Leidenschaftlicher SC Condor findet „zu alter Stärke zurück“!
Altona verliert Spiel und zwei Leistungsträger
Carlos Flores (l.) war nicht nur sehr emsig, hatte Chancen en masse und markierte den goldenen Treffer. Altonas Cody Shields kommt zu spät. Foto: Klaas Dierks
Nach einem Duell im Mittelfeld blieb Altonas Felix Brügmann (3. v. l.) am Boden liegen und musste - blutverschmiert - am Kopf behandelt werden. Foto: Klaas Dierks
Beim Regio-Anwärter schmerzte der Verlust der beiden Leistungsträger Felix Brügmann – dicke blutende Platzwunde am Kopf nach einem unglücklichen, aber nicht beabsichtigten, Einsteigen von Till Daudert (39.) – und Kemo Kranich – blieb nach einem Zusammenstoß liegen und musste mit Verdacht auf Rippenbrüche raus (65.) – fast schon mehr als die Niederlage, wie selbst Algan hinterher anmerkte. „Es sah nicht gut aus. Aber wir hoffen noch, dass es nichts Schlimmes ist!“ Diesen Hoffnungen schließen wir uns natürlich an! Zum Spiel: Altona kam eigentlich gut rein, hatte früh die erste große Doppelchance durch Lipke, der aus der Drehung an Kleinschmidt scheiterte, und Brügmann, der den Nachschuss aus kurzer Entfernung rechts am Pfosten vorbei setzte (3.). In der Folge allerdings waren die Hausherren deutlich griffiger und kauften dem AFC in vielerlei Situationen komplett den Schneid ab. Carlos Flores per Kopf (12.) und Fuß (22.) sowie Emre Coskun (22., 32.) verpassten die Führung jeweils doppelt, ehe Erstgenannter dann doch noch zuschlug: Einen du Preez-Abstoß fing Max Anders auf Höhe der Mittellinie gewohnt rustikal per Kopf ab. Dieses Mittel reichte bereits, um den unwahrscheinlich löchrig und unsicher wirkenden Abwehrverbund des AFC auszuhebeln. Ibrahim Özalp sah von halbrechts den mitgelaufenen Flores, legte mustergültig quer und der Torjäger vollstreckte eiskalt aus zehn Metern ins rechte Toreck (34.)!
Moslehe kläglich – Condor kriegt den Deckel nicht drauf
Die Algan-Bengel waren zwar alles andere als chancenlos, allerdings gingen sie äußerst fahrlässig und unkonzentriert mit ihren Möglichkeiten um. Ricardo Balzis hatte nach Zusammenspiel mit dem für Brügmann eingewechselten Hakki Celik auf halbrechts im gegnerischen Strafraum relativ freie Schussbahn, beförderte den Ball jedoch ins Nirvana (43.). Gleich dreimal vergab Ali Moslehe mehr als nur kläglich (15., 59., 90. +2)! Zudem verpasste Benjamin Lipke mit seinem Linksgeschoss nur knapp den Ausgleich (81.). Verdient gewesen wäre dieser aber nicht, da Condor zahlreiche Möglichkeiten auf das vorentscheidende 2:0 inne hatte. Allein Flores hatte diverse Male nur noch Joshua du Preez vor sich, scheiterte zweimal am Schlussmann (51., 61.) und schob in der Nachspielzeit haarscharf am langen Eck vorbei. (90. +1). Dasselbe Schicksal ereilte Thiemo Kieckbusch, der die „Tausendprozentige“ nicht zu nutzen wusste (90. +2).
„Die Jungs ärgern sich selbst grün und blau“
Nichtsdestotrotz: Mit Willen und Leidenschaft – vor allem die beiden Außenverteidiger Julian Künkel und Mike Theis ackerten wie verrückt („Sie waren sehr aufmerksam und haben gemeinsam mit Till Daudert scheinbar am Marathon teilgenommen“, witzelte Woike) –, zwang der SCC den Regionalliga-Anwärter verdient in die Knie! „Wir hatten viele Möglichkeiten, sind durch den Rückstand aber in eine Situation geraten, wo wir viele Konterchancen zugelassen haben. Die Jungs ärgern sich selbst grün und blau“, befand Algan und fügte mit einem Schmunzeln an: „Wenigstens haben wir unseren Deal eingehalten: Wir gewinnen das Pokalspiel, Condor in der Liga.“ Sein Gegenüber, Christian Woike, gab zu Protokoll: „Ich bin froh und glücklich, da wir heute zu alter Stärke zurückgefunden haben – auch was das Auslassen an Torchancen betrifft“, konnte er sich den ironischen Nebensatz nicht verkneifen. Allerdings hatte der 37-Jährige auch allen Grund dazu, gut gelaunt zu sein…
Der LIVE-Ticker zum Spiel mit allen Höhepunkten!
Die große Bildershow zum Spiel: Besten Dank an Klaas Dierks!