Verunsichert, hektisch, harmlos – Tunjic verschärft AFC-Krise!

Altona bleibt auch im ersten Spiel unter Neucoach Algan sieg- und punktlos

30. August 2015, 15:13 Uhr

Vor dem Spiel hatten sowohl Altonas Neucoach Berkan Algan (l.) als auch Olufemi Smith (r.) noch gut lachen. Foto: KBS-Picture.de

Die pure Verunsicherung war bis ins Mark zu spüren - Altona 93 konnte auch in Spiel eins nach der Trennung von Oliver Dittberner und der Inthronisierung von Berkan Algan als neuem Übungsleiter nicht den erhofften Befreiungsschlag landen. Stattdessen verschärfte sich die ohnehin schon angespannte Situation nach der 0:2-Schlappe beim bis dato ebenfalls noch sieglosen USC Paloma zunehmend.

Altonas Jephter Antwi (l.) sah auf dem linken Flügel keinen Stich. Hier im Luftduell mit Hauke Brückner. Foto: KBS-Picture.de

Der AFC wirkte von der ersten Minute an wie blockiert, leistete sich unzählige leichte Abspielfehler, wirkte hektisch in seinen Aktionen: es lief nicht viel zusammen. Den ersten ernstzunehmenden Torabschluss der Gäste hatte Marko Sumic in der 37. Spielminute, als er eine Hadid-Flanke nur noch mit der Stirnspitze erwischte und der Ball knapp am linken Pfosten vorbei strich. Paloma war präsenter, nutzte die Verunsicherung des AFC, obwohl man selbst noch ohne Saisonerfolg dastand. Milos Ljubisavljevic hätte schon früh für etwas Zählbares sorgen können, doch der „Flügelflitzer“ konnte Gimenos Hereingabe aus kürzester Distanz nicht im Tor der Gäste unterbringen (11.). Die Folgezeit war von zahlreichen Fehlpässen der einfachsten Sorte geprägt. Insbesondere A93-Kapitän Dennis Theissen stach hierbei hervor. Kurz nachdem Sumic‘ Kopfball das Tor von Sebastian Voß verfehlte, musste Arvid Schenk auf der anderen Seite das erste Mal den Ball aus dem Netz fischen.

Tunjic erledigt Altona per Doppelpack

Paloma bejubelt den Führungstreffer. Foto: KBS-Picture.de

Ein wunderbarer Spielzug über Hauke Brückner und Ljubisavljevic, der die Kugel traumhaft schön in die Schnittstelle loppte, veredelte Mladen Tunjic mit einem trockenen Dropkick aus halbrechter Position in den linken Knick – 1:0 (39.)! Eine verdiente Pausenführung der Smith-Equipe, die mit der Situation deutlich besser zu Recht kam. Der zweite Abschnitt begann mit einem Doppelwechsel bei Altona: die zuletzt suspendierten Ronny Buchholz und Chris Pfeifer ersetzten die schwachen Hannes Niemeyer und „Captain“ Theissen. „Es gab die eine oder andere Aktion, die nicht so gelöst wurde, wie ich mir das vorgestellt habe“, erklärte Algan seinen Schachzug im Anschluss ans Spiel. Der Neucoach wollte frische Impulse setzen. Doch dies gelang nicht. Im Gegenteil: als Altona versuchte über Ballbesitz ins Spiel zu finden, wurde man eiskalt erwischt. Ljubisavljevic tankte sich durchs Mittelfeld, passte anschließend etwas weit rechts raus. Denny Schiemann erlief die Kugel, hatte unwahrscheinlich viel Zeit, um in Ruhe zu flanken – die perfekte Hereingabe landete punktgenau auf dem Kopf von „Doppelpacker“ Tunjic, dessen „Header“ mittig unter dem Querbalken einschlug (55.)! Keeper Schenk gab hier keine allzu glückliche Figur ab.

Berkan Algan versuchte an der Seitenlinie immer wieder, positiv auf seine Jungs einzuwirken. Foto: KBS-Picture.de

Der AFC wirkte in seinem Spiel hilflos. Die einzige Hoffnung, die blieb, war die Tatsache, dass Paloma in dieser Saison schon einmal eine 2:0-Führung aus der Hand gab (2:3 gegen HR). Es schien so, als könnten nur die Hausherren das Algan-Ensemble zurück ins Spiel holen. Doch das sollte nicht geschehen. Altona agierte in der Offensive komplett harmlos. Neuzugang Kemo Kranich, der sich nach dem Ende beim SV Lurup nur privat fit hielt und seither ohne Club war, nahm zunächst einmal auf der Bank Platz und wurde auch nicht eingewechselt. Die allererste Torannäherung in Hälfte zwei ließ bis zur 85. Minute auf sich warten, als Chris Pfeifer einfach mal aus der Distanz abzog – doch Voß stark parierte. Den Abpraller köpfte Felix Brügmann zwar über die Linie, stand hierbei jedoch im Abseits. Es blieb beim völlig verdienten 2:0-Erfolg für die Barmbeker, die ihre Negativserie beendeten und den ersten Sieg der Saison einheimsten.

„Ein ungewohntes Gefühl“

Für Coach Smith war es zugleich ein historischer Triumph – nämlich der erste als Cheftrainer im Hamburger Oberhaus. „So fühlt sich das an“, schrie der einstige Torjäger seine Freude nach Schlusspfiff heraus und ballte die Faust. „Es ist ein ungewohntes Gefühl, hier als Sieger zu sitzen“, scherzte Smith auf der anschließenden Pressekonferenz. „Natürlich sind wir sehr froh, endlich den ersten Sieg eingefahren zu haben. Wir waren sehr aggressiv, konzentriert und haben uns immer wieder Chancen heraus gearbeitet. Die Mannschaft hat aus den letzten Spielen gelernt und die richtigen Lehren daraus gezogen. Wir haben Altona trotz der Qualität, die sie unbestritten haben, nicht zur Entfaltung kommen lassen, uns nur auf unser Spiel fokussiert und einen hochverdienten Sieg gelandet.“

Der LIVE-Ticker zum Spiel mit allen Höhepunkten:

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