Landesliga 02
Drei Spieler weg, neues Funktionsteam da: Neucoach Omid räumt bei Dersim auf!
Bisher war Essmet Omid ausschließlich in Schleswig-Holstein tätig, nun will er sich in Hamburg bei Dersimspor einen Namen machen. Foto: privat
Der B-Lizenz-Inhaber, der bis dato ausschließlich in Schleswig-Holstein und im Kreis Stormarn aktiv und tätig war, ist vor einigen Monaten mit seiner Frau zusammen in die Hansestadt gezogen. Ziel: „Ich würde gerne mal in Hamburg angreifen“, verrät uns Omid. Der Kontakt zu Dersimspor kam „über Freunde von mir, die schon im Verein waren, und einen guten Freund, der im Vorstand des Vereins ist, zustande“. Dieser habe den Erstkontakt hergestellt – nachdem sich der Landesligist, der in der Zweier-Staffel abgeschlagen am Tabellenende weilt, von Omid-Vorgänger David Berwecke getrennt hatte. Nach einem gemeinsamen Kennenlernen wurde schnell eine Einigung erzielt. „Es kam einfach zur richtigen Zeit und das Gesamtpaket hat wohl gepasst.“
Ghafury neuer "Co", Sadaat wird Liga-Manager
Mit dem „Gesamtpaket“ meint Omid, der beim TSV Bargteheide und drei Jahre lang beim TuS Hartenholm das Ruder innehatte, dass er zugleich mit Martin Ghafury, in Hamburg als Schiedsrichter kein Unbekannter, einen neuen Co-Trainer sowie mit Safi Sadaat einen Liga-Manager mitgebracht habe. „Martin war vorher bei mir in Hartenholm als Sportlicher Leiter tätig. Er wollte nun mit auf dem Platz stehen. Und Safi gibt im Hintergrund Vollgas. Mir war wichtig, dass es ganz klare Strukturen gibt“, so Omid, der um die Schwere der Aufgabe beim abgeschlagenen Schlusslicht weiß. „Ich glaube, Corona hat beim Verein sehr viele offene Felder hinterlassen. Dadurch, dass der Kader im Sommer offenbar nicht so zusammengestellt wurde, wie man sich das erhofft hat – sowohl von der Qualität als auch von der Quantität her – und dementsprechend auch nicht unbedingt Landesliga-fähig ist.“
Drei Spieler kein Kader-Bestandteil mehr
Der in Hamburg als Schiedsrichter bekannte Martin Ghafury ist neuer Co-Trainer bei Dersimspor. Foto: Bode
Aber: „Mit der bestehenden Mannschaft haben wir schon am vergangenen Wochenende gesehen und gemerkt, dass es geht. So schlecht sind die Jungs nicht“, betont Omid, der in seinen ersten zwei Wochen als neuer Dersim-Coach „sehr viel Aufbauarbeit leisten musste. Vor allem dahin gehend, dass man das Selbstbewusstsein und die Disziplin steigert sowie Strukturen reinbringt. All die Grundtugenden, die wieder einen gewissen Wert bekommen sollen, so dass man sich auf Fußball konzentrieren kann.“ Eine der ersten Ansagen: „Wer nicht voll mitzieht, kann gerne gehen!“
"Die gute Nachricht ist: Wir können noch Erster werden und aufsteigen"
„Wichtig, dass ich klare Regeln schaffe. Es gibt keine Extra-Bonbons mehr für Spieler. Wir fahren einen gemeinsamen Weg – und den gebe ich klar und deutlich vor“, geht Omid voran. „Ich bin ein sehr fairer, aber auch ein knallharter Typ.“ Einer, der die Richtung vorgibt und an den Klassenerhalt glaubt. Doch was stimmt ihn so optimistisch? „Die Struktur des Vereins. Das, was der Club mitbringt – und was der Vorstand sowie die Sponsoren an Power, Zeit und Engagement investieren. Das sind alles gestandene Männer, die im Leben und in ihren Berufen stehen und uns immer unterstützen.“ Man habe ihm „immer gesagt, dass Hamburg ein ganz schweres Pflaster im Vergleich zu Schleswig-Holstein ist. Aber ich erlebe es bisher als sehr produktiv. Ich habe Leute im Hintergrund, die mir voll vertrauen – und denen ich komplett vertrauen kann“, so dass er seiner Aufgabe nachgehen kann. Auch als Motivator. Ein Beispiel: „Es sind noch 33 Punkte zu vergeben – und ich habe den Jungs gesagt: Die gute Nachricht ist, wir können noch Erster werden und aufsteigen. Die schlechte Nachricht ist: Wir müssen uns von ganz unten hochkämpfen“, sorgte Omids rechnerische Theorie für ein Schmunzeln.
"Wir werden die Liga definitiv halten!"
Nichtsdestotrotz: Mit Struktur, einem klaren Weg, Motivation und guter Laune will Omid mit Dersimspor den Turnaround schaffen. Und er ist sich sicher: „Im Winter werden wir richtig Gas geben. Und dann werden wir die Liga definitiv halten!“ Eine klare Botschaft an seine Spieler – und auch an den Verein. Denn: „Ich bin ein Trainer, der sich bisher immer – egal, ob in Bargteheide oder bei Hartenholm – langfristig gebunden hat. Ich erwarte ja auch von meinem Vorstand das Vertrauen auf langfristiger Ebene. Also muss ich das Vertrauen ja auch zurückschenken. Ich sehe es als langfristiges Projekt. So gehe ich das an“, berichtet Omid, der aber auch genauestens wie, wie schnelllebig der Fußball sein kann.