Regionalliga Nord

Coffie-Comeback überstrahlt angespanntes Nervenkostüm: Teutonia zittert - und triumphiert!

13. November 2022, 01:45 Uhr

Nach einem Knochenbruch am oberen Ende des Schienbeins im August feierte Marcus Coffie (li.) in der Nachspielzeit sein lang ersehntes Comeback für "T05". Foto: noveski.com

„Unterm Strich ist einfach wichtig, dass wir drei Punkte geholt haben“, brachte es Maik Lukowicz auf den Punkt. Einen Schönheitspreis gab es für den FC Teutonia 05 auf dem „sehr schwer zu bespielenden Platz“ beim Tabellen-Schlusslicht aus Emden ohnehin nicht zu gewinnen. „Das war ein unangenehmer Gegner“, befand der Angreifer der „Kreuzkirchler“, der mit seinem Torerfolg die eigene Flaute hinter sich ließ und den Bann brach…

Auch Ole Wohlers (li.) hätte vor der Halbzeit für seine Teutonen treffen können, scheiterte aber an Isaak Djokovic im Kickers-Kasten. Foto: noveski.com

In der 25. Spielminute war Maik Lukowicz mit dem rechten Innenpfosten im Bunde. Nach einer tollen Stafette über Sebastian Hertner und Diamant Berisha beförderte der Teutonen-Torjäger das Runde ans Längsgestänge. Von dort fand der Ball den Weg ins Tor. 1:0 für die Gäste, die enorm unter Druck standen. „Wir haben in der ersten Halbzeit auf dem Boden ein sehr vernünftiges Spiel gemacht. Wir mussten uns anfangs erstmal daran gewöhnen, wussten aber, was auf uns zukommt: Lange Bälle verteidigen. Das haben wir in den ersten zehn Minuten nicht so ganz gemacht. Aber dann waren wir deutlich besser drin“, befand Trainer David Bergner, der schon nach der Niederlage gegen den HSV II (0:2) einen Sieg beim Tabellenletzten forderte.

"Es passiert genau das, was man nicht will"

Teutonias Diamant Berisha (re.) war an beiden Toren direkt beteiligt. Hier vergibt er eine gute Chance im zweiten Abschnitt. Foto: noveski.com

Und sein Team legte noch vor der Pause nach. Diesmal war es Berisha höchstpersönlich, der nach seiner Vorlage nun selbst zur Stelle war (43.). In der Nachspielzeit hätte Pascal Steinwender sogar noch das 3:0 folgen lassen können, vergab aber kläglich. „Ich glaube, dann wäre das Spiel gegessen gewesen. So hat der Gegner immer eine Chance“, ahnte Bergner bereits Böses.

Es passierte „genau das, was man nicht will“, sprach Lukowicz auf die erste Aktion nach Wiederanpfiff an, als Gazi Siala mit einem überflüssigen und unnötigen Tackling im eigenen Strafraum einen Elfmeter verursachte, den Tido Steffens zum 1:2 verwandelte (48.). „Natürlich war das ein unglaublich ungünstiger Zeitpunkt“, haderte auch Bergner mit der Situation. Und plötzlich drohte die Partie zu kippen. „Aber wir haben gut verteidigt und alles reingehauen“, lobhudelte Lukowicz den Teamgeist.

"Bin stolz, dass die Mannschaft das in der Situation getan hat"

Ein Knaller von Pascal Steinwender landete an beiden Innenpfosten, aber nicht im Tor. Foto: noveski.com

„Wir hatten Möglichkeiten, das 3:1 zu machen. Da müssen wir gieriger werden und vielleicht auch mal rüber legen. Am Ende war das ein Sieg der Moral, so eine Führung über die Zeit zu bringen. Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass sie das in der Situation, in der wir sind, getan hat“, freute sich Bergner über den immens wichtigen Sieg - und das Comeback seines langzeitverletzten Kapitäns Marcus Coffie, der in der Nachspielzeit den „Dreier“ mit über die Zeit bringen durfte. „Ich bin brutal happy. Das war auch für mich persönlich eine lange Leidenszeit“, blickte ein freudestrahlender „Captain“ auf die vergangenen harten Monate zurück.

"Es geht nicht um meine Nerven"

Große Erleichterung unmittelbar nach dem Abpfiff bei Maik Lukowicz. Foto: noveski.com

Obwohl der Sieg am Ende des Tages das alles entscheidende war, brachte Führungstorschütze Lukowicz die Situation treffend auf den Punkt: „Wir sind immer noch unten drin“, wollte er ganz und gar nicht in Euphorie verfallen. „Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden“, bilanzierte auch sein Trainer, dessen Nerven in den zweiten 45 Minuten noch einmal arg in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Aber: „Um meine Nerven geht es nicht, sondern einfach darum, dass wir uns für den Aufwand, den wir betreiben, auch belohnen. Wir wollen die Trendwende hinbekommen und Punkte sammeln, um aus dieser Abstiegszone rauszukommen.“

Autor: Dennis Kormanjos

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