Transfer
Aus der Oberliga in die Kreisklasse B: Afsin trägt die Raute auf der Brust
Da geht's lang! Ilyas Afsin zieht es aus der höchsten in die niedrigste Hamburger Spielklasse zum HSV VIII. Foto: noveski.com
„Ich wechsle, weil es einfach nicht mehr das ist, womit ich mich identifiziere – in dieser Oberliga zu spielen“, erklärt Ilyas Afsin und fügt an, dass er „durch Corona den Spaß verloren“ habe, „hart zu trainieren, Gas zu geben, um am Ende des Tages den nächsten Lockdown zu erleben. Das wollte ich nicht mehr.“ Da sein Vertrag am Sachsenweg nach dieser Saison ohnehin ausgelaufen wäre „und ich wusste, dass ich ihn nicht verlängern würde“, einigte er sich mit dem NTSV auf eine sofortige Auflösung – und machte damit den Weg zu seinem neuen Club frei. Afsin trägt nämlich künftig die Raute auf der Brust. Der Offensivakteur schließt sich der neu gegründeten Achten Herren des Hamburger SV an, wo sein ehemaliger Trainer aus Schnelsen-Zeiten, Michael Stegemann, das Ruder inne- und einige bekannte Namen um sich herum geschart hat (HIER geht's zum Kader).
"Habe mir nicht großartig Gedanken über die Liga gemacht"
Zur Frage, ob er nach den für den Offensivbereich getätigten Verpflichtungen von Aytac Erman (FC Teutonia 05), Hassan Zarei (SV Rugenbergen) oder auch der Rückkehr von Ante-Akira Kutschke (Lüneburger SK Hansa) nicht mehr das nötige Vertrauen gespürt habe, wolle er „nicht viel sagen“, so Afsin. „Ich kenne meine Qualität und Niendorf hat einfach einen anderen Weg eingeschlagen.“ Letzteres wird auch der 26-Jährige künftig tun – und dafür sogar den Gang in die Kreisklasse B auf sich nehmen. „Ich habe mir nicht großartig Gedanken über die Liga gemacht, sondern über die Ziele, die wir haben“, entgegnet Afsin – und führt aus: „Unser Ziel ist es, bis in die Bezirksliga durchzumarschieren – und ich persönlich möchte den Spaß am Fußball zurückgewinnen.“ Hinzu kommt, dass beim HSV VIII seine „engsten Freunde, mit denen ich seit Jahren im Kontakt stehe“, kicken. Mit vielen der Jungs spielte er schon beim SV Lohkamp zusammen.
"Mit seinen Fähigkeiten könnte er in der Regionalliga kicken"
Beim Niendorfer TSV war Afsin in den vergangenen beiden Jahren jeweils der beste Torschütze. Nun jubelt er mit der Raute auf der Brust. Foto: KBS-Picture.de
Voller (Vor-)Freude ist auch Coach Stegemann über den Transfercoup: „Er hat ja schon früher bei mir gespielt. Wir pflegen seit Jahren einen engen Kontakt, sind mehr als nur Spieler und Trainer. Ich kenne und schätze ihn sehr“, spricht er über das freundschaftliche Verhältnis, das Afsin auch mit etlichen Spielern der Rothosen verbindet. „Er hatte schon länger in Erwägung gezogen, wieder mit und bei uns zu kicken“, so Stegemann, der nun den Zuschlag im Werben um Afsin erhielt, da er unter anderem auch „berufsbedingt ein bisschen kürzertreten muss und es nicht mehr schafft, dreimal in der Woche zum Training zu fahren“, erzählt Stegemann. „Er hat Bock auf uns und wir auf ihn!“