Oberliga

Heuermann als „Königstransfer“ – Tornesch macht die Acht voll!

29. Juni 2020, 14:15 Uhr

Die Neuen in Tornesch von oben: Jari Maack (2. v. li.) und Adrian Ghadimi (2. v. re.), Patrice Meyer (li.), Dennis Rosenthal (2. v. li.), Tim Leon Witte und Morris von Winckelmann sowie Reibes neuer Co-Trainer Jan Möller (vorne liegend). Foto: Speckner

Als krassester aller Underdogs ging der Last-Minute-Aufsteiger FC Union Tornesch in die Oberliga-Saison 2019/20. Doch die vorhandene Erfahrung, das ungemeine Gemeinschaftsgefüge, der ungeheure Teamspirit und Kampfgeist haben schnell dazu geführt, dass sich die Unioner nicht nur gehörig Respekt verschafft, sondern auch die nötigen Punkte eingehamstert haben. Angesichts von sechs Zählern Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den der TSV Buchholz 08 innehatte, wären die Reibe-Rackerer wohl nicht mal auf den erfolgten Corona-Saisonabbruch angewiesen gewesen, sondern hätten den Klassenerhalt aus eigener Kraft geschafft.

Chris Heuermann ist der "Königstransfer" des FC Union Tornesch. Foto: Bode

Was für eine besondere Einheit im Torneum verkörpert wird, unterstreicht die Tatsache, dass Kjell Ellerbrock, der den Sprung zum TSV Sasel in Angriff genommen hat, der einzige Akteur ist, der den FC Union Tornesch nach dieser Saison verlassen wird. Der Rest bleibt geschlossen beisammen und wird von acht „Neuzugängen“ garniert. Wie uns Chefcoach Thorben Reibe verrät, werden neben den vier aus der eigenen A-Jugend hochgezogenen Akteuren - Morris von Winckelmann, Patrice Meyer, Jari Maack und Tim Leon Witte – und Rückkehrer Lennart Maack (Nach einem Jahr College-Fußball in Singapur) auch drei Externe künftig das Union-Dress tragen. Adrian Ghadimi (SV Halstenbek-Rellingen), Dennis Rosenthal (FK Nikola Tesla) und Chris Heuermann (Concordia Hamburg). Letztgenannter sei so etwas wie der „Königstransfer“, gesteht auch Reibe – und erklärt weiter: „An Chris baggere ich nun schon seit vier oder fünf Jahren herum. Ich habe immer gewusst, dass wir natürlich nicht dazu in der Lage sind, einen solchen Spieler einfach mal so zu holen. Aber: Er kommt hier aus der Umgebung und wir haben immer gesagt, wenn er irgendwann mal nicht mehr den ganz großen Aufwand – mit drei- oder sogar viermal die Woche Training und dafür auch noch quer durch die Stadt zu fahren – betreiben will oder kann, dann sind wir da. Diesmal hat es gepasst“, freut sich Reibe. „Ich habe fast halbjährig mit ihm geschrieben und an ihm gebaggert. Jetzt hat sich die Hartnäckigkeit ausgezahlt.“

"Hätten gerne mehr Jungs überzeugt, aber das hätte nicht viel Sinn ergeben"

Adrian Ghadimi (li.) wechselt von HR ins Torneum. Foto: KBS-Picture.de

Während Ghadimis Verpflichtung eher „ein Zufallstreffer“ war, da er für sich „mal einen Tapetenwechsel haben wollte, bei uns im Kreis kein Unbekannter ist und auch schon für Elmshorn oder HR Oberliga gespielt hat“, ist Rosenthal in Elmshorn sesshaft – und hatte für sich das Ziel, in der höchsten Hamburger Spielklasse Fuß zu fassen. „Er hat sich bei uns vorgestellt und auch einen ganz vernünftigen Eindruck gemacht. Er ist gerade mal 19 Jahre jung, hat bereits für Türkiye und Nikola Tesla gespielt und ist ein Talent aus der Umgebung, das man dazu nehmen sollte. Wir sind gespannt, wie er sich entwickelt. Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden“, so Reibe, der sich aber auch über die Zusagen aus der eigenen A-Jugend-Regionalliga-Mannschaft freut: „Sie haben teilweise schon bei uns mittrainiert und auch Spiele für uns gemacht. Wir haben die Jungs davon überzeugt, zu bleiben, hätten gerne mehr behalten, aber das hätte nicht viel Sinn ergeben, da die Jungs in diesem Alter Spielpraxis brauchen und wir mit 29 Mann einen riesengroßen Kader haben, der fast schon ein bisschen zu groß ist.“

"Bin guter Dinge, dass wir mit dem Kader die Klasse halten"

Mit der Kaderzusammenstellung sei er zufrieden, wie er sagt. „Gerade in der Breite sind wir sehr gut aufgestellt. Ich denke auch, dass alle den Anspruch haben, zu spielen. Von daher wird es auch im Training sichtbar sein, dass sich keiner hängen lassen kann“, ist sich Reibe sicher – und betont: „Klar ist, dass es für uns wieder nur um den Klassenerhalt geht. Aber da bin ich guter Dinge, dass wir das mit dem Kader auch schaffen können.“

Autor: Dennis Kormanjos