Oberliga

Erneuter Flutlicht-Fail - aber Sousa und „Schiro“ sorgen für geglückten HUFC-Day

14. Dezember 2019, 10:34 Uhr

Die Hammer Sieggaranten: Adrian Sousa (li.) und Alessandro Schirosi. Foto: Olaf Both

Seine Miene wirkte versteinert und festgefroren, der Blick leer: Matthias Wulff hatte an der 2:4-Pleite seines SV Curslack-Neuengamme bei Hamm United sichtlich zu knabbern. „Die Winterpause ist für uns dringend notwendig“, erklärte er auf der anschließenden Pressekonferenz und machte aus seiner Enttäuschung über das bisherige Abschneiden keinen Hehl. Ganz anders war die Gemütslage bei den „Geächteten“, die ein „richtig, richtig geiles Jahr 2019“ krönend abschlossen und bei der Weihnachtsfeier „die Bude abreißen“ wollen. Dabei drohte dem HUFC nach 37 gespielten Minuten der Super-GAU…

Ein unglückliches Eigentor von Sebastian Spiewak (3. v. li.) brachte Hamm in Front. Foto: Olaf Both

Sofort wurden Erinnerungen an den 30. August wach, als sich Hamm United und der SVCN erstmals duellierten, die Partie aufgrund eines Flutlichtausfalls jedoch abgebrochen werden und neu angesetzt werden musste. Am Freitagabend war es also so weit – und bis zu jener 37. Spielminute schienen die Gäste auf einem guten Weg zu sein, den Dreier an den Gramkowweg zu entführen. Zwar gingen die Hausherren durch ein Pingpong-Eigentor von Sebastian Spiewak, der nach einer Ecke von Maurizio d’Urso von seinem Keeper Gianluca Babuschkin „angefaustet“ wurde (4.)., in Front. Doch in der Folge war Curslack am Drücker – und kam zum kuriosen Ausgleich: Sébastien Mankumbani, der zuvor seinen Gegenspieler wegcheckte, wähnte das Spielgerät bereits im Seitenaus und nahm es mit der Hand auf. Da die Kugel aber wohl nicht mit vollem Umfang die Linie überquert hatte, entschied Referee Fabian Porsch (Barsbütteler SV) auf Freistoß für die Wulff-Equipe. Den von Witalij Wilhelm scharf hereingeschlagenen Ball schädelte Marvin Schalitz zum 1:1 in die Maschen (11.). Weitere gute Chancen blieben ungenutzt, ehe sieben von zwölf Natriumdampflampen, wie Stadionsprecher Detlev Meyer hinterher erklärte, in Minute 37 ausfielen.

Hammer Park erstrahlt nach 24-minütiger Unterbrechung

Marvin Schalitz (Mi.) erzielte den 1:1-Ausgleich und war auch am 2:2 beteiligt. Foto: Olaf Both

HUFC-Coach Marschall schlug prompt die Hände vors Gesicht, konnte es kaum glauben und entschuldigte sich später auch beim Gegner. Beide Mannschaften verließen den Platz und schritten Richtung Kabine. Sollte die Partie etwa erneut dem defekten Flutlicht zum Opfer fallen – wie vor knapp dreieinhalb Monaten? Dort führte Hamm nach 70 Minuten mit 1:0, ehe es im Hammer Park stockduster wurde. Als Stadionsprecher Meyer den rund 150 Besuchern Mut machte, dass es weitergehen könne, wurde es tatsächlich langsam aber stetig wieder hell und nach 24-minütiger Unterbrechung konnte die Begegnung fortgesetzt werden. Nun mit Vorteilen für die Hausherren, die nur kurz nach Wiederaufnahme durch Adrian Sousa, der nach einem d’Urso-Zuspiel vom rechten Sechzehnereck trocken mit Hilfe des Innenpfostens zum 2:1 traf, erneut auf die Siegerstraße abbogen. Nachdem beide Mannschaft nach Ablauf der 45 Minuten – acht Zeigerumdrehungen waren nach der Unterbrechung noch zu gehen – nur die Seiten tauschten und direkt weitermachten, markierte Timo Lenz nach einer Stafette über Schalitz und Stjepan Radic das 2:2 (52.).

„Hamm hat sich den Sieg in der letzten halben Stunde verdient“

Aus abseitsverdächtiger Position traf Adrian Sousa (li.) zum 4:2-Endstand. Foto: Olaf Both

Aber: „Man muss ehrlich sagen, dass sich Hamm den Sieg in der letzten halben Stunde verdient hat“, gestand Wulff, dessen Mannen nun viel zu passiv agierten. Eigentlich spielte nur noch HUFC – und vor allem zwei Akteure hatten nun ihren Spaß: Alessandro Schirosi, der von Spiewak plump zu Fall gebracht wurde und den fälligen Strafstoß selbst zum 3:2 verwandelte (72.), sowie Sousa, der nach feinem und uneigennützigem Schirosi-Pass aus stark abseitsverdächtiger Position die Entscheidung herbeiführte (84.). Schon beim ersten Treffer war Sousa derjenige, der in das Duell zwischen Babuschkin und Spiewak entscheidend sowie irritierend eingriff. An drei Toren war der einstige Goalgetter beteiligt – dabei sollte er eigentlich gar nicht spielen, wie Marschall auf der anschließenden PK verriet. Wieso, weshalb, warum – und alle weiteren Antworten der beiden Trainer gibt’s in den folgenden Videos… 

Autor: Dennis Kormanjos