Oberliga-Abstiegsrunde

Per sofort: Schneppel bei Lohbrügge raus

11. Mai 2022, 09:59 Uhr

Sven Schneppel ist nicht mehr beim VfL Lohbrügge in Amt und Würden. Foto: Bode

Vor gut zwei Wochen überschlugen sich die Ereignisse am Binnenfeldredder. Zunächst gaben Elvis Nikolic und Sven Schneppel bekannt, den VfL Lohbrügge am Ende der Saison nach vierjähriger Tätigkeit als Trainerduo zu verlassen. Im Zuge dessen verriet Nikolic uns gegenüber, dass Gökhan Acar, der zusammen mit dem 46-Jährigen die A-Jugend beim VfL innehat, neuer Chefcoach der Liga-Mannschaft wird. Und Schneppel? Der wurde postwendend als neuer Übungsleiter und Nachfolger von Christian Woike beim SV Curslack-Neuengamme vorgestellt.

Vier Jahre war Schneppel am Binnenfeldredder tätig und schaffte mit dem VfL den Oberliga-Aufstieg. Foto: Bode

„Das hatte gar nichts miteinander zu tun und ist wirklich Zufall, dass das jetzt so schnell mit einem neuen Verein geklappt hat. Mein Ausscheiden in Lohbrügge ist davon gänzlich unabhängig“, erklärte uns Schneppel am Rande seiner Vorstellung nach dem Ligaspiel des SVCN beim Niendorfer TSV (0:1). Letztendlich hätten „viele kleine Gründe“ zu der Entscheidung geführt, seinen Posten am „Binner“ niederzulegen. „Ein großer Punkt ist für mich, dass ich den Zeitpunkt selbst gefunden und selbst bestimmt habe. Es war auch wenig Spaß in letzter Zeit dabei. Und mit einer negativen Vorbelastung in eine neue Saison zu gehen, ist auch schwierig. Als Trainer muss man ja als fleischgewordenes Vorbild dienen. Das erwartet man auch von den Spielern. Deshalb habe ich für mich gesagt: Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um den Vertrag nicht zu verlängern und aufzuhören.“

In anderer Funktion? "Kam für mich nicht in Frage"

Nichtsdestotrotz betonte Schneppel: „Das ist ein gut geführter Club, der jetzt auch eine tolle Jugend im Hintergrund hat. Der Weg ist geebnet für einen Nachfolger.“ Zwar wollte ihn der Verein „in anderer Funktion halten“, wie er verriet. „Aber das kam für mich nicht in Frage. Deswegen der Schlussstrich.“ Er habe seine Tochter mit ins Boot geholt und gefragt, „ob das schlimm ist, wenn ich kein Trainer mehr in Lohbrügge bin. Das hat sie verneint. Und genau so hat es sich auch für mich angefühlt – ein bisschen befreiend.“

"Es gab zwischen dem Vorstand und Sven ein Kommunikationsdefizit"

Bereits in den letzten beiden Spielen der "Binner-Boys" fehlte von Schneppel auf der Trainerbank jede Spur. Foto: Bode

Dabei betonte Schneppel, bis zum Saisonende alles für den Klassenerhalt tun und geben zu wollen. Doch dazu kam es nicht. Schon beim 1:0-Heimsieg im direkten Duell gegen den Hamm United FC nahm Nikolic den Platz auf der Bank alleine ein. Ebenso bei der 2:4-Pleite gegen Tornesch. Grund: Der VfL Lohbrügge hat sich nach Bekanntgabe des Wechsels von Schneppel zum SVCN vom 49-Jährigen getrennt! Der Verein soll dem Vernehmen nach aus der Presse von der neuen Aufgabe des Coaches erfahren haben. 


„Es gab zwischen dem Vorstand und Sven ein Kommunikationsdefizit. Mehr kann und will ich dazu nicht sagen“, entgegnete Nikolic nach dem Tornesch-Spiel auf Nachfrage, dass das für ihn „aktuell gar kein Thema“ sei. Vielmehr wolle er die volle Konzentration in das letzte Saisonspiel beim SV Rugenbergen legen. Dort können die „Wild Boyz“ den Liga-Erhalt eintüten. Es wäre ein versöhnlicher Abschluss nach turbulenten Wochen…

Autor: Dennis Kormanjos