Oberliga
Mankumbani als „Streitobjekt“: Hamm wütet, Curslack schnappt zu!
In der vergangenen Saison noch Gegenspieler, nun wieder Teamkollegen wie zu Eichene-Zeiten: Sebastiao Mankumbani (li.) und Hamed Mokhlis. Foto: Bode
Nun aber scheint ein massiver Transferstreit loszubrechen. Denn: Mankumbani hat Hamm den Rücken gekehrt und sich Oberliga-Kontrahent SV Curslack-Neuengamme angeschlossen! Ein Umstand, der bei Hamm-Präsident Jörn Heinemann höchstpersönlich für riesengroßen Unmut sorgt: „Wenn Vereine wie Curslack-Neuengamme Spieler angraben, die bereits fest zugesagt haben, und im Juli mit horrenden Geldbeträgen zu einem Wechsel bewegen, dann sind das Dinge, die dazu führen, dass immer weniger Leute Bock haben, sich ehrenamtlich zu engagieren! Solche Vereine nehmen einem den Spaß am Fußball“, findet er deutliche Worte über den plötzlichen Abgang Mankumbanis.
"Klar zu verstehen gegeben, dass wir damit nicht einverstanden sind"
Wie Heinemann weiter erklärt, habe sein Trainer Sidnei Marschall dem SVCN in Person von Manager Oliver Schubert „klar zu verstehen gegeben, dass wir damit nicht einverstanden sind, dass der Spieler hintenrum abgeworben wird.“ Und er könne sich auch nicht vorstellen, so der Hamm-Boss, „dass dieses Handeln im Sinne des Vereins SV Curslack-Neuengamme ist“. HUFC-Coach Sidnei Marschall pflichtet seinem Präsidenten bei und sagt: „Wir haben ein Freundschaftsspiel gegeneinander bestritten, das auch freundschaftlich ablief. Die Stimmung zwischen beiden Vereinen und Verantwortlichen war richtig gut – und zwei Tage später sitzen sie mit einem Spieler von uns am Tisch und verhandeln“, ärgert sich „Sid“.
"Wenn das die Runde macht, wird das zu einem riesengroßen Problem"
Hamm-Präsident Jörn Heinemann ist außer sich und schimpft über die Art und Weise des Mankumbani-Wechsels an den Gramkowweg. Foto: Bode
Zudem mutmaßt Heinemann: „Curslack ist nicht gerade vor der Haustür des Spielers. Das kostet Zeit und Geld. Da kann ich mir jetzt ungefähr vorstellen, in welcher Größenordnung dort Angebote unterbreitet werden“, empfindet er die Art und Weise des SVCN als „eine absolute Unverschämtheit“ und spricht von einer „totalen Unart“. Auch vom Spieler hätte er „das ganz und gar nicht erwartet“, so Heinemann, der befürchtet: „Wenn das unter den Vereinen die Runde macht und um sich greift, dann wird das zu einem riesengroßen Problem. So verhält man sich einfach nicht. Wir sitzen alle in einem Boot und müssen – vor allem in dieser Zeit – gucken, dass wir alle zurechtkommen. Und dann kommen solche Vereine und machen das Untereinander kaputt.“
"Der SVCN wird dazu keine Stellungnahme abgeben"
SVCN-Manager Oliver Schubert will sich derweil auf keine öffentliche Schlammschlacht einlassen und entgegnet uns gegenüber auf Nachfrage lediglich: „Der SV Curslack-Neuengamme wird dazu keine Stellungnahme abgeben.“ Und weiter: „Jeder im Hamburger Amateurfußball kann die Aussagen von Jörn Heinemann richtig einschätzen“, habe er im Sinne seines Vereines gehandelt. Dass Mankumbani das Interesse der „Deichkicker“ geweckt hat, liegt vor allem darin begründet, dass der 32-Jährige in der Saison 2016/17 mit den heutigen Curslack-Akteuren Hamed Mokhlis, Vincent Janelt, Marco Schubring, Christian Peters und Arnold Lechler beim SV Eichede zusammengespielt hat. In dieser Zeit ist eine enge Freundschaft entstanden. Nun ergab sich die Möglichkeit, wieder zusammenzuspielen. Sehr zum Ärger der „Geächteten“, die auf Mankumbani gezählt und sich auf dessen mündliche Zusage verlassen haben.