Testspiel
Ein Tor, fünf Vorlagen: Maggio-Magie bei Harnik-Hattrick gegen Ohe!
Beim 6:0-Kantersieg gegen den klassentieferen FC Voran Ohe gelangen Martin Harnik (re.) drei Tore für die TuS Dassendorf. Foto: Kormanjos
Am Vormittag beim Fototermin, am Nachmittag als Sechsfach-Score auf dem Rasen: Der überragende Mattia Maggio. Foto: Bode
Der Grund: Eine Viertelstunde vor Ultimo beförderte Mattia Maggio das Spielgerät in Folge eines zu kurz abgewehrten Einwurfs aus 17 Metern an den linken Innenpfosten. Von dort fand die Kugel den Weg ins Oher Gehäuse. Für die TuS Dassendorf war es der Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 - und zugleich der erste Streich des 27-Jährigen. Es sollte auch der einzige Torerfolg für Maggio bleiben. Und dennoch drückte er der Partie seinen ganz eigenen Stempel auf. Denn alle weiteren fünf Dassendorfer Buden bereitete Maggio direkt vor. Seinem Sturmpartner Martin Harnik servierte er das Leder gleich dreimal auf dem absoluten Silbertablett (54., 83., 88.). Auch Len Aike Strömer (66.) und Ronny Buchholz (90.) profitierten von den mustergültigen Vorlagen Maggios. Ein Tor, fünf Assists - mehr geht kaum! „Ich habe in der Vorbereitung viel Gas gegeben“, erklärte der gebürtige Nürtinger anschließend. „Und man sieht es ja auf dem Platz: Wer Gas gibt, der kann auch Leistung bringen.“ Das tat er mit Bravour.
Richter mit erster Halbzeit nicht zufrieden
Dabei brauchte sein Team eine gewisse Zeit, um den Landeslisten in die Schranken zu weisen. „Die erste Halbzeit war nicht das, was wir spielen wollen und können“, befand Maggio. „Wir konnten dem Spiel nicht unseren Stempel aufdrücken. Aber es war klar, dass der Gegner bei den Temperaturen und wenn du so viel Ballbesitz hast, irgendwann einsackt.“ Sein Coach fand während der ersten Spielhälfte und innerhalb der ersten Trinkpause noch recht deutliche Worte in Richtung seiner Elf. Hinterher meinte Richter: „Wir haben uns ja Chancen herausspielen können und hätten auch mit einer Zwei- oder Drei-Tore-Führung in die Halbzeit gehen können, so war es ja nicht. Aber was mich gestört hat: Wir haben den Matchplan nicht so verfolgt und auch nicht so diszipliniert gespielt, dass wir gerade gegen den Ball direkte und einfachere Wege auf den Gegner kriegen und einen besseren Zugriff haben. Das war optimierungsfähig und wurde in der zweiten Halbzeit deutlich besser.“ Da konnte der Hamburger Serienmeister „eine gewisse Spielfreude entwickeln. Der Gegner wurde etwas müder und wir haben mehr Qualität reinbekommen - trotz der weiter ausbaufähigen Chancenverwertung“, so Richter.
"Dasse" und Ohe mit diversen Ausfällen
Ohes Oberliga-erfahrener Neuzugang Marvin Schalitz (re.) wurde in der Schlussphase nach langer Verletzungspause eingewechselt. Foto: Kormanjos
Der TuS-Übungsleiter hatte lediglich 13 Spieler zur Verfügung und musste ohne Tom Muhlack, Maximilian Dittrich (beide Adduktoren), Sven Möller (privat verhindert), Marvin Möller (Grippe), Zhi-Gin Lam (muskuläre Probleme), Rinik Carolus (beruflich verhindert), Marcel Lenz (Urlaub) und Florian Klein (Syndesmose) auskommen. Doch auch die Gäste aus Ohe konnten nicht annähernd aus dem Vollen schöpfen und hatten diverse Ausfälle mit Startelfpotenzial zu beklagen. Und so konnte Dassendorf in der Pause „ein bisschen was ändern, mehr Druck ausüben - und so war es im Endeffekt nur eine Frage der Zeit“, wie der überragende Maggio konstatierte. Und so stand schlussendlich ein doch überaus deutlicher 6:0-Erfolg für den Oberligisten zu Buche.
"Ein Fußballspiel ist halt ein Prozess"
„Unterm Strich war das ein richtig guter Test“, analysierte Richter. „Gerade auch, weil wir zurzeit nur 13 Spieler zur Verfügung haben. Deshalb können wir da einen ordentlichen Haken hinter setzen.“ Ähnlich wie der HSV am Vorabend zeigte „Dasse“ vor allem in der zweiten Hälfte seine Klasse. „Ich habe die erste Halbzeit vom HSV nicht gesehen. Aber wir haben nach Wiederanpfiff auf jeden Fall ein bisschen direkter gespielt, gegen den Ball die besseren Wege und generell mehr Zugriff auf den Gegner gefunden. Da waren auch die Ballgewinne in der Tiefe zielstrebiger. Ein Fußballspiel ist halt ein Prozess“, bewiesen seine Mannen die nötige Geduld. „Mit der kleinen Personaldecke ist es sehr zäh - auch für uns Trainer. Und das geht schon die ganze Vorbereitung so. Für die Spieler ist es nach der langen Pause eine hohe Belastung, so lange spielen zu müssen“, hofft er darauf, schon bald wieder einen breiteren Kader zur Verfügung zu haben.
"Diese Uneigennützigkeit zeigt, dass er als Persönlichkeit gereift ist"
Dassendorf-Coach Jean-Pierre Richter war mit der ersten Halbzeit seiner Mannen nicht zufrieden, lobte dafür aber den Auftritt in der zweiten Hälfte und seinen Topscorer Mattia Maggio. Foto: Bode
Abschließend fand „JPR“ noch einige Worte über sein Sturmduo Maggio/Harnik: „Beide ergänzen sich unglaublich gut. Mattia hat eine hohe Qualität, dass er viele Räume auch erlaufen kann und eine hohe Flexibilität auf dem Feld anbietet - offensiv und defensiv. Das kann auch mal zum Chaos beim Gegner führen und ist schwer zu verteidigen, weil man keinen Zugriff bekommt, wenn man einen Spieler mit solch einer hohen Spielfreude und solch einer hohen Laufbereitschaft hat“, lobte er seinen Sechsfachscorer in den höchsten Tönen.