren: „Es ist immer sehr gut, gegen einen Erstligisten zu spielen. Wolfsburg ist ein super Gegner, wir freuen uns. Einfach wird das nicht, aber wir wollen den VfL so gut wie möglich ärgern. Vielleicht schaffen wir es länger ein 0:0 zu halten, als im letzten Jahr gegen Fürth, und machen den Gegner dadurch noch nervöser.“
Jan Knötzsch