Testspiel
Curslack: Last-Minute-Sieg bei „Crilles“ Coach-Comeback
Florian Rogge (li., hier gegen Cenk Cicek) brachte den SVCN im Spiel gegen den SCVM in Führung. Foto: Both
Und so fiel auch die Unterreudng im Teamkreis nach dem Spiel kurz aus. „Wir haben gewonnen. Das war wichtig. Vor allem auch für die Birne“, schloss „Crille“ seine Ansprache an die Mannschaft des Oberligisten, die in der laufenden Saison im Pflichstpelbetrieb desöfteren die unliebsame Bekanntschaft mit dem Gefühl gemacht hatte, den Platz eben nicht als Sieger zu verlassen. Ein Umstand, der den SVCN in der Tabelle des Hamburger Fußballoberhauses in Abstiegsnähe und die „Macher“ am Gramkowweg letztlich zu dem Entschluss brachte, im Dezember 2019 nach dem letzten Pflichtspiel die Trennung vom bisherigen Coach Matthias Wulff einzuleiten. Am 5. Januar unterschrieb Wioke als Nachfolger, tags darauf wurde die Personalie dann auch offiziell bekanntgegeben.
Bulut und Ercetin – die SCVN-WInter-Neuzugänge treffen in der Endphase
Curslacks Marvin Schalitz (li.) spielte in der Innenverteidigung einen blitzsauberen Part. Foto: Both
„Ich finde, es ist immer wichtig ein Fußballspiel zu gewinnen“; wollte Woike nach seinem ersten Auftritt als Curslack-Coach den Erfolg, seiner neuen Equipe, die zunächst durch Florian Rogge (14.) in Führung ging und nach dem Ausgleich durch Erik Wegner (29.) erst in der Schlussphase das Spiel zu ihren Gunsten drehte, nicht allzu sehr überbewerten. Erst traf mit Özgür Bulut, der aufgrund einer Sperre derzeit nur in Freundschafts- aber nicht in Pflichtspielen auflaufen darf, zum 2:1 (88.) der eine Neuzugang, dann verwandelte mit Mustafa Ercetin vom Punkt aus (90.) zum 3:1-Endstand auch der andere Winter-Zugang seine Chance. Und sorgte damit für den Abschluss einer Woche, die Woike als „sowohl für die Mannschaft als auch das Umfeld positiv“ einordnete: „Ich kann kein negatives Wort verlieren.“ Apropos negativ: In Sachen Ausfälle steht der SVCN derweil weiter wenig mit Fortuna im Bunde. Nachdem Woike-Vorgänger Wulff schon mit argen Verletzungssorgen im Kader zu kämpfen hatte, musste auch der Neu-Coach umdisponieren.
Woike: „ Ich nehme positiv mit, dass wir eine unfassbar willige Woche hinter uns haben“
Kurze Unterhaltung an der LInie: Co-Trainer Ingo Carstensen (re.) und Manager Oliver Schubert (vo.) mit Neu-Coach Christian Woike. Foto: Both
Der eigentlich für die Startelf vorgesehene Sebastian Spiewak musste kurz vorm Anpfiff angeschlagen passen. Zudem fehlte Benjamin Bambur mit einer schweren Grippe, mit der er unter der Woche noch trainiert hatte. Hamed Mokhlis fehlte berufbedingt, auch Timo Lenz konnte nicht mitwirken. Gleiches galt für dessen Sturmkollegen Marco Schubring und Arnold Lechler. Auch Witalij Wilhelm war nicht einsatzbereit. „Aufgrund der Ausfälle konnten wir nicht so durchwechseln, wie wir uns das vorgenommen hatten. Deswegen war es für den einen oder anderen doch intensiver als ursprünglich gedacht“, so Woike. Und das nach einer Woche, die „äußerst intensiv war. Es freut mich, dass die Jungs sich danach belohnt haben. Es gab nicht viele freie Tage, wir haben viel im Kraft- und Ausdauerbereich gearbeitet“, konstatierte Woike und bilanzierte: „Das Spiel kann ich nicht als ernsthafte Grundlage nehmen, um eine wirkliche Analyse zu betreiben. Ich nehme positiv mit, dass wir eine unfassbar willige Woche hinter uns haben. Wir haben nicht nur heute vorm Spiel, sondern die ganze Woche über hart trainiert. Alle haben sich gequält und reingebissen. Negativ sehe ich es nicht, aber ich nehme die Erkenntnis mit, dass wir grundsätzlich noch daran arbeiten müssen, wie wir Fußball spielen.“
Jan Knötzsch